So ist der aktuelle Stand der Sanierung der Brückenmühle

Wo sich Mühlheims Mühlenräder einst drehten, lässt sich heute nur noch anhand der jeweiligen Infotafeln erahnen. Die Brückenmühle steht hingegen noch in ihrer ursprünglichen Form an der Rodau. Während der Jahreshauptversammlung des Geschichtsvereins berichtete Bürgermeister Daniel Tybussek nun über den Wasserstand der aufwendigen Renovierung des städtischen Wahrzeichens, die einzige funktionsfähige Mühle im Kreis Offenbach.
Mühlheim – Der Geschichtsvereinsvorsitzende Karl-Heinz Stier leitet ein, in der Mühle werde vieles von innen renoviert, „das man von außen nicht sehen kann“. Tybussek referierte über die Entwicklung der vergangenen Jahre, die mit der Übernahme des Mühlengebäudes, des Wohnhauses, des Hofs und der Insel 2014 begann. Seit damals gehört das Areal der Stadt.
Nicht nur Bürger müssen sich durch den Behördendschungel kämpfen, auch Kommunen. Man habe sich nach einer fundierten Bestandsanalyse mit der Unteren und Oberen Denkmalschutzbehörde abstimmen müssen. Was den Steg betrifft, kamen die Deichmeisterei des Regierungspräsidiums Darmstadt und die Untere Wasserbehörde in Offenbach ins Spiel.
2017 habe man mit der Sanierung und Reparatur geschädigter Bauteile begonnen. Tybussek nennt etwa die Erneuerung der Dacheindeckung und der -entwässerung des Mühlengebäudes, sowie der Rückführung zur historischen Biberschwanzeindeckung mit den flachen, halbrund geformten rötlichen Dachziegeln. Zudem habe man den Putz auf der Südseite erneuern und Ausbesserungsarbeiten an der Ost- und Nordfassade vornehmen lassen. In Arbeit sei noch das Auflager des Mühlrads. Seinem persönlichem Empfinden sei der Anstrich der Mühle etwas zu hell geraten, „da fehlt mir noch die Patina“, sagte Tybussek. Das Farbkonzept habe die Untere Denkmalschutzbehörde des Kreises Offenbach ebenso genehmigt wie alle weiteren Sanierungsmaßnahmen. Dazu gehörten im Innenbereich „die Sicherung der Gewände und Deckenfelder in Lehmbauweise“. Einen Punkt zu Fragen der Sicherheit erklärt Tybussek für nicht verhandelbar, „der Steg wird nicht zu jeder Zeit begehbar sein“. Man plane abschließbare Holztüren einzubauen. Behördenvertreter hätten auf die Pläne schon positiv reagiert, „die Genehmigung liegt aber noch nicht vor“.
Aktuell arbeite man an einem Ausstellungskonzept zur Präsentation und Veranschaulichung eines Mahlvorgangs mit Hans-Jürgen Mloschin und Dr. Hartmut Gries vom Geschichtsverein.
Karl-Heinz Stier hatte zu Beginn geschätzt, die Kosten der Sanierung, die der Geschichtsverein in Rollen brachte, „die werden sich auf etwa eine halbe Millionen Euro belaufen“. Tybussek erklärt, bei den bereitstehenden 310 000 Euro für Planungs- und Durchführungskosten werde es zwar nicht bleiben, weil der laufende Betrieb nicht mitgerechnet sei, „aber 500 000 Euro werden wir wohl nicht erreichen“.
Ein Bericht über die Jahreshauptversammlung des Geschichtsvereins folgt. (Von Stefan Mangold)