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Dietesheimer Schiffschaukel auf dem Frankfurter Wäldchestag

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Von: Ronny Paul

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Bereit für vier Festtage: Die traditionelle Dietesheimer Schiffschaukel steht beim Wäldchestag am Oberforsthaus im Frankfurter Stadtwald.
Bereit für vier Festtage: Die traditionelle Dietesheimer Schiffschaukel steht beim Wäldchestag am Oberforsthaus im Frankfurter Stadtwald. © Eickhoff

Für Nick Zortea geht heute ein Traum in Erfüllung. Der Vorsitzende des Dietesheimer Schiffschaukelvereins kann das 73 Jahre alte Traditionskarussell endlich auf dem Frankfurter Wäldchestag präsentieren.

Mühlheim – Das war eigentlich schon vor zwei Jahren geplant, doch dann machte die Pandemie bekanntlich vieles unmöglich. Doch nun scheint der Verein den Zeitgeist getroffen zu haben, die Schiffschaukel erregt viel mediales Aufsehen, hat der „Festplatzarchitekt“ Christian Müller von der Tourismus und Congress GmbH bemerkt. „Die Jungs und Mädels bewahren Altes, die Schiffschaukel ist schön und charmant – noch mehr auf den Punkt geht nicht“, sagt der Veranstaltungsleiter des Frankfurter Traditionsfestes. Viele würden zunächst alte Fahrgeschäfte belächeln, hat Müller beobachtet, „doch wenn man’s ausprobiert, freut man sich, dass einfache Dinge viel Freude machen.“

Es hat sich Vieles verändert, die Fahrgeschäfte sind moderner geworden und ältere Karussells wie etwa die Schiffschaukel benötigten viel Handarbeit beim Aufbau. „Das können viele Schausteller wirtschaftlich nicht mehr stemmen, da braucht es Liebhaber und Enthusiasten“, weiß Müller, der findet: „Es gibt viel zu wenig Schiffschaukeln“.Eben wie die des Vereins aus Dietesheim.

Der Verein hatte 2018 das Fahrgeschäft vor dem Verkauf ins Ausland „gerettet“ und seitdem die Tradition für die Dietesheimer Kerb bewahrt. Doch schon weit über die Kerb hinaus ist die Schaukel bekannt. Zuletzt war die Schiffschaukel 2019 in Hanau im Einsatz.

Seitdem haben die Mitglieder um Zortea Schönheitskorrekturen vorgenommen, die Schaukel fit für den TÜV gemacht und die Aufhängungen der Schiffe durch neue Lager ersetzt. Zortea demonstriert die erneuerte Technik und schubst ein Schiff an: „Das schwingt jetzt fünf Minuten durch.“

Den Aufbau für den Wäldchestag bestritt der Verein mit sechs Helfern, davon drei Vereinsmitglieder. „Unter der Woche ist es schwierig, weitere Vereinsmitglieder einzubinden, da die meisten arbeiten“, bedauert Zortea. Doch schnell fanden sich Freunde und Bekannte für den aufwendigen Aufbau. Um den Betrieb der Schaukel während der nächsten vier Festtage kümmern sich mehrere Vereinsmitglieder und eine Aushilfe.

Nick Zortea
Nick Zortea © -

Alle sind froh, die pandemiebedingte Durststrecke überstanden zu haben. Während der Zwangspause überlegten sich die Vereinsmitglieder, die Schiffsschaukel für kleinere Einsätze zu halbieren. Das ist möglich, wenn das Seitenteil der Gesamtkonstruktion nur mit zwei Schiffen montiert wird, erläutert Zortea. Vorteile der „reduzierten Variante“: geringerer Platzbedarf, kürzere Aufbauzeit, flexiblerer Einsatz und einfacherer Betrieb durch weniger Personal. Mit der Erweiterung der Betriebserlaubnis durch den TÜV plant der Verein, auch auf privaten Feiern das Schaukeln zu ermöglichen, etwa auf Hochzeiten. Die Anträge auf Erweiterung der Zulassung sollen dem TÜV demnächst vorgelegt werden, verrät Zortea. Das Geld für die TÜV-Abnahme sammelt der Verein aktuell mittels Ausschreibungen.

Die Schiffschaukel

des Dietesheimer Vereins steht vom heutigen Samstag bis Dienstag auf dem Frankfurter Wäldchestag am Oberforsthaus 5. Die Schaukel ist Samstag und Sonntag von 12 bis 1 Uhr, und Montag und Dienstag von 12 bis 0 Uhr in Betrieb.

Von Jan-niklas Eickhoff Und Ronny Paul

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