Osterferienspiele in Mühlheim: Glitzerschleim und Theaterstück

Die Osterferienspiele in Mühlheim begeistern die Kinds mit einem altbewährten Programm aus Bastelangeboten, sportlichen Aktivitäten und zahlreichen Ausflügen.
Mühlheim – Sieben Mädchen sonnen sich im Rampenlicht der Bühne. Fünf Jungs hängen vor dem Monitor, die Finger flitzen über Controller. Zwei Schülerinnen blicken ebenfalls auf einen Monitor, doch sie bewegen sich mit einer Figur auf der Mattscheibe, tanzen zu „Rhythm Is A Dancer“. Oft schon hat das Team der Jugendförderung über neue Konzepte für die Ferienspiele diskutiert. „Aber den Kindern gefällt es so“, zitiert Alexander Meister den Ausgang aller Gespräche, und so läuft auch die Osteraktion im Juz wie gehabt.
Das bedeutet, drei Tage kreative und sportliche Angebote rund ums Zentrum und zwei Ausflüge. Am Dienstag tummelten sich die 35 Kinder zwischen acht und 13 Jahren im Obertshausener Erlebnisbad Monte Mare in Strömungskanälen und sprudelnden Becken. Der neunjährige David hat dabei wohl einen neuen Rekord aufgestellt, schwang sich 32-mal hintereinander in die Windungen der ausgedehnten Rutschbahnen.
Die Spiele gab‘s zwar auch im vergangenen Jahr, aber die Eltern waren noch zurückhaltend mit den Anmeldungen, berichtet Meister. Jetzt können sie das Programm wieder ohne Einschränkungen gestalten. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie das Mittagessen nicht liefern lassen, sondern selbst zubereiten. Einige der jungen Mühlheimerinnen und Mühlheimer meldeten sich zum Einkauf, weitere wollen in der Küche mit anpacken.
Gleich am ersten Tag bereiteten und servierten sie Spaghetti mit Tomatensauce. „Es war viel zu viel“, verrät der Leiter und schmunzelt. „Die Gruppe hat die Reste nicht in den Biomüll gekippt, sondern einen Nudelauflauf gezaubert – das hat allen geschmeckt, auch dem ganzen Team.“
Dieses besteht aus fünf hauptamtlichen Sozialpädagoginnen und -pädagogen, davon zwei aus der Schulsozialarbeit an Gymnasium und Geschwister-Scholl-Schule, einer Teenagerin, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolviert und einer interessierten, ehrenamtlichen Mitarbeiterin.
Dabei vermittelt das siebenköpfige Gespann auch die guten, alten Bastelideen. So verzieren einige der Teilnehmerinnen etwa die eigenen Hände mit Pinsel und spezieller Henna-Farbe. Schlüsselanhänger versehen sie wiederum mit hübschen Glitzersteinen, Ballons mit Kleister und Zeitungsfetzen. Die getrocknete Hülle wird angemalt und bereichert fortan als Sparschwein die Kinderzimmer-Dekoration. Auf dem Bolzplatz hinterm Haus ist währenddessen ein Fußballturnier mit Dreier-Mannschaften angepfiffen, Alex sucht noch Spieler, die an einem Basketball-Wettbewerb im Hof teilnehmen wollen.
Wieder an anderer Stelle wird Schleim produziert, dieses glibberige Zeug, mit dem der Nachwuchs in den 80er-Jahren die Erwachsenenwelt erschreckte. Anno 2023 wird die Masse um Glitzer-Teilchen bereichert. Viel Glamour stand derweil auch auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ an der Tagesordnung. Ein weibliches Septett hat eine Szene auf einem Schulhof mit dem Titel „Dragon Power“ einstudiert und anschließend aufgeführt.
Die Handlung: Zwei Erstklässler haben in der Pause Langeweile, fühlen sich in der Einrichtung noch nicht wohl und erinnern sich an die Drachengruppe im Kindergarten. Sie lehnen eine Einladung zum Mitspielen ab und versäumen den Tafeldienst. Die Dialoge sollen zur Diskussion anregen, erklärt eine Mitspielerin. Am morgigen Freitag steht zum großen Finale der Ferienspiele dann noch ein Ausflug in den Freizeitpark Lochmühle im Taunus an. (Michael Prochnow)