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Bürger für Mühlheim lassen sich älteste Feuerwache der Stadt zeigen

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Rundgang durch Mühlheims älteste Feuerwache: Wehrführer Gerald Linke und Vorgänger Andreas Picard führen die Gäste durchs Gebäude.
Rundgang durch Mühlheims älteste Feuerwache: Wehrführer Gerald Linke und Vorgänger Andreas Picard führen die Gäste durchs Gebäude. © -

Die Wache der Freiwilligen Feuerwehr Dietesheim ist die älteste in der Stadt. Und die engste. Davon überzeugten sich nun rund zwei Dutzend „Bürger für Mühlheim“ und Gäste aus anderen politischen Lagern vor Ort.

Mühlheim – Wehrführer Gerald Linke und sein Vorgänger Andreas Picard führten die Interessierten um den Vorsitzenden Ewald Renner und Fraktionschef Dr. Jürgen Ries in zwei Gruppen durch das Gemäuer. Ja, die vorgeschriebenen Duschen wurden eingebaut, allerdings im Kelle, was einen Sprint in Unterwäsche durch die Fahrzeughalle notwendig macht. Dabei zieht’s wie Hechtsuppe, und vor den Spinden kreuzen sich die Wege von eintreffenden und ausrückenden Kameradinnen und Kameraden. Picard deutet auf einen Flachbildschirm über den Durchgang und ein Faxgerät daneben, die im Ernstfall Informationen über den Einsatz geben.

Wenn demnächst der neue Anhänger für das Schlauchboot kommt, müsse ein Fahrzeug in den Seitentrakt weichen – und das alte Drehleiterfahrzeug auf dem Opel-Blitz-Fahrgestell verdrängen. „Der Feuerwehrverein hat es für eine symbolische D-Mark der Stadt abgekauft“, plaudert Picard, der den Wehrführer-Posten über 25 Jahre bekleidet hat.

Ja, es gab Ideen seitens der Brandschützer für eine Aufstockung der Fahrzeughallen. Aber sie würden nicht allen aktuellen Anforderungen an eine Wehr genügen, schränkt der Gästeführer ein. Auf dem Gelände an der Hanauer Straße fehle schlicht der Platz für eine Erweiterung. Und einen Umzug in einen Außenbezirk lehnen die Blauröcke ab: Viele wohnen im Umfeld des Feuerwehrhauses, sind zu Fuß in kürzester Zeit da – und oft als erste am Einsatzort: „Nach drei Minuten ist das erste Fahrzeug draußen“, verkündet der Ehemalige stolz. Die Zehn-Minuten-Frist halten sie jedenfalls locker ein, betont er stolz und vergleicht das ältere mit dem modernen Löschfahrzeug, aufgerüstet mit viel Elektronik und modernster Technik. Eine besondere Bühne lässt die Helfer einfacher an die hohen Führerhäuser der Lkw-Lenker gelangen, darum werden die Dietesheimer fast immer bei Unfällen von Lastern mit alarmiert.

33 Männer und drei Frauen sind in Rufbereitschaft, vor Corona waren es fast 50. Der Rückgang gehe überwiegend auf Wegzüge zurück, hieß es. Die jungen Leute folgen den Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, am Ort sei oft kein adäquater Wohnraum zu finden. Zudem habe die Wehr jüngst mehrere Kräfte in die Alters- und Ehrenabteilung übergeben. Während die Mühlheimer nach 200 bis 250 Alarmierungen ausrücken, fahren die Lämmerspieler und Dietesheimer zu je 50 bis 100 raus. „Das macht noch Spaß“, erläutert Picard, das passe als Hobby. Das könne man bei mehr als 500 Einsätzen wie in Langen nicht mehr behaupten.

Die Kinderfeuerwehr stehe kurz vor ihrem Start, kündigte Linke an. Der Vorstand habe bereits sein Büro im Erdgeschoss geräumt und renoviert den zwölf Sechs- bis Zehnjährigen bereitgestellt. Wie bei den anderen Treffs an Anton-Dey- und Obertshäuser Straße haben die Organisatoren bereits Wartelisten angelegt. Im Obergeschoss lässt sich an Billardtisch und Bar entspannen, für den Unterricht reiche der Platz, bei geselligen Ehrenabenden werde es eng. (Michael Prochnow)

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