Hoffen auf breite Unterstützung

Die Bürgerinitiative Fähre Mühlheim/Maintal will sich weiter für eine Verbindung zwischen Mühlheim und Dörnigheim einsetzen.
Mühlheim – Die SPD hat das Thema vor Kurzem wieder ins Rampenlicht gehoben und der Allianz für Mühlheim (CDU, Grüne, Bürger für Mühlheim, FDP) Untätigkeit in den vergangenen Monaten in Sachen Fähre vorgeworfen. In der Tat hat sich die Politik zumindest öffentlich nach der Kommunalwahl nicht proaktiv der Fähre gewidmet, nachdem der Kreis Offenbach im Sommer 2020 das endgültige Aus der MS Dörnigheim beschlossen und dann bei eBay verscherbelt hatte.
Elektrofähre nach dem Beispiel aus Wasserbillig an der Mosel
Doch hinter den Kulissen scheinen Aktive von beiden Seiten des Mains das Thema am Köcheln zu halten. So verkündet das Sprecherteam der Bürgerinitiative Fähre Mühlheim/Maintal, dass man sich mit politischen Vertretern von beiden Mainseiten im Hochstädter Rathaus auf Einladung von Heinrich Jakob, Mitglied im Fahrgastbeirat Maintal, zu einem Gedankenaustausch getroffen hat. Welche politischen Fraktionen teilgenommen haben, wird von der Bürgerinitiative nicht genannt. Jedenfalls scheint man sich in vielen Dingen einig zu sein. Sprecherin Petra Schneider berichtet, es habe schnell Einigkeit bestanden, „dass eine Wiederinbetriebnahme der alten Fähre nicht mehr möglich und sinnvoll ist“. Dennoch ist man der Ansicht, aufgrund der zukünftigen Situationseinschätzung eine Lösung zu benötigen: „Die Bevölkerung und damit das Verkehrsaufkommen im Rhein-Main-Gebiet wächst kontinuierlich“, sagt Schneider und eine derzeit in der Prüfung stehende Brücke über den Main werde – wenn überhaupt – erst in weit mehr als zehn Jahren verwirklicht. Die Bürgerinitiative befürchtet zudem einen Verkehrskollaps, wenn in den kommenden Jahren die Steinheimer Brücke saniert und die Brücke am Hanauer Hauptbahnhof neu gebaut werden soll, merkt Sprecher Bernhard Feig an. Zudem erachte man die Zukunftsfähigkeit der Rumpenheimer Fähre als begrenzt. Eine Neueinrichtung einer Fährverbindung zwischen Mühlheim und Maintal sei daher das „Gebot der Stunde“. Diskutiert wurde die Idee einer neuen, modernen, solarbetriebenen Elektrofähre nach dem Beispiel aus Wasserbillig an der Mosel. Nach Ansicht der Bürgerinitiative wäre diese Variante „zuverlässig zu betreiben, eine Option für alle Verkehrsteilnehmer, und die Umweltbelastung könnte durch deutlich kürzere Wegstrecken reduziert werden“.
Mit vereinten Kräften für einen Neustart
Bei diesem „umfassenden Themenkomplex, der weit in die Zukunft reicht“, hofft die Bürgerinitiative auf „großen Zuspruch und Beteiligung seitens der Bevölkerung“ und von politischen Vertreter auf beiden Mainseiten, „besonders der Mühlheimer SPD, die zwar 2020 für die Stilllegung der Fähre stimmte, nun aber vor wenigen Tagen mehr Engagement für eine Wiederinbetriebnahme forderte“. „Wir freuen uns, dass die SPD somit ihr Verhalten in der Vergangenheit mit konstruktiver Mitarbeit korrigieren will“, mutmaßt das Sprecherteam der Bürgerinitiative, das versichert, man werde sich „weiter mit all den zur Verfügung stehenden Mitteln und vereinten Kräften für einen Neustart der Fährverbindung einsetzen“. Ein weiteres Treffen ist für Januar geplant. (ron)