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Ausstellung der Sport-Union Mühlheim: Facettenreichtum des Vereins

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Ausstellung im Rathaus: Ehrenmitglied Horst Lehr zeigt Besuchern rund 250 Aufnahmen aus der 75-jährigen Geschichte der Sport-Union.
Ausstellung im Rathaus: Ehrenmitglied Horst Lehr zeigt Besuchern rund 250 Aufnahmen aus der 75-jährigen Geschichte der Sport-Union. © m

Die Ausstellung „75 Jahre Sport-Union Mühlheim“ hat vor Kurzem im Rathaus ihre Pforten für Besucher geöffnet.

Mühlheim – „Erinnerungen sind das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können“, sagt der Volksmund. Treue Seelen der Sport-Union Mühlheim (SUM) haben jetzt ein kleines Paradies im Foyer des Rathauses geschaffen, eine Ausstellung mit historischen Fotos aus den Abteilungen ihres Vereins eröffnet. SUM-Ehrenvorstandsmitglied und Ehrenbürger Horst Lehr initiierte den Rückblick in Bildern.

Einige Schwarz-Weiß-Aufnahmen zeigen die kleine Turnhalle der Freien Turnerschaft, der Vorgängerin der SUM. „Aus eigener Kraft“ steht über der Galerie des Saals, der mit langen Tischreihen und hölzernen Brauerei-Stühlen möbliert ist. Im Hintergrund tummeln sich Männer im dunklen Frack. Sehr formell gekleidet sind auch die Herren des Vorstands – zur akkurat formierten Truppe von 1962 zählte schon eine Frau.

Viele Mannschaftsbilder sind dabei, früher streng aufgestellt zwischen den Torpfosten, zuletzt locker auf den Fliesen lümmelnd. Wenige Schnappschüsse erinnern an die längst aufgelösten oder verselbstständigten Abteilungen, ein starker gemischter Chor, die legendäre Sumca-Karnevalsgruppe mit Sitzungspräsident Heinrich Winkel, genannt Sauser, die Fußballer, Budo-Kampfsportler und Tennisspieler.

„Sie alle bilden den Facettenreichtum der Vereinsgeschichte umfassend ab“, erklärte Lehr. Er hat die Aktion fast im Alleingang mit seiner Frau Doris auf die Beine gestellt. „Ich habe 70 von 75 Jahren in dem Verein zugebracht“, betonte er nun bei der Vernissage. Wie Bürgermeister Daniel Tybussek hätte er sich ein paar Gäste mehr gewünscht, vor allem aus den eigenen Reihen.

„Wir haben schon vor einigen Jahren im Vorstand überlegt, wie wir das Jubiläum gestalten können.“ Für einen solchen Anlass sollte es „etwas Besonderes sein, das noch nicht da war“, und eine Foto-Schau hat es so noch nicht gegeben, stellte das Führungsgremium fest. Allein bei Turnfesten und Einweihungen wurden Festbroschüren erstellt.

„Doch der Teufel steckt im Detail“, beschrieb der Initiator die Arbeit. „Das größte Problem war die Beschaffung geeigneten Bildmaterials.“ Also hat die Familie Lehr erst einmal in der eigenen Kommode gekramt, aber auch viele andere Mitglieder haben fast eineinhalb Jahre Alben in Kellern, auf Dachböden und in Wohnzimmern durchforstet. So kamen rund 250 Aufnahmen unterschiedlicher Herkunft und Größe zusammen. Lehr sorgte auch für Digitalisierung, Druck und Kartons, auf die er im Keller die Seiten aufgeklebt hat. „Ich kenne halt noch viele Namen von damals“, begründete er die Übernahme der Mammut-Aufgabe.

Ziel war, an Aktivitäten möglichst aller Abteilungen in den vergangenen sieben Jahrzehnten zu erinnern, unabhängig davon, ob die Gruppierungen noch bestehen. Mit viel Liebe zum Detail entstanden auch die Texte. Insgesamt füllt jetzt ein Überblick über die SUM-Historie auf 33 DIN-A-0-Tafeln im Erdgeschoss.

Auch bei der Stadt stießen die SUM-Leute auf offene Ohren, Lehr dankte allen Helferinnen und Helfern. „So kann die interessierte Bürgerschaft am Vereinsleben teilzunehmen“, und immer wieder betrachten sich Besucherinnen und Besucher des Verwaltungsgebäudes, während sie warten müssen, die übersichtlich gestalteten SUM-Tafeln. Eigentlich sollte die Ausstellung bereits bei einer akademischen Feier im März 2020 vorgestellt werden – sie fiel bekanntlich der Corona-Pandemie zum Opfer. „Für mich ist es Freude und Genugtuung, dass es doch noch gelungen ist, 75 plus zwei Jahre Vereinsgeschichte darzustellen“, sagte Ehrenvorstandsmitglied Lehr. (Michael Prochnow)

Infos zur Ausstellung

Die Ausstellung „75 Jahre Sport-Union Mühlheim“ ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses (Friedensstraße 20) im Foyer zu sehen: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr, dienstags nur von 14 bis 18 Uhr.

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