1. Startseite
  2. Region
  3. Mühlheim

Käferfreunde laden zum Oldtimer-Treffen

Erstellt:

Kommentare

Nicht nur Käfer sind seit zwei Jahren beim großen Treffen seiner Fans zugelassen, auch die Besitzer anderer Oldtimer dürfen nach Mühlheim kommen. - Foto: Michael
Nicht nur Käfer sind seit zwei Jahren beim großen Treffen seiner Fans zugelassen, auch die Besitzer anderer Oldtimer dürfen nach Mühlheim kommen. © Michael

Mühlheim - Zum 17. Mal haben die Käferfreunde zum Oldtimer-Treffen an die Anton-Dey-Straße eingeladen. Rund 400 Fahrzeuge parken dort. Seit zwei Jahren sind nicht nur alle Volkswagen-Modelle willkommen, sondern auch Autos anderer Marken.

Er steht normalerweise 50 Kilometer südliche von Königsberg. Dort wurde er vom hässlichen Entlein zum Schwan, von einem Haufen Schrott zum originellen Schmuckstück, sagt Janusz und meint damit seinen Käfer-Pritschenwagen. Die individuelle Konstruktion in Militärfarben beweist, der Pole hat ein Händchen für Blech und Bezüge. Mit rund 400 weiteren Fans von blitzendem Chrom und aufheulenden Motoren parkt der Teilnehmer mit der weitesten Anreise sein historisches Gefährt auf der Wiese am Sportzentrum.

Viele sind schon am Freitag da, Zelt, Isomatten und Campingmöbel im Gepäck. Vor allem jene Fans alter Autos, die vom Neckar, aus dem Bayerischen oder aus dem Ruhrgebiet kommen, richten sich auf dem Gelände an der Bieber häuslich ein. Manche haben einen dieser buckeligen, niedrigen Wohnwagen aus den 50ern im Schlepptau, was besonders kurios wirkt, wenn die Zugmaschine ein offener VW-Buggy ist. Andere stehen ohnehin auf den kultigen Bully, der bald in vielen Varianten herausragt. Dieses Fahrzeug weckt offenbar die Energie ganzer Scharen von Schraubern und Schweißern, die aus dem Bus einen Salonwagen oder aus der Doppelkabine einen tiefergelegten Nobel-Transporter mit glänzendem Riffelblech geschmiedet haben.

„Käfer Jaschik“, wie sie Janusz zu Hause nennen, beweist, dass es auch eine Nummer kleiner geht. Er hat einen Käfer vom Schrottplatz völlig entkernt und hinter den Vordersitzen eine Ladefläche geformt. Dem 1200er hat er einen 1300er Motor mit 44 PS verpasst und ihn mit Tarnfarbe lackiert. Vor der Windschutzscheibe und an den Flanken sind Armee-Abzeichen und Beile befestigt. Sechs Monate lang hat der Soldat abends an dem Fahrzeug gearbeitet, „wir in Polen lieben den Käfer“, sagt er. Allein seine Familie besitzt fünf Exemplare.

Der schmucke Bus mit dem Interieur in himmelblau und weiß gehört „Bully-Ulli“, beide „Baujahr 66“, verrät der Besitzer. Er kommt aus Bergtheim bei Würzburg und hat den Wagen innerhalb von drei Wochen neu aufgebaut.

„Käfer werden immer weniger“, bemerkt Andreas Becker, Pressewart der Käferfreunde. Und immer schneller, konnte der Zuschauer beim Beschleunigungsfahren feststellen. Es ist ein VW aus den 1950ern, der die Achtelmeile von der Bonhoeffer-Gemeinde bis kurz vor die Bieberbrücke in 7,5 Sekunden zurücklegt. Sieger aber wird ein RS6-Pilot, registriert Josef Fonzetti vom Motorsportclub Mühlheim, in 7,2 Sekunden düst der Audi über die 200 Meter.

M.

Auch interessant

Kommentare