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Dichter Verkehr wegen Umleitung: Eltern sorgen sich um Sicherheit der Kinder

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Von: Jan Lucas Frenger

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Dicht gedrängt: Aufgrund von Bauarbeiten am Waitz-Gelände nutzen zahlreiche Autofahrer derzeit die Umleitung über die Bürgermeister-Beheim-Straße.
Dicht gedrängt: Aufgrund von Bauarbeiten am Waitz-Gelände nutzen zahlreiche Autofahrer derzeit die Umleitung über die Bürgermeister-Beheim-Straße. © Hackendahl

Aufgrund der Sperrung am ehemaligen Waitz-Areal kommt es in Mühlheim-Lämmerspiel seit einigen Wochen zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen - Eltern schlagen jetzt Alarm.

Mühlheim – Auf dem Gelände des ehemaligen Landhaus-Hotels Waitz in Mühlheim-Lämmerspiel (Kreis Offenbach) geht es weiter voran, seit April laufen dort die Rohbauarbeiten. Doch die baulichen Maßnahmen beschränken sich nicht ausschließlich auf das 9  700 Quadratmeter große, von der Wohnkompanie Rhein-Main entwickelte Areal.

Seit mehr als einem Monat ist die Bischof-Ketteler-Straße im Zuge von Kanalbauarbeiten voll gesperrt. Sollten die Maßnahmen ursprünglich Mitte letzten Monats abgeschlossen sein, kommt es Informationen aus dem Rathaus zufolge aufgrund von „unvorhergesehenen, zusätzlichen Arbeiten“ nun zu Verzögerungen. Demnach soll die Straße voraussichtlich erst am Montag, 15. Mai, freigegeben werden.

Bürgermeister-Beheim-Straße in Mühlheim: Kinder „stehen 15 Minuten am Rand“

Bis dahin müssen Autofahrer weiterhin die Umleitungen über Offenbacher Weg und Bürgermeister-Beheim-Straße nutzen. Dadurch kommt es an diesen Stellen zwangsläufig auch immer wieder zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen. Insbesondere für Kinder kann die Situation jedoch schnell gefährlich werden, wie Kathrin Bojanic bemängelt.

Die 36-Jährige lebt im Neubaugebiet Auf den Hirtenwiesen, hat zwei Kinder im Grundschulalter. Jeden Morgen laufen ihre Sprösslinge entlang der Bürgermeister-Beheim-Straße zu Fuß in die nahe gelegene Brüder-Grimm-Schule. Seit Einrichtung der Umleitung fürchtet die Mutter dabei jedoch um die Sicherheit ihres Nachwuchses. „Da fahren täglich ganze Massen durch, weshalb die Kinder kaum noch über die Straße kommen“, so Bojanic. „Teilweise stehen sie 15 Minuten am Rand, ehe sie sicher auf die andere Seite kommen.“

Verkehr in Mühlheim-Lämmerspiel: Stadt ergreift Sicherheitsmaßnahmen

Mit ihren Sorgen steht die Mutter nicht allein, aus der Nachbarschaft hätten bereits mehrere Familien Bedenken geäußert. „Ich kenne einige, die ihre Kinder aus diesem Grund nur noch mit dem Auto bringen“, sagt die Mühlheimerin, die wegen der Situation bereits Kontakt mit der Stadt aufgenommen hat.

Dort weist man auf verschiedene Maßnahmen hin, die als Reaktion eingeleitet wurden. So habe das Ordnungsamt bereits im Vorfeld an mehreren Stellen Halteverbotszonen eingerichtet. Angaben aus dem Rathaus zufolge sollen in den nächsten Wochen zudem vermehrt mobile Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt und die Bestreifung in der Bürgermeister-Beheim-Straße durch die Ordnungspolizei erhöht werden. „Wir wollen auch wieder ein Verkehrsdisplay aufhängen, dass Autofahrer auf ihre Geschwindigkeit hinweist“, ergänzt Ordnungsdezernent Alexander Krey.

Kathrin Bojanic stellt das jedoch nur bedingt zufrieden, sie hätte sich von der Stadt vor allem eine vorausschauendere Planung gewünscht: „Es ist ja absehbar, dass der Verkehr deutlich zunimmt, wenn eine Haupt- in eine Nebenstraße umgeleitet wird – die Situation ist teilweise wirklich chaotisch, aber es hat niemand an die Kinder gedacht.“

Hohes Verkehrsaufkommen: Mühlheims Stadtrat kündigt weitere Beobachtungen an

Ihr Vorschlag, für die Dauer der Bauarbeiten einen temporären Zebrastreifen einzurichten, stelle für die Stadt jedoch keine Option dar, wie Krey anmerkt. „Da es sich um eine Tempo-30-Zone handelt und unsere Messdaten aus 2022 keine Auffälligkeiten zeigen, wäre diese Maßnahme hier unverhältnismäßig“, berichtet der Erste Stadtrat und ergänzt: „Ich kann die Sorgen der Eltern nachvollziehen und habe zugesagt, dass wir im Nachgang an die Sperrungen eine aktuelle Verkehrsmengenzählung durchführen und auch die Querungszahlen überprüfen werden.“

Basierend auf diesen Ergebnissen sei dann ein erneuter Austausch mit den Bürgern über etwaige Sicherheitsmaßnahmen möglich. (Jan Lucas Frenger)

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