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Mit einem Klick die Kassen von Mühlheimer Vereinen klingeln lassen

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Hilfsmittel für die Lebensretter: Mit den neuen Tablets kann der DLRG-Vorsitzende Martin Deiß unter anderem Tauchgänge dokumentieren.
Hilfsmittel für die Lebensretter: Mit den neuen Tablets kann der DLRG-Vorsitzende Martin Deiß unter anderem Tauchgänge dokumentieren. © m

Mühlheimer Vereine haben sich mit ihren Projekten um Geld (insgesamt 7500 Euro) aus der „Klingelnden Vereinskasse“ beworben. Heute stellen wir die DLRG vor.

Mühlheim – Holzland Becker, der größte Fachmarkt in Süddeutschland, und unsere Zeitung haben zehn Vorhaben von zehn Gruppierungen ausgewählt, nun sind die Leserinnen und Leser am Zug. Wir stellen die einzelnen Gemeinschaften und ihre Pläne, für die sie Bares benötigen, näher vor. Heute die DLRG.

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft prangt ausgeschrieben auf jedem ihrer Fahrzeuge und auf der Irmtraud, dem Boot der Ortsgruppe in der Garage am Ende der Lämmerspieler Straße. Dort residieren sie fern vom Fluss, gesteht Martin Deiß, frisch gebackener Vorsitzender der Mühlheimer Helfer, „aber dafür liegen wir zentral in der Mitte aller Stadtteile“. Die DLRG gilt als die weltweit größte Wasserrettungsorganisation mit ehrenamtlichen Kräften. Ihre Mission: Menschen vor dem Ertrinken bewahren. Darum bilden Deiß und sein Team im Rahmen einer landesweiten Initiative Wasserratten zu Rettungsschwimmerinnen und -schwimmern aus.

Die Aktion zeige bereits großen Erfolg, 1400 Interessierte haben sich in ganz Hessen gemeldet, im Hallenbad an der Ringstraße nahmen bereits fünf neue Mitglieder nach bestandenen Prüfungen ihre Ausweise entgegen. Weil sie künftig regelmäßig am Beckenrand Wache schieben, bewahren sie Bäder vor der Schließung aufgrund fehlenden Personals. Die Einrichtung im Bürgerpark ist aus diesem Grund zurzeit nur noch für feste Kurse mit qualifizierter Leitung zugänglich (wir berichteten).

Die Lebensretter rücken bei Unfällen auf dem Main oder im Vogelsberger See aus, können mit modernem Gerät Personen und Gegenstände auf dem Grund orten und mit Tauchgängen bergen. Zu ihren Aufgaben zählt aber auch die Begleitung der Feuerwehren. DLRG-Mitglieder versorgen Opfer von Wohnungsbränden, aber auch die Löschtrupps – mit Wasser. Bei mehrstündigen Löscharbeiten kommen die Begleiter mit Zelt und Kühlwagen, halten Getränke und Imbiss bereit.

Für die Ausbildung wie für Wettkämpfe im Bad möchte die Ortsgruppe jetzt fünf wasserfeste Tablets anschaffen. „Es ist mühsam, die Daten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Schwimmhalle auf Papier zu notieren und im Vereinsraum ins Computerprogramm einzupflegen“, schildert Martin Deiß. Beteiligte können sich künftig online anmelden und so auch Gebühren berappen. Bislang muss noch der Kassierer mit Kleingeld in die Halle kommen.

„Mit einem Tablet setzen wir einfach einen Haken hinter den Namen, wenn die Person anwesend ist.“ Gestoppte Zeiten oder absolvierte Leistungen beim Rettungsschwimmen trägt der Prüfer sofort ein. Oder wenn eine Prüfung bestanden ist, lässt sich die Bescheinigung per Befehl auf dem Tablet vom Beckenrand aus im Büro ausdrucken. Die Videokameras der Geräte können selbst Tauchgänge dokumentieren, um sie später mit den Beteiligten auszuwerten oder um das Live-Bild mittels WLAN am Ufer zu verfolgen.

Die Arbeit mit den flachen Rechnern diene Deiß auch als Ausbilder der Bereitschaftspolizei. Alle Angaben werden datenschutzkonform verarbeitet, müssen nicht erst auf Papier festgehalten oder per E-Mail weitergeleitet werden, betont der Vorsitzende. „Die Informationen sind dann nur noch in einem System gespeichert.“ Zwischen 300 und 500 Euro koste ein Apparat, die DLRG hofft darum auf eine hohe Gewinnsumme aus der „klingelnden Vereinskasse“. (Michael Prochnow)

Abstimmung im Internet holzlandbecker.de

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