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Mit 2G fährt das Schanz gut - In der Kulturhalle soll 2022 viel passieren

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Von: Ronny Paul

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Das Schanz-Team: Christof Langner (von links), Jonas Heinzel, Laura Gierl, Yannic Bill, Tobias Schmitt, Jan Siebert und Fabian Wagner.
Das Schanz-Team: Christof Langner (von links), Jonas Heinzel, Laura Gierl, Yannic Bill, Tobias Schmitt, Jan Siebert und Fabian Wagner. © p

2G heißt es seit einigen Wochen im Schanz. „Das macht es für uns viel leichter“, sagt Yannic Bill, einer der beiden Geschäftsführer der Schanz-betreibenden Main-Schwein-GmbH. So sei es wieder möglich, „mehr Kultur zu vermitteln, mehr Menschen teilhaben zu lassen und die Künstler angemessen bezahlen zu können. Vonseiten der Gäste werde das Konzept gut angenommen, „es gab keine großen Beschwerden“. Vielmehr herrsche aktuell das Gefühl: „Da geht wieder was, die Menschen können wieder raus und ohne Abstand und Maske feiern.“

Mühlheim – Doch nicht überall geht es für die Clubs wieder aufwärts, weiß Bill. Man kennt und schätzt sich in der ClubSzene im Rhein-Main-Gebiet. So ist es für das Schanz-Team selbstverständlich, Solidarität mit denen zu zeigen, denen es gerade gar nicht gut geht. Etwa dem „Elfer“-Club in Frankfurt-Sachsenhausen, dem nach einer Renovierung während der Corona-Pause der Mietvertrag zum Ende des Jahres gekündigt wurde. „Da sieht man, dass es Gold wert ist, einen netten und guten Vermieter zu haben.“ Das hatte der Elfer wohl nicht. „Das hat dem Club das Genick gebrochen.“ Mit einer Spendenbox im Schanz, deren Inhalt dem Elfer zugutekommt, will man den Freunden aus Frankfurt helfen, die ungewisse Zeit, wie es nun weitergehen soll, zu überbrücken.

Das Clubsterben habe sich während der Pandemie zwar verlangsamt, sagt Bill, nun sei aber die „harte Realität wieder da“. Auch dem Zoom in der Frankfurter Innenstadt wurde der Mietvertrag nicht verlängert. Die Politik sei da manchmal ratlos. Das Verschwinden vieler Treffpunkte sollte aber ein Weckruf sein, Räume der Soziokultur zu schützen, meint Bill. Der Veranstaltungsbereich habe unter der Pandemie mit am meisten gelitten, aber sei erst sehr spät unterstützt worden. „Das Clubsterben darf nicht weitergehen“, betont Bill.

Das Schanz wiederum steht auch dank staatlicher Coronahilfen solide da und hat alles, was eine Livemusiklokation braucht. „Wir haben keine geringeren Ansprüche als der neue Club für Livemusik, Kunst und Theater in der Region zu werden.“ Man wolle den Menschen zwischen Frankfurt und Hanau mehr bewusst machen, „dass wir zentral liegen“, sagt der 29-Jährige. Der Anspruch sei zwar hoch formuliert, „wir sagen aber: Es ist möglich“.

Man wolle das alte Publikum behalten und bedienen und zugleich auch neues Publikum gewinnen. „Wir wollen nächstes Jahr durchstarten, uns programmatisch weiterentwickeln, ohne dabei das Alte zu vergessen.“ Regionale Bands sollen im Schanz etwa weiter ihre Auftrittsmöglichkeiten bekommen. Man wolle aber auch namhafte Künstler gewinnen. In den vergangenen Wochen habe man Kontakte aus der soziokulturellen Szene genutzt und bei Treffen eine Strategie skizziert. Darunter Booker, Werber, Gastronomen und Künstler aus verschiedenen Musikgenres. Bill versprüht Aufbruchstimmung, auch ein Festival haben die Schanz-Macher im Sinn. Details dazu verrate er aber noch nicht. (Von Ronny Paul)

Crowdfunding-Aktion für den Elfer-Club auf betterplace.me

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