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Bürgermeisterwahl in Mühlheim: Bürger wünschen sich Einigkeit statt Zwietracht

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Von: Jan Lucas Frenger

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Kein Stillstand mehr: Der Großteil der Mühlenstädter wünscht sich, dass die Bürgermeisterwahlen im März neben einem neuen Rathauschef auch tief greifende Veränderungen für die Zukunft bringen.
Kein Stillstand mehr: Der Großteil der Mühlenstädter wünscht sich, dass die Bürgermeisterwahlen im März neben einem neuen Rathauschef auch tief greifende Veränderungen für die Zukunft bringen. © frenger

Am 12. März sind Bürgermeisterwahlen in Mühlheim. Ein Großteil der Bürger ist sich jetzt schon einig darüber, dass der jahrelange Stillstand endlich ein Ende finden muss.

Mühlheim – Alexander Krey (CDU) als Vertreter der Tansania-Allianz, Sozialdemokrat Harald Winter oder Helge Kuhlmann von Die PARTEI: Wer wird Mühlheims neuer Rathauschef? Eine Antwort auf diese Frage gibt es aller Voraussicht nach am 12. März, wenn die Mühlenstädter bei der Bürgermeisterwahl über einen Nachfolger für den scheidenden Daniel Tybussek (SPD) abstimmen.

Die Meinungen darüber, welcher der drei Kandidaten nun am ehesten geeignet ist, gehen zwar durchaus auseinander. Doch zumindest in einem Punkt scheint sich ein Großteil der Bürger, die an diesem Morgen auf dem Wochenmarkt unterwegs sind, einig: Der jahrelange Stillstand in Mühlheim soll endlich ein Ende finden!

Stattdessen wünschen sich die potenziellen Wähler, dass die einzelnen Parteien im Stadtparlament künftig wieder mit der Rathausspitze gemeinsam an einem Strang ziehen, um wichtige Projekte und ungeklärte Fragen wie zuletzt in der Haushaltsdebatte (wir berichteten) voranzutreiben. So sieht es auch Carolin Brehm. Sie fordert die künftige Regierung dazu auf, sich „endlich mal zusammenzureißen und etwas für Mühlheim zu tun“.

Große Hoffnungen, dass die von ihr gewünschten Veränderungen nach der Wahl auch wirklich eintreten, hat die 57-Jährige allerdings nicht. Zu oft schon habe sich trotz zahlreicher Beteuerungen am Ende doch nichts bewegt. „Im Vorfeld wird immer viel geschwätzt und versprochen und am Ende streiten sie sich dann doch wieder alle“, sagt Brehm, während sie ihre Einkäufe in einen Beutel stopft. Ihre Stimme wolle sie am 12. März trotzdem abgeben, halte sich ansonsten aber von etwaigen Wahlkampfveranstaltungen fern. „Das tue ich mir nicht an.“

Nur ein paar Meter weiter sitzt Volker Schild auf einer Bank. Dem 84-Jährigen geht es ganz ähnlich, auch er hat klare Vorstellungen davon, was der neue Rathauschef mitbringen muss. „Ich erhoffe mir vor allem mehr Einsatz für Mühlheim“, sagt er. Dafür sei es jedoch zwingend notwendig, die angespannte Stimmung im Parlament zu verbessern und gemeinsam Lösungen zu finden. „Das war zuletzt wirklich ein Trauerspiel“, sagt Schild, der sich auf lange Sicht auch die Rückkehr einer Fährverbindung von Mühlheim nach Dörnigheim wünscht. Seine Stimme möchte er im März per Briefwahl abgeben.

Ebenfalls an der Abstimmung teilnehmen wollen Sabine und Robert Krämer. Dem Ehepaar brennt insbesondere die Situation auf der Hauptstraße unter den Fingernägeln. Sie wünschen sich dort schon länger eine einspurige Fahrbahn und Tempo 30. „Das sollte jetzt endlich mal in Angriff genommen werden, damit die Autos hier nicht mehr so durchrasen“, sind sich die beiden einig.

Damit das gelingt, müsse im Rathaus endlich wieder Einigkeit herrschen. „Diese ganzen Streitereien führen auf Dauer dazu, dass in Mühlheim nichts vorangeht“, kritisiert Robert Krämer – seine Frau nickt. Damit der Stillstand erfolgreich durchbrochen werden kann, reicht es laut dem Ehepaar aber nicht, einfach nur den Bürgermeister auszutauschen: „Herr Tybussek hätte ruhig bleiben können. Die anderen Parteien müssen jetzt auch langsam in die Gänge kommen und sich arrangieren.“

Eine bessere Kommunikation zwischen den Verordneten sieht derweil auch Ulrich Eisele als wichtigsten Baustein für die Zukunft. „Es kann nicht sein, dass einfach kein Haushalt verabschiedet wird“, gibt der 82-Jährige zu bedenken. Er begrüßt den Bürgermeisterwechsel, hat angesichts der Kandidaten-Auswahl jedoch wenig Hoffnung, dass sich wirklich etwas ändert. „Ich weiß noch nicht, wen ich wählen werde, denn bisher konnte mich kein Kandidat überzeugen.“

Daran hätten auch die Bemühungen der Tansania-Mitglieder, die an diesem Morgen ebenfalls mit einem Stand auf dem Wochenmarkt vertreten sind und kräftig die Werbetrommel für ihren Kandidaten Alexander Krey rühren, nichts ändern können. „Ich denke, es wird eine miserable Wahlbeteiligung geben, weil die Leute von der Politik enttäuscht sind“, prognostiziert Eisele. (Jan Lucas Frenger)

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