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Hohe Solidarität

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Von: Michael Prochnow

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Nicht mehr bewohnbar: Für die Besitzer des Mehrfamilienhauses an der Raabestraße, das Ende November abgebrannt ist, gibt es eine große Spendenbereitschaft unter den Mühlheimern. archi
Nicht mehr bewohnbar: Für die Besitzer des Mehrfamilienhauses an der Raabestraße, das Ende November abgebrannt ist, gibt es eine große Spendenbereitschaft unter den Mühlheimern. archi © 5vision

Mühlheim – Flammen füllen das ganze Dachgeschoss aus, lecken aus den Fenstern. Immer wieder krachen Balken nieder, reißen große Stücke der Decke ein. Rauchschwaden künden bis in die Nachbarstädte von der Katastrophe: Diese Bilder bekommen selbst erfahrene Feuerwehrleute nicht mehr aus dem Kopf. Ende November wird ein Mehrfamilienhaus an der Raabestraße innerhalb einer Stunde unbewohnbar.

Menschen kommen nicht zu Schaden, das ist die wichtigste Nachricht von dem Einsatz. Aber fünf Bewohnerinnen und Bewohner sind zunächst obdachlos, haben alles Hab und Gut verloren. Nur die Kleider, die sie am Leib trugen, sind ihnen geblieben. Die Besitzerinnen der zerstörten Immobilie, Corinna Spannaus (36) und ihre Mutter Olivia (63) sowie Sohn Moritz (5) lebten in der ersten Etage des Gebäudes.

Sie haben Glück im Unglück, können das leer stehende Haus eines bekannten Mühlheimer Ehepaars an der Albertstraße beziehen, gerade um die Ecke. Ihre bisherigen Mieter, das Ehepaar Palmeri, 68 und 63 Jahre alt, finden schließlich auch eine Bleibe, kommen bei Bekannten in der Dieselstraße unter. Die Versicherungen zahlen Soforthilfen, der Mühlheimer LionsClub spendet 1000 Euro, die befreundete Familie von Bruno Will stellt spontan 500 Euro zur Verfügung.

Bruno Will richtet zudem ein Spendenkonto ein und ruft die Bevölkerung auf zu helfen. Schließlich müssen beide Familien nahezu ihren kompletten Hausstand neu organisieren. An der aktuellen Adresse der Spannaus ist eine Küche vorhanden, auch einige Möbel können sie nutzen. Weitere Einrichtungsgegenstände, Betten, Couch und Bekleidung brachten Freunde, Nachbarn und zahllose Mühlenstädter mit einem großen Herz vorbei.

Die Ursache für die Feuersbrunst sei wohl nicht mehr zu ergründen, fürchtet Will. Sie brach im Dachstock aus, der nicht mehr vorhanden ist. Tage vor dem Brand waren noch Handwerker am Werk, Elektriker und Spengler erledigten letzte Handgriffe, um neuen Wohnraum unterm First zu schaffen.

Das Erdgeschoss ist gemauert, durch den enormen Wasserschaden aber ebenfalls nicht mehr nutzbar. Das aufgesetzte Fertighaus ist durch das Feuer soweit beschädigt, dass ein Abriss ins Auge gefasst werden muss. Das klären jetzt Fachleute. Bruno Will plant derweil noch für den Winter eine Wohltätigkeitsfeier, deren Erlös den Betroffenen zugute kommen soll. Immerhin, ein Christbaum steht schon, unter dem der kleine Moritz an Heiligabend seine Weihnachtsgeschenke finden wird.

Spenden für die Opfer des Hausbrands können überwiesen werden auf das Hilfskonto IBAN DE69 5065 2124 0108 4174 29 bei der Sparkasse Langen-Seligenstadt. Weitere Informationen über benötigte Artikel erteilt Bruno Will telefonisch unter 0162 6273229.

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