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Mitglieder des Concordia-Chors proben nach langer Zeit gemeinsam

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Bevor in das erste Lied eingestimmt werden kann, machen sich die Sänger und Sängerinnen gemeinsam mit Chorleiter Dirk Eisermann mit einigen Übungen warm.
Bevor in das erste Lied eingestimmt werden kann, machen sich die Sänger und Sängerinnen gemeinsam mit Chorleiter Dirk Eisermann mit einigen Übungen warm. © prochnow

„Wenn Ihnen singen in der Badewanne auf Dauer zu langweilig wird, wenn Sie lieber in netter Gesellschaft die Stimme erheben, Harmonie und Taktgefühl schätzen – dann klopfen Sie doch bei der Concordia an“, so heißt es auf der Internetseite des Gesangsvereins. Eine gute Idee, da hat aber niemand aufgemacht – zumindest bis zum vergangenen Donnerstag, da schwappten dann seltsame Geräusche über den Zaun des Musikerheims am Grünen See: Die Sängerinnen und Sänger sind wieder da.

Mühlheim – Sie blubbern und stöhnen jetzt unter freiem Himmel. Chorleiter Dirk Eisermann leitet die 27 Frauen und Männer auf der Wiese vor ihm an, mit Vokalen die Tonleiter rauf und runter zu klettern, mit flatternden Lippen ein Sirenensignal zu begleiten. Der Chor ist fast komplett gekommen, registriert Pressesprecherin Gisela Arnold. „Alle haben sich gefreut, dass man sich wieder sieht, das hat jedem gut getan“, schwärmt das Vorstandsmitglied, klar, „wir lieben Gesang und Geselligkeit“.

Das Führungsgremium hat schon das eine oder andere Fest und natürlich auch unterhaltsame Bühnenauftritte im Visier. „Und wenn wir dann im Rampenlicht stehen, wird das auch unsere Stimmung heben“, ist sich die Sängerin sicher, „bestimmt!“. Im vergangenen Jahr wollten sie mit einer Projekt-Formation Melodien aus Musical und Pop einstudieren und vorstellen – die Pandemie vereitelte es.

Jetzt greift Eisermann ein Lied auf, das er schon im Sommer 2020 mit seinen Schützlingen draußen geübt hat. „Kad si bila mala, Mare“, „als du klein warst, Maria“, ist ein Volkslied aus der kroatischen Region Dalmatien, „Es hat super gut geklappt“, lobt Eisermann ganz begeistert. Er hat es umgeschrieben, seine Version ist nur noch dreistimmig, weil die Bässe fehlen. Die zwei verbliebenen Stimmen hat der Leiter in das Team der Tenöre integriert. „Unser Durchschnittsalter liegt bei mehr als 70 Jahren, für viele ist ein Auftritt zu anstrengend“, informiert die Sprecherin, „der Nachwuchs fehlt, höchstens Mädchen kommen“.

Das Kulturamt der Mühlenstadt hat dem Verein auch jetzt wieder offeriert, im Foyer der Willy-Brandt-Halle zu proben. Für jeden Teilnehmer müssen fünf Quadratmeter vorgehalten werden, nach vorne, hinten, rechts und links je eineinhalb Meter. „Einige wollen mitmachen“, sagt Gisela Arnold. Aber eine Ärztin in ihren Reihen findet, das sei zu gefährlich, der Ausstoß von Aerosolen mit Druck sei riskant. Der Concordia-Vorstand möchte seinen reservierten Termin fürs Bürgerhaus hingegen stehen lassen, ein kleines Konzert mit dem neuen Chor „Young Voices“ und zwei weiteren Ensembles geben, am 30. Oktober abends oder am Sonntag, 7. November, als Matinee. Auch Jubilarenehrungen und Hauptversammlung sollen unbedingt im Herbst stattfinden. Sollte die Stadt den Weihnachtsmarkt erlauben, ist die Gruppe ebenfalls vorbereitet. (Von Michael Prochnow)

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