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Bunt und vielfältig

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Gruppenbild mit Aussage und dem Geistlichen aus Mainz: Zum Abschluss der Sonntagsandacht mit Bischof Peter Kohlgraf formiert sich die Gemeinde vor der St.-Markus-Kirche zum „bunten“ Foto.
Gruppenbild mit Aussage und dem Geistlichen aus Mainz: Zum Abschluss der Sonntagsandacht mit Bischof Peter Kohlgraf formiert sich die Gemeinde vor der St.-Markus-Kirche zum „bunten“ Foto. © -

Für die einen geht alles zu schnell, für die anderen viel zu langsam, die einen wünschen sich den Erhalt der Tradition, die anderen wollen dringend Reformation. Diese Ansichten zum Synodalen Weg der Katholischen Kirche im Land spiegeln die Vielfalt im Glauben, beruhigte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf die Christen in der voll besetzten St.-Markus-Kirche. Die Gemeinde nutzte ihre Kirchweih, um zu zeigen, dass sie lebt, was sie verkündet.

Mühlheim – Wie angelt man sich einen Bischof? – Gläubige aus den Nachbarorten grübelten, wie es diese Mühlheimer wieder geschafft haben, zu hohen Ehren zu gelangen. „Wir haben ihm eine Einladung geschickt“, zuckt Claudia Oberbeck mit den Schultern, „und er hat sie angenommen“. So einfach ist das also, hohen Besuch zu gewinnen. Doch die Gastgeber haben sich nicht mit dem Mann aus Mainz geschmückt, sie haben ihn von ihrem Weg des Glaubens überzeugt.

Musikalischer Benefizabend für die Jugend: Im Zeltlager von St. Markus hat sich die Band gefunden.
Musikalischer Benefizabend für die Jugend: Im Zeltlager von St. Markus hat sich die Band gefunden. © -

Fünf bewegte Jahre habe er die Kirche begleitet, beim Synodalen Weg schloss er sich den Foren „Dienste und Ämter für Frauen“ und „priesterliches Leben“ an. „Macht die deutsche Bewegung die Einheit der Weltkirche kaputt“, überlegte Kohlgraf. Er antwortete gleich selbst mit einem klaren Nein: „Sie hat nicht die Uniformität der nordkoreanischen Armee“, schuf er Bilder, „sie ist sehr vielfältig unterwegs“, bestätigte er das Angebot unter der bunten Fahne die vorm Portal der Pfarrkirche weht.

Dennoch schätze man sich in der Einheit des Glaubens und in der Nächstenliebe. Allein die Definition, „wir schrumpfen uns gesund“, gefalle ihm nicht. „Die Kirche ist immer Ort der Menschen, die suchen und zweifeln, die andere Menschen brauchen, die ihnen beim Glauben helfen.“ So bunt und vielfältig wie die Gemeinde vor Ort sei auch das Bistum, versicherte der Bischof.

„Danke, dass sie Menschen mit unterschiedlichen Glaubenserfahrungen eine Heimat geben.“ Der Leiter der Diözese schilderte aus seiner Zeit in Münster als es noch die Jesus-Figur ohne Arme und Beine gab und zitierte das Gebet, das Bewohnerinnen und Bewohner nach dem Krieg dazu schrieben: „Christus hat keine Arme, keine Hände, keine Füße, nur unsere, um sein Reich zu gestalten.“

Wegen der aktuellen Krisen empfahl der Gottesmann, „wer sonst könnte die Fassung bewahren, wenn nicht wir Christen“. Die Gläubigen mögen ihre „Berufung zum Leuchten bringen“. Das taten sie! Nahezu alle Gruppierungen, vom Kindergarten über die Laienspieler Frühbeet bis zu mehreren Gesangsensembles gestalteten den Gottesdienst mit. Die Fürbitten hatte Christian Spahn von den Karnevalisten in Reime formuliert.

Gekonnt: Die Gemeindereferentin von St. Markus, Birgit Wenzel, sticht das Fass an.
Gekonnt: Die Gemeindereferentin von St. Markus, Birgit Wenzel, sticht das Fass an. © Prochnow

„In Müllem dahaam“ seien Leute aus der ganzen Welt, sang der neue Chor, draußen winkten die Gottesdienstbesucher mit bunten Fahnen fürs Gruppenbild mit Bischof. Der hatte im Hof des Gemeindezentrums noch viel Zeit für Gespräche, Gemeindereferentin Birgit Wenzel stach das Bier an, begleitet von Jazzklängen von MC Smooth, Peter Coy und Uwe Michael.

Dort standen am Vorabend Rosa & Band, die Zeltlager-Band und das Duo Ohrenschmaus, sozusagen die Vorgänger der Zela-Musiker. Zum Programm gehörten Puppentheater für die Jüngeren von Kita und Bücherei, ein Suchspiel rund ums Gotteshaus, geistliche Impulse und viele kulinarische Leckereien. (Michael Prochnow)

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