Mühlheimer Jugendfeuerwehr feiert 60. Geburtstag

Eine Jugendfeuerwehr braucht ein engagiertes Betreuerteam. Mühlheim ist nicht nur in der Hinsicht ein Vorreiter.
Mühlheim - Sie ist nicht nur die Größte, sondern auch eine der Ältesten. Heute feiert sie ihren 60. Geburtstag, doch ihr Gesicht bleibt für immer jung, das wird sie heute Vormittag bei einem Großeinsatz beweisen: Die Jugendfeuerwehr Mühlheim lädt zu einer Übung mit 200 Mädchen und Jungen sowie 32 Fahrzeugen aus 16 Gruppen auf dem Gelände der Firma Manroland an der Borsigstraße.
Der Startschuss der Mühlheimer Jugendfeuerwehr fiel am 26. Mai 1962. Seitdem wurden mehr als 150 Teenager in die Einsatzabteilungen in Lämmerspiel, Dietesheim und Mühlheim übernommen – ein wichtiges Argument, die Gemeinschaft der aktuell rund 50 Mitglieder weiter zu fördern. Sie ist jedoch weit mehr als die Nachwuchsschmiede der Brandschützer. Das zeigt ein Blick in ihre Chronik.
Schon in den ersten Jahren organisierten die Mühlenstädter Kreis-Schülerfeuerwehrtreffen, den heutigen Kreis-Jugendfeuerwehrtag. Diese Vorreiterrolle lässt sich mit dem Engagement der Gruppenleiter erklären und mit der finanziellen wie ideellen Unterstützung aus dem Rathaus. So sind neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung kreative und unterhaltende Angebote angesagt, Ausflüge und Ferienaktionen.
Jugendfeuerwehr in Mühlheim: 32 Buben zum Start
„Das ist zugleich das Erfolgsrezept für unsere sozial sinnvolle, ehrenamtliche Arbeit“, betont Pressewart Marc Debus, „Spannung beim Lernen und Spaß in allen Bereichen“. Das motivierte Betreuerteam leiste rund 1000 Stunden Jugendarbeit pro Jahr. Angefangen hat es mit Wilhelm Krebs. Der Kommandant der Mühlheimer Wehr warb im Januar ‘62 für eine Schülerfeuerwehr: 32 Buben kamen im Mai zum alten Feuerwehrhaus in der Bleichstraße.
Die erste Satzung ließ Jungen ab zehn Jahre zu, schon mit 15 wurden sie in den aktiven Dienst übernommen. Im Festzug in Rembrücken marschierte die größte Jugendgruppe des Kreises bereits in eigenen Uniformen mit. 1963 leitete Franz Ruhr die Truppe, das erste Zeltlager stand in Wittgenborn bei Gelnhausen.
Jugendfeuerwehr in Mühlheim: 1966 ist sie umgezogen
1964 wechselten zwölf Schüler in die Einsatzabteilung, im selben Jahr dürfen die Mühlheimer das erste Treffen der Kreis-Schülerwehren ausrichten: 130 Jungs bewähren sich in einer Übung am Mainufer.
Natürlich sind sie auch beim ersten Bundestreffen der Jugendwehren in Duisdorf bei Bonn dabei. 1966 feiern sie den Umzug ins neue Feuerwehrhaus an der Dietesheimer Straße, ihre Heimat aber sind noch Keller und Hof der Goetheschule. Bei der DLRG im Hallenbad erwerben sie Schwimmabzeichen.
Mit Jugendwart Heribert Hennig besuchen die Schüler die Berufsfeuerwehr Frankfurt. Dank seiner Werbeaktion ziehen 26 Jungen in den Keller des Feuerwehrhauses ein. Nach dem zehnjährigen Bestehen löschen sie bei einer Übung einen Flächenbrand am Bürgerhaus, später ein Feuer auf dem Müllplatz Bieberer Weg. 1973 wird das Eintrittsalter per Gesetz auf zwölf, der Übergang auf 17 Jahre festgelegt.
Besonderer Dank für Jugendfeuerwehr in Mühlheim
Für ihre Hilfe beim Jubiläum der 100-jährigen Mühlheimer Wehr erhielten die Jungfeuerwehrleute Gummistiefel. Bei 36 Mitgliedern erlässt Hennig einen Aufnahmestopp. 1983 sind erstmals drei „Neue“ aus Dietesheim und fünf aus Lämmerspiel dabei. 1990 werden erstmals sieben Mädchen begrüßt.
1999 wird eine eigene Homepage ins Internet gestellt: jf-muehlheim.de. Sie informierte damals auch über ein Megazeltlager am Sportzentrum mit rund 3000 Teilnehmern. (Michael Prochnow)