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Kinder-Gruppe des Nabu in Mühlheim feiert Jubiläum: Mitglieder und Betreuer fehlen

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Von: Jan Lucas Frenger

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Vorsicht geboten: Der Offenbacher Pilzexperte Dietmar Krüger erklärt den Nachwuchsnaturschützern bei einem Streifzug, worauf es beim Sammeln der kleinen Schirmchen zu achten gilt.
Vorsicht geboten: Der Offenbacher Pilzexperte Dietmar Krüger erklärt den Nachwuchsnaturschützern bei einem Streifzug, worauf es beim Sammeln der kleinen Schirmchen zu achten gilt. © Naju Mühlheim-Offenbach

Die Kinder der Naju-Gruppe Mühlheim feiern ihr einjähriges Bestehen mit einem großen Familienfest. Die Suche nach Mitgliedern und Betreuern stockt derweil.

Mühlheim – Ob Wanderungen durch den Wald, Müllsammelaktionen oder einfach nur Spiel und Spaß an der frischen Luft: Mit diesen und weiteren Aktivitäten versuchen die Betreuerinnen der Naturschutzjugend (Naju) in Mühlheim, Kinder im Grundschulalter aus dem Haus und rein in die Natur zu locken.

Ende des Monats feiert die noch junge Kindergruppe des Naturschutzbundes (Nabu) Mühlheim-Offenbach nun ihr einjähriges Bestehen mit einer Neuauflage ihres großen Familienfestes. Ob die Sause allerdings auch im kommenden Jahr wieder stattfinden kann, steht derzeit noch in den Sternen - der Gruppe mangelt es an Mitgliedern und Aufsichtspersonen.

„Wir wollen den Kindern auf spielerische Weise die Natur näher bringen“, erläutert Kirstin Brauneis-Fröhlich. Die Mutter eines siebenjährigen Sohnes ist seit dem ersten Tag dabei. Als sie vor etwa einem Jahr erfährt, dass auch in Mühlheim eine Naju-Gruppe entstehen soll, ist sie sofort Feuer und Flamme, stellt sich als Betreuerin zur Verfügung.

„Ich habe mich schon immer für Naturschutz interessiert und denke, es ist wichtig, das Thema wieder verstärkt ins Bewusstsein der Bevölkerung zu tragen“, sagt die 44-Jährige und ergänzt: „Da fängt man natürlich am besten bei den Kindern an.“ Und so treffen sich die kleinen Naturforscher im Alter von fünf bis zehn Jahren jeden Freitag für rund zwei Stunden mit den Betreuerinnen am Stützpunkt im Mainstweg, wo der Gruppe neben einem Lager für Materialien auch ein kleiner Garten zur Verfügung steht.

Von dort brechen sie zu allerlei Ausflügen und Abenteuern auf, erkunden die hiesige Flora und Fauna. „Als es im Winter geschneit hat, sind wir beispielsweise auf Spurensuche gegangen und haben geschaut, welche Tiere draußen unterwegs sind“, berichtet Brauneis-Fröhlich. Für den Fall, dass das Wetter mal so gar nicht mitspielt, können die Nachwuchsnaturschützer zum Basteln und Spielen auf das nahegelegene Evangelische Gemeindezentrum Markwald ausweichen – die Gruppe mietet dort einen Raum.

Brauneis-Fröhlich sieht die Aktivitäten in der Natur als wichtigen Ausgleich zum oftmals monotonen Schulalltag. „Kinder brauchen in diesem Alter einfach noch unglaublich viel Bewegung, müssen zwischendurch auch mal rausgehen und ihre Energie abbauen“, betont die Mutter. Die Rückmeldungen, die sie und die anderen Betreuerinnen bislang von den Eltern bekommen haben, seien durch die Bank weg positiv.

Stöckemikado: Für ihre Basteleien verwenden die Naju-Kinder Materialien aus der Natur.
Stöckemikado: Für ihre Basteleien verwenden die Naju-Kinder Materialien aus der Natur. © Privat

Doch im Herbst bleiben plötzlich die Kinder aus, die Gruppe schrumpft von ehemals zwölf auf nunmehr drei Mitglieder. Der Großteil sei „irgendwann einfach nicht mehr gekommen“, sagt Brauneis-Fröhlich, die neben schlechtem Wetter auch die teils sprunghafte Interessenverschiebung bei Kindern für den Schwund verantwortlich sieht. „Wenn jetzt im Frühling häufiger die Sonne scheint, kommen hoffentlich auch wieder mehr Mitglieder dazu“, hofft die Mutter. „Mit mehr Kindern macht es einfach mehr Spaß.“

Sollte die Situation bis zum Sommer unverändert bleiben, müsse sich die Gruppe allerdings überlegen, ob es in Zukunft noch weitergehen kann. Denn neben Kindern suchen die Naju-Verantwortlichen derzeit auch händeringend nach zusätzlichen Betreuern. „Wir machen das alle ehrenamtlich in unserer Freizeit und würden uns natürlich über zusätzliche Unterstützung freuen“, erläutert Brauneis-Fröhlich.

Derzeit bestehe der Pool aus sechs Betreuerinnen, von denen immer jeweils zwei vor Ort bei den Treffen dabei sind. Mit dem großen Familienfest, das am Freitag, 31. März, von 15 bis 17.30 Uhr am Stützpunkt im Mainstweg 155 stattfindet, hofft das Team nun, neue Sprösslingen vom Angebot überzeugen und deren Eltern womöglich als Betreuer hinzugewinnen zu können.

Neben Stockbrot und selbst gemachtem Kräuterquark können sich die Kinder an verschiedenen Ständen kreativ ausleben – etwa wenn es darum geht, Motive aus der Natur in Salzteig nachzubacken. „Wir freuen uns über jeden, der kommt“, so Brauneis-Fröhlich. (Jan Lucas Frenger)

Weitere Infos

Wer mehr über die Angebote der Naju-Gruppe erfahren oder als Betreuer anfangen möchte, wendet sich an naju@nabu-muehlheim.de.

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