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Chöre des Sängerkranzes Mühlheim-Dietesheim führen Tradition des Friedhofsingens fort

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Lange Tradition: Der Sängerkranz Mühlheim-Dietesheim um Chorleiter Maximilian Nickel präsentiert Weihnachtliches auf dem Dietesheimer Friedhof.
Lange Tradition: Der Sängerkranz Mühlheim-Dietesheim um Chorleiter Maximilian Nickel präsentiert Weihnachtliches auf dem Dietesheimer Friedhof. © m

Der Sängerkranz Mühlheim-Dietesheim hat an Heiligabend seine Tradition wieder aufleben lassen. Seit 1955 ist das Friedhofssingen in Dietesheim nur ein einziges Mal ausgefallen – pandemiebedingt im vergangenen Jahr. Diesmal erfreuten alle Chöre des Vereins mehr als 200 Zuhörer.

Mühlheim - Chorleiter Maximilian Nickel dirigierte zunächst den Männerchor zum „Weihnachtszauber“, „Süßer die Glocken nie klingen“, „Fröhliche Weihnacht“ und Beethovens „Hymne an die Nacht“. Der Frauenchor war erstmals dabei, jubilierte mit einem Volkslied aus Oberösterreich, „Weihnacht, wie bist du schön“, stand „Tief im kalten Winter“ und zeichnete „Ein Stern in tiefer Nacht“ von Hermann Settelmeyer. Gemeinsam sang man mit Aktiven der jungen Formation „Zukunftsmusik“ Händels „Tochter Zion“ und „Stille Nacht“.

Im Jubiläumsjahr 2020 ist der Sängerkranz 175 Jahre alt geworden, alle Feierlichkeiten fielen der Pandemie zum Opfer. Die Damen haben früher im Sommer und im Advent im Simonstift in Hainburg und im DRK-Seniorenheim gesungen – nicht möglich. Darum traten jetzt alle Chöre auf dem Friedhof auf, erläuterte Vorsitzender Leonhard Alig. „Die Leute sind so froh, dass etwas stattfindet.“

Am zweiten Feiertag trafen sie sich zum Frühschoppen mit Tombola im Heim der Kaninchenzüchter. Jeder brachte etwas mit. Glücksfee Doris Bormann zog die neuen Eigentümer von Gelees und Liköre aus dem Laden von Marion Winter, Gutscheine für die Metzgerei Thomas Müller, Kuchen, Gebäck und gute Tropfen. Wirt Lutz Schubert versorgte die Singenden mit Flüssigem.

Das Sommerfest des Sängerkranzes an der Kulturhalle ist bereits zweimal ausgefallen, resümiert Alig, 2022 soll es wieder steigen. Alle Chöre könnten es mit einem Auftritt eröffnen. Im Spätsommer ist der Jahresausflug geplant, im November soll das Fischessen wieder möglich sein. Trotz aller Einschränkungen, „ich will nicht jammern“, sagt Alig. Besonders dankbar ist er, dass sie im Foyer der Willy-Brandt-Halle proben können. „Der Aufwand ist groß, wir müssen alles hinschleppen“, doch das lohne sich.

Von den 40 Sängerinnen und Sänger der „Zukunftsmusik“ kommen jetzt zwischen zehn und 15 zum Proben. Ähnlich sieht’s im Männer- und im Frauenchor aus. Die Damen erscheinen fast vollzählig, „sie sind disziplinierter“, lobt der Vorsitzende. Andere antworteten auf die wöchentlichen Info-Mails, „wenn’s wieder richtig losgeht, sind wir wieder da“. Wegen Arbeiten im Bürgerhaus beginnen die Proben der Chöre erst im Februar wieder, informiert Alig.  (Von Michael Prochnow)

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