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Bürger- und Seniorenhilfe beschließt während der Jahresmitgliederversammlung eine Satzungsänderung

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Von: Stefan Mangold

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Ohne verteilte Rollen: Keines der Mitglieder des neu gewählten Vorstand der Bürger- und Seniorenhilfe hat ein festes Amt.
Ohne verteilte Rollen: Keines der Mitglieder des neu gewählten Vorstand der Bürger- und Seniorenhilfe hat ein festes Amt. © man

Die Bürger- und Seniorenhilfe Mühlheim (BSHM) traf sich zum ersten Mal seit 2019 wieder zur Jahreshauptversammlung in der Willy-Brandt-Halle. Ilse Picard entschied sich dazu, dass sie nach fast sieben Jahren Vorsitz und 27 Jahren im Vorstand nicht mehr antritt.

Mühlheim - Ursprünglich habe sie sich vorgenommen, zum 25-jährigen Bestehen der BSHM auf eine weitere Kandidatur zu verzichten, „doch dann fiel ja alles wegen Corona aus“. Picard ist bekannt dafür, dass sie geradeheraus sagt, was sie denkt. So entschuldigte sie sich während der Versammlung bei jenen, „die ich durch meine direkte Art geärgert habe“.

Sie habe das Ende des Ehrenamts ihrer Familie schon früher versprochen, dem Gatten und der Tochter, die froh sein dürfte, die Mutter noch besser als früher einplanen zu können, wenn sie als Oma für die Enkelin parat stehen darf.

Eine besondere Anekdote über die bisherige Vorsitzende wusste Bernd Müller, der als Rechtsanwalt ehrenamtlich Mitglieder der BSHM berät, zu erzählen. Er berichtete von einer gemeinsamen Fahrt in Mülheims Partnerstadt Nouna in Burkina Faso. Dabei landete die Reisegruppe in einem abgelegenen Dorf mit ein paar Hütten, weil der Lieferwagen, der sie transportierte, einen Motorschaden hatte. „Die Ilse verschwand und kam plötzlich mit frisch gebackenem Weißbrot für alle um die Ecke“, erinnert sich der ehemalige Bürgermeister zurück.

Ansonsten agierte Müller als Wahlleiter, der die vielen Abstimmungen an dem Abend zügig moderierte. Zudem berichtete Protokollant Rainer Kraft etwa von einem Schreiben des Amtsgerichts Offenbach, dem ein Passus in der Satzung des Vereins aufstieß. Dieser lautete, zu Versammlungen werde „per Brief oder elektronischer Nachricht“ eingeladen. Es müsse aber „E-Mail“ heißen, monierte die Justiz. Die Abstimmung zur Satzungsänderung verlief ebenso problemlos per Handzeichen wie die übrigen während der Versammlung anstehenden Wahlen .

Denn das Gesicht des Vorstandes änderte sich während des Vereinstreffens. Nicht nur Picard tritt nicht mehr an, sondern auch Antje Harder und Rita Gritsch. Auf Harder war im Vereinsbüro Verlass, Gritsch führte seit dem 23. März 1999 die Vereinskasse ebenso ohne einen Fehler, wie es ihr die beiden Prüfer für die beiden vergangenen Jahre erneut attestierten.

Im Februar 2020 habe auch ihn der Brandbrief von Ilse Picard erreicht, berichtete Rainer Kraft, deshalb erklärte er sich bereit, sich für einen weiteren Verein im Vorstand zu engagieren, „ich dachte, ‘einer geht noch’“. Carmen Diamantis, die bisherige zweite Vorsitzende, wird bleiben und die Kasse übernehmen.

Allerdings: Diamantis erläuterte im Vorfeld der Wahlen, dass es einen klassichen ersten Vorsitzenden nicht mehr geben werde. Auch bekomme kein Vorstandsmitglied ein festes Amt „also entweder Schriftführer oder Kassenwart“. So könne man sich bei einem eventuellen Ausscheiden eines Aktiven die bürokratischen Zwänge sparen, „wir haben uns mit anderen Vereinen besprochen, die das schon praktizieren“. Der neue Vorstand hat nun auch das Recht, während der laufenden Amtszeit mögliche Interessenten ohne großen Aufwand als Beisitzer aufzunehmen.

Neben Carmen Diamantis bilden nun Rainer Kraft, Mathias Bitterlich und Lothar Faller den geschäftsführenden Vorstand. Als Beisitzer fungieren Francesca Kuchenreuther, Thorsten Scholz, Gabriele Spindler, Hans-Jürgen Till, Geesche Tscherner, Kurt Weber und Beate Heyer. (Von Stefan Mangold)

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