Viele Senioren-Wohnungen im „Haus Gabriel“ schon vermietet

Das „Haus Gabriel – Wohnprojekt und Tagespflege“ in Mainhausen füllt sich langsam mit Leben. Nach und nach ziehen dort die Mieterinnen und Mieter ein, seit März empfängt die Tagespflege ebenfalls Besucher. Das Angebot in der Einrichtung ist auf die Bedürfnisse der Bewohner und Gäste perfekt zugeschnitten.
Mainhausen – 52 seniorengerechte Wohnungen und Apartments umfasst die viergeschossige Seniorenwohnanlage „Haus Gabriel“, die der Caritasverband Offenbach am Erwin-Grimm-Ring in Mainflingen neu errichtet hat. Dazu gehören auch eine Tagespflege-Einrichtung für 16 Gäste und ein Quartierscafé im Erdgeschoss. Der überwiegende Teil der Wohnungen ist bereits vermietet. Etliche Mieterinnen und Mieter sind in den vergangenen Wochen in den Neubau eingezogen. Seit März empfängt und betreut die Tagespflege erste Gäste.
Das Besondere an Haus Gabriel: Es bietet neben dem klassischen betreuten Wohnen auch pflegenahes Wohnen an, das sogenannte Betreute Wohnen PflegePlus. „Wer als Pflegebedürftiger alleine lebt und sich trotz ambulanter Versorgung in seinem bisherigen Umfeld unsicher und belastet fühlt, dem empfehle ich das pflegenahe Wohnen. Denn es kommt dem wachsenden Wunsch nach Geborgenheit und Versorgungssicherheit entgegen“, sagt Kristin Kunert, Caritas-Mitarbeiterin und Koordinatorin im Haus Gabriel.
Im ersten Obergeschoss sind deshalb 24 Apartments speziell auf die Anforderungen von Pflegebedürftigen, auch solche mit höherem Pflegegrad, zugeschnitten. Alle Apartments sind mit Küchenzeile, Badezimmer, Flurschrank, Garderobe und Balkon ausgestattet – alles barrierefrei und rollstuhlgerecht. Interessenten zahlen für diesen Wohnungstyp monatlich zwischen 475 und 575 Euro Kaltmiete, bei einer Größe von 27 bis 42 Quadratmeter. Eine Ansprechperson ist regelmäßig auf der Wohnetage anzutreffen. Zudem sind die Mieter rund um die Uhr durch einen Hausnotruf – in Kooperation mit dem Malteser Hilfsdienst – sowie durch den hauseigenen Nachtportier abgesichert.
Seniorenwohnanlage in Mainflingen: Angebote sollen Alltag der Bewohner im Haushalt entlasten
Außerdem gibt es verschiedene Angebote, die den Alltag im Haushalt entlasten: vom Wäschedienst über die Wohnungsreinigung bis hin zum Mittagsmenü-Service. Für individuelle Pflegeleistungen steht der ambulante Dienst der Caritas-Sozialstation Seligenstadt zur Verfügung. Auch die Tagespflege-Einrichtung kann in Anspruch genommen werden. „Durch die Rückzugsmöglichkeit ins eigene, individuell eingerichtete Apartment bleiben Privatsphäre und Unabhängigkeit erhalten. Der Alltag kann von unseren Bewohnerinnen und Bewohnern weitgehend selbstbestimmt gestaltet werden“, sagt Kunert.
Neben den Mietkosten fällt eine monatliche Betreuungspauschale von 89 Euro pro Hauptmieter an. Pro weitere Person im Haushalt werden 29 Euro berechnet. Die Pauschale deckt den Grundservice für alle Mietparteien im Haus ab: unter anderem Beratungsdienste oder die Koordination von Freizeit- und Kulturangeboten. Hinzu kommt das Dienstleistungspaket „Wohnen & Leben“ für 729 Euro monatlich. Dieses beinhaltet unter anderem Betreuungsdienste, den erwähnten Reinigungs- und Wäscheservice, die Anwesenheit eines Nachtportiers sowie eine 24-Stunden-Notrufbereitschaft im Haus. Mit dem Paket „Genuss“ kann an sechs Tagen in der Woche ein Mittagsmenü hinzugebucht werden, das im Quartierscafé serviert wird.
Das Angebot der Tagespflege in Mainflingen steht auch externen Gästen zur Verfügung
„Was in der Summe an Kosten anfällt, ist oft günstiger als auf den ersten Blick gedacht“, sagt Caritas-Projektverantwortliche Stephanie Kaprol. „Menschen mit anerkanntem Pflegegrad können beispielsweise für haushaltsnahe Dienstleistungen finanzielle Zuschüsse aus der Pflegekasse erhalten.“ Auch darüber informiere der Caritasverband mit seinem Beratungsangebot. Viel Anspruchsberechtigte würden die ihnen zustehenden Gelder nicht voll ausschöpfen, so Kaprol. „Oft ist einfach das Wissen nicht vorhanden oder die Antragstellung erscheint den Betroffenen zu umständlich.“
Das Angebot der Tagespflege im Erdgeschoss steht auch externen Gästen offen. Mobile Trennwände ermöglichen es, den Aufenthaltsraum abzuteilen. Außerdem gibt es einen Therapie- und Ruhe-raum mit Liegen, die für einen Mittagsschlaf genutzt werden können.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich sowohl um die pflegerische Versorgung als auch Betreuungsangebote. „Malen, Basteln, Kochen, Backen, Musikhören, Singen, Bewegungsübungen – vieles ist denk-bar“, sagt Kristin Kunert. „Die Angebote richten wir an den konkreten Interessen und Fähigkeiten unserer Tagesgäste aus; sie können einzeln oder als Gruppe wahrgenommen werden.“ Das sei die beste Voraussetzung für die Senioren, um möglichst lange in den eigenen vier Wänden – sei es im Haus Gabriel oder extern – wohnen bleiben zu können. (Julia Oppenländer)