Startschuss zum Stadtradeln ist gefallen

Mühlheim - Der Startschuss zum „Stadtradeln“ ist gefallen. Das „Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder“ unterstützt die Aktion genauso wie die Landesregierung. Von Stefan Mangold
Alle, die in der Mühlenstadt wohnen, arbeiten, einem Verein angehören oder zur Schule gehen, können bei der Aktion, die bis zum 22. Juni dauert, mitmachen. Hierzulande führt das Fahrrad als Verkehrsmittel häufig noch immer ein Nischendasein. In einer Stadt wie Kopenhagen aber bilden sich im Berufsverkehr auf den Radwegen kleine Staus vor Ampeln. In Deutschland gilt das Auto noch so gesetzt, dass ein Tempolimit auf der Autobahn dem Untergang des Abendlandes gleich kommt, auch wenn sich auf den entsprechenden Strecken die Zahl der Toten senken ließe. Für das globale Klima stellt das Auto mit seinem Kohlendioxid-Ausstoß sowieso ein Problem dar. Ein Stadtradeln kann die Welt nicht retten. Aber vielleicht inspiriert es den einen oder anderen, auch mal das Rad zu nehmen, anstatt im Stau zu fluchen und keinen Parkplatz zu finden.
Das Prinzip des Stadtradelns funktioniert wie folgt: Jeder der 28 Teilnehmer aus insgesamt neun Mannschaften schreibt auf, wie viele Kilometer er mit dem Rad zurückgelegt hat. Ohne zu schummeln, versteht sich. Die eigene Wegstrecke wird dann mit der des gesamten Teams addiert. Am Ende steht ein Sieger fest.
Zum Startschuss am vergangenen Samstag organisierte der ADFC Mühlheim eine Tour vom Innenhof des Rathauses bis zur „Rückersbacher Schlucht“ im Landkreis Aschaffenburg. Die elf Teilnehmer konnten sich jeweils schon mal 55 Kilometer für den Tag gutschreiben. Das heißt, jemand vom ADFC hat am Montag noch nichts eingetragen. Die Gruppe trat zwar mit drei Mitgliedern an, auf der Seite der Stadt standen vorerst jedoch nur 141,6 Kilometer verzeichnet.
In Führung liegt zu dem Zeitpunkt die Formation „Katholische Christen Mühlheim“, auch wenn am Samstag mit Gerald Klatt nur einer aus der Mannschaft erschien. Wegen einer medizinischen Malaise in Folge einer Operation fuhr Klatt ohnehin nur ein paar Meter mit. Trotzdem schafften die Katholiken am ersten Wochenende laut Liste gleich satte 1016,5 Kilometer.
Hier empfiehlt es sich jedoch, genauer hinzuschauen. Mit 14 Mitgliedern bilden die Katholiken das mit Abstand stärkste Team, was das Ergebnis der Momentaufnahme aber nicht schmälern soll. Im Schnitt fuhr jeder Gläubige 72,5 Kilometer.
Die Mannschaft von „Grünschnabel Fährplay“ verbuchte am Montag 214 Kilometer, mit 71,3 liegen sie damit pro Kopf nur ganz knapp hinter den Katholiken. Ganz ruhig ließ es zu Beginn das Team von „Rollin’ Al & Co.“ angehen: Die beiden Mannschaftsmitglieder schafften 6,4 Kilometer.
Nicht schlecht sieht es bei „Petras Kostümverleih“ aus. Das Quartett stand am Montag bei 211,3 Kilometern. Eher dünn wirkt die Zahl hinter dem „Stamm der Tscherkessen“. Die Mühlheimer Pfadfinder erradelten 22 Kilometer, jedoch nur mit einem Tscherkessen im Sattel. Insofern darf man auch nicht die Nase rümpfen, wenn man liest, dass hinter der Truppe, die sich „Rote Socken unterwegs“ nennt, nach dem Wochenende noch gar kein Kilometer steht. Mehr ist ohne einen einzigen Teilnehmer auch kaum möglich. Wer hinter „Offenes Team – Mühlheim“ steckt, bleibt offen. Das eine Mitglied trat am Wochenende mit 105 Kilometern stramm in die Pedale.
Noch ist nichts verloren. Zum Stadtradeln kann sich im Internet auf muehlheim.de noch jeder anmelden, der eine der Bedingungen erfüllt.