Tansania-Allianz will Stadtteilkümmerer in Quartieren etablieren

Ob etwa illegal abgeladener Müll, defekte Straßenlaternen, ungepflegtes Straßenbegleitgrün, volle Container oder falsch abgestellte E-Roller – geht es nach der Allianz für Mühlheim (CDU, Bündnis 90 / Die Grünen, Bürger für Mühlheim, FDP) sollen bei „etwaigen Missständen bei Sicherheit und Ordnung“ in Zukunft mehrere sogenannte Stadtteilkümmerer als niedrigschwellige Ansprechpartner in den einzelnen Quartieren dienen.
Mühlheim – Ein entsprechender Antrag der Tansania-Allianz steht nun auf der Agenda für die kommende Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 23. September.
Er könne nicht sagen, dass in der Vergangenheit in Hinblick auf Sicherheit und Ordnung zu wenig gemacht wurde, sagt CDU-Fraktionschef Marius Schwabe auf die Notwendigkeit von Stadtteilkümmerern angesprochen. Viel mehr meint er, wenn die Hemmschwelle für Bürger sinke, „wird vielleicht noch mehr gemeldet“. Die Mühlheimer Christdemokraten hatten sich bereits in ihrem Wahlprogramm für Stadtteilkümmerer ausgesprochen und hoffen auf „kürzere Wege“. Die sollen als Bindeglied zwischen den Einwohnern und der Stadt dienen. „Im Kern geht es um Prävention und darum, aktiv und zügig tätig zu werden“, erläutert Schwabe. Demnach soll der Magistrat beauftragt werden, für die Stadt- und Ortsteile in Lämmerspiel, nördlich und südlich der B43 in Dietesheim, Markwald, Rote-Warte, Altstadt und Innenstadt sieben Stadtteilkümmerer zu finden, die sich auf freiwilliger Basis um ihre Quartiere sorgen, ein offenes Ohr für Probleme haben und potenziellen Gefahrenquellen und anderen Missstände identifizieren und melden. Schwabe will darunter keine „Streifengänge“ verstanden wissen, sondern eine „Nachbarschaftshilfe und eine Vernetzung in der Gemeinschaft“.
Mühlheim: Stadtteilkümmerer soll Kommunikation zwischen Rathaus und Bürgern erleichtern
Es gehe auch nicht darum, auf der Straße aufzuräumen. Der Kümmerer soll in erster Linie Kommunikator sein und einen guten Draht ins Rathaus pflegen, wünscht sich Schwabe. Es gehe darum, einen Ansprechpartner und Vermittler für die Bevölkerung des jeweiligen Viertels bei Hinweisen und Fragen zu Verunreinigungen, Reparaturen oder bei allgemeinen Entwicklungen im Viertel zu haben. Probleme meldet der Stadtteilkümmerer ins Rathaus, damit diese von den städtischen Diensten beseitigt werden können. Entsprechende Hinweise auf die einzelnen „Kümmer“, so heißt es im Antrag der Allianz, könnten etwa durch Ausweis auf der Homepage der Stadt Mühlheim bekannt gemacht werden. „Dies soll zu einem noch sichereren und lebenswerten Mühlheim beitragen und gleichzeitig eine aktive Bürgerschaft fördern.“
Auch über die Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit hat sich die Allianz Gedanken gemacht. Man könnte die Stadtteilkümmerer etwa mit einer Jahreskarte für das Hallenbad, Rabatten bei der Volkshochschule, Gutscheinen des Mühlheimer Gewerbevereins oder durch Übernahme einer Vereinsmitgliedschaft durch die Stadt belohnen. Weiterhin schlägt das Tansania-Bündnis vor, städtische Auszeichnungen als Zeichen für langjährige ehrenamtlich Tätige zu verleihen.
Schwabe sagt, er habe einige Bürger im Kopf, die perfekt ins Anforderungsprofil passten. „Den Menschen liegt ja auch am Herzen, dass es in ihrem Quartier sauber ist, dazu soll ein Stadtteilkümmerer ein Stück beitragen.“ (Von Ronny Paul)