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Jubiläum steht bevor

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Von: Ronny Paul

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Beliebter Treffpunkt: Auch im Biergarten des Schanz gibt es einige Neuerungen.
Beliebter Treffpunkt: Auch im Biergarten des Schanz gibt es einige Neuerungen. © p

Mit einer neuen Wochenstruktur will Mühlheims Kulturtempel ins kommende Jahr gehen, kündigt Yannic Bill, neben Andreas Jung Geschäftsführer der das Schanz betreibenden Main-Schwein GmbH, an. Überhaupt wird 2023 besonders: Dann nämlich feiert das Schanz 25. Geburtstag. „Wir planen ein großes Jubiläumsevent“, sagt Bill. Was genau, will er noch nicht verraten.

Mühlheim – Davor liegen noch der Herbst und der Winter – in den vergangenen zwei Jahren pandemiebedingt eine sehr schwierige Phase fürs Schanz. Auch für dieses Jahr schwant Bill nichts Gutes, wenn er etwa auf das Hickhack der Bundesregierung in Sachen Corona--Regelungen blickt. „Die ganze Branche leidet unter der Unsicherheit, daher werden viele Touren und Konzerte abgesagt.“ Auch das Ausgehverhalten habe sich verändert, hat der Schanzmacher beobachtet: Die Menschen agieren viel spontaner bei Konzertbesuchen, entscheiden oft erst am Tag, ob sie hingehen oder nicht. Das erschwere die Planung ungemein. „Zudem verzeichnen alle Veranstalter schwindende Ticketverkäufe“, sagt Bill. Der Kultur gehe es da nicht anders als den Gastronomen. „Wenn die Live-Branche wieder wie vorher werden soll, muss sich in der Gesellschaft etwas ändern.“

Im Schanz soll sich im kommenden Jahr auch einiges ändern. Er wolle den Spagat schaffen, in finanziell in dauerhaft sicheres Fahrwasser zu gelangen, ohne dass das Kulturangebot eingeschränkt werden muss. Man habe im Team mit Demut auf das Jahr geblickt und Schlüsse gezogen, sagt Bill. „Wir wollen Stabilität für uns und unsere Gäste.“ Zuletzt habe man zu viele Baustellen für zu wenig Leute gehabt. Das Kernteam zählt vier Festangestellte, dazu noch drei Minijobber. „Ehrenamtler werden immer weniger“, sagt Bill. „Die Last lag auf den Schultern von wenigen.“ Man habe sich da ein Stück weit übernommen. Doch die schwierige Phase hatte nicht nur dunkle Seiten: Nach wie vor weiß das Schanz um die uneingeschränkte Unterstützung des Vermieterehepaares Zach. Und auch durch verschiedene Fördergelder von Bund und Land haben sie im Schanz viel erreichen können. „Das waren gute Programme.“ Es gibt nun unter anderem eine feste Außenbühne, eine neue Anlage im großen Saal und Kameratechnik, mit der Livestreams möglich sind. Die Förderungen ziehen allerdings auch einen Rattenschwanz nach sich. „Wir haben Möglichkeiten ohne Ende, die müssen aber auch abgearbeitet werden – etwa Projektberichte, Finanzpläne, Förderberichte oder -anträge.“ Dafür wird wiederum Personal benötigt.

Im kommenden Jahr soll eine neue Struktur „Ordnung“ bringen. „Wiederkehrende Formate brauchen eine Struktur, da braucht man nicht groß in den Kalender schauen“, sagt Bill. Den gut laufenden Montagabend wolle man beibehalten. „Er bleibt unser Kneipenabend für unsere Stammgäste.“ Der Dienstag wird zum Ruhetag für die Gäste und soll für die Büroarbeit herhalten. Mittwochs soll alle zwei Wochen das bekannte Bergfest, das „After-Work Cometogether“ im Wohnzimmer des Schanz mit Elektronikmusik steigen – im Wechsel mit einem Spieleabend – für Brett-, Karten- und Rollenspiele. „Viele Gruppen haben keinen Ort, wo sie hingehen können“, weiß Bill. Den wolle man ab 2023 im Schanz bieten.

Der erste Donnerstag im Monat steht künftig unter dem Motto „Stage Time“. Das Nachfolgeformat der Freitagssession soll neben der Musik unter anderem um Kleinkunst, Talk und Poetry Slam erweitert werden. Am zweiten und vierten Donnerstag eines Monats soll das bekannte Pub-Quiz steigen, der dritte Donnerstag ist für Tom Jets Rudelsingen reserviert. Freitags und samstags sollen weiter größere Veranstaltungen stattfinden. Dazu ist jeden ersten Freitag im Monat eine Food-Night mit wechselnder internationaler Küche angedacht. Die kommt gut bei den Gästen an: „Fast jeder Abend ist ausverkauft“, sagt Bill. (Ronny Paul)

Infos im Internet: schanz-online.de

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