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Advent im Hof: Katholische Jugend Mühlheim (KjM) sorgt für weihnachtliche Stimmung

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Im Schein des Lagerfeuers bei „Advent im Hof“ der Katholischen Jugend Mühlheim sorgte das Duo Ohrenschmaus für die passende Musik.
Im Schein des Lagerfeuers bei „Advent im Hof“ der Katholischen Jugend Mühlheim sorgte das Duo Ohrenschmaus für die passende Musik. © M

Es war eher der Dauerregen, der dem „Advent im Hof“ zusetzte, nicht das Virus. Allein der beständige Niederschlag vermochte das Programm durcheinanderzuwirbeln, Pfarrer Johannes Schmitt-Helfferich gestaltete den Auftakt erst am frühen Abend. Die Botschaft der Katholischen Jugend Mühlheim (KJM) wurde nicht verwässert: Gemeinschaft geht auch in der neuen Zeit.

Mühlheim – Zwei Dutzend junge Christen haben zum zweiten Advent das getan, was sie immer an diesem Wochenende tun – sie betrieben Stände im Hof des Gemeindezentrums St. Markus, bereiteten in der Küche des Gebäudes heiße Leckereien zu und boten sie in einer Bude im Freien feil. Der markanteste Unterschied zu früheren Jahren: Drumherum, in Pfarr- und Apfelbaumgasse, zwischen Markthäuschen, Kirche und Abtshof, tat das niemand sonst.

Kein Duft von Glühwein oder frischem Popcorn, keine Reispfanne, kein Kirschwein, keine kleinen Kunstwerke aus Afrika, keine Adventsgestecke und keine leuchtenden Kinderaugen am Karussell – der Weihnachtsmarkt wurde wieder ersatzlos gestrichen. Der Seelsorger der Altstadt-Pfarrei machte sich Gedanken über die Situation, wenn das Leben heruntergefahren wird: Isolation und Einsamkeit lassen Menschen ebenso krank werden.

So begrüßte er ausdrücklich das Engagement der Jugend, die es ermöglichte, sich unter Berücksichtigung aller geltenden Hygieneverordnungen zu treffen. Paula Gregorio Rodrigo, Mitglied des KJM-Leitungsteams und Jugendvertreterin im Pfarrgemeinderat, begrüßte jeden Gast mit einem Lächeln und überprüfte am Eingang mit weiteren Helferinnen und Helfern die Impfnachweise. Der Pfarrer erkannte auch sprachlich Lichtblicke, so stecke im Begriff Finsternis das Wort Stern. Ebenso verhalte es sich mit dem gerade angesagten „Boostern“, lehrte er. „Im Dunkeln taucht Hoffnung auf, wir warten und rechnen mit Gott.“ Das funktionierte freilich sehr angenehm mit den Spezialitäten aus der altbekannten „Frittenschmiede“ der KJM, mit süßen Crêpes, einem Glühwein direkt vom Winzer oder einem alkoholfreien Kinderpunsch. Mit der angestrahlten Pfarrkirche und einem leuchtenden Christbaum im Hintergrund, bunten Lichterketten über den Köpfen und Kerzenschimmer auf den Garniturtischen gelang adventliche Stimmung auf der Weihnachtsmarkt-Oase.

Im Schein der Flammen ließ sich auch das Duo Ohrenschmaus nieder. Ungewohnt fromm stimmten Klaus Schmitt und Matthias Spahn festliche Klänge an, begleiteten an den Gitarren „O Tannenbaum“, „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ und entführten in die „Weihnachtsbäckerei“. Passend erinnerten die einstigen Zeltlager-Barden auch, „Bald ist Nikolausabend da“ – natürlich nicht ohne heitere Anekdoten aus ihrem Lehrer-Dasein und nicht ohne eigene witzige Varianten einfließen zu lassen. So bewies die Katholische Jugend eindrucksvoll wie regelkonform, dass die gesunde Pflege von Traditionen auch in der Pandemie möglich ist. (Von Michael Prochnow)

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