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„My Way am Maa“: Premiere des 1. Dietesheimer Hausmeister-Kabaretts

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Experimente vor Publikum: Die Hausmeister Karl-Heinz (links) und Erwin alias Stefan Heberer und Thomas Schwab unterhalten auf der Pfarrheim-Bühne.
Experimente vor Publikum: Die Hausmeister Karl-Heinz (links) und Erwin alias Stefan Heberer und Thomas Schwab unterhalten auf der Pfarrheim-Bühne. © m

Die Kirchturm-Komödianten bilden eine ansteckend heitere Truppe, auch wenn sie nicht im Rampenlicht stehen. Für billigen Klamauk sind sie aber nicht zu haben. Für einfache Absagen mit Hinweis auf die Pandemie genauso wenig. „Da geht was“, haben die Dietesheimer Kolpinger festgestellt – wenn auch nur für ein Duo. Also standen nun zwei, die sich selbst als „Rampensäue“ vorstellen, als „erstes Dietesheimer Hausmeister-Kabarett“ auf der Pfarrheim-Bühne: Erwin und Karl-Heinz alias Thomas Schwab und Stefan Heberer.

Mühlheim – Festliche Musik säuselt aus den Saal-Lautsprechern, dazu dringen große Probleme hinter der Bühne durch – echt oder schon Teil der Vorstellung? Mit Motorsäge und Akkubohrer im Anschlag präsentieren sich dann die Kittelträger dem Publikum, verheddern sich schon wieder in Banalitäten. „Wie, die Heizung geht net? Mache’ se’s Fenster uff, dann werd’s warm.“ Erwin kommt halt und stellt die Heizung höher – aufs Fensterbrett.

„Die hellst’ Geburstagskerz’ isser halt net“, warnt Karl-Heinz die Leut’ im Saal. Und Hausmeister? „Des sinn heute meistens branchenfremde, ham von Technik kaa Ahnung und sinn um zwölf schon müd’“. Wie recht er hat beweist sein Kompagnon, als Karl-Heinz weggerufen wird: Mit denselben Worten beschreibt er seinen Kollegen. Feierabend können die „stahlharten Kerle“ noch nicht machen, „aber Frühstück“.

Das ist das Stichwort für Karl-Heinz. Er hat kein Teewasser dabei, aber jemand aus dem Auditorium schenkt ihm ein Papiertaschentuch. „Da ist Zellstoff drin, und der besteht aus Wasser“, sagt’s, quetscht das Tempo in einen Metallzylinder, schüttelt – und gießt ausreichend Nass aus. Zaubertricks sind die Sache des Alleinunterhalters Heberer, sie bringen einen unerwarteten Aha-Effekt ins Programm. Vorsichtig haben sie auch ein paar Kalauer miteingestrickt.

Da bringt der kluge Hund die Zeitung, obwohl Herrchen gar keine abonniert hat. Da steht dann über dem Chef, „mit ihm starb einer unserer fähigsten Mitarbeiter – wer soll das gewesen sein?“.

Das Gerücht vom Bühnenschaffenden, auf den nach der Show „15 bis 20 Frauen vor der Garderobe harren, die zu allem bereit sind“, entpuppt sich als Wunschdenken. Immerhin bringen sie die Zuschauer zum Aufstehen und die Hände zum Klatschen bereit zu halten. Ein Foto davon soll Karl Heinz’ Mutter „stehende Ovationen“ vorgaukeln.

Zwischen filigranen Balance-Bauten aus Inhalten von Erwins Werkzeugkasten, Tests auf Falschgeld und dem Witz mit den drei Pinguinen im Hallenbad hauchen Erwin und Karl-Heinz Sinatras „My Way am Maa: Da kommste net rübber, es fährt kaa Fähr’ mehr“. Lacher, Beifall. (Von Michael Prochnow )

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