Regen erschwert den Standbetreibern auf den Mühlheimer Hofflohmärkten das Geschäft

Bei schlechtem Wetter harrten die Standbetreiber der Hofflohmärkte aus. Viele Kunden kamen nicht, zufrieden sind die Verkäufer dennoch.
Mühlheim – Muss es ausgerechnet am Wochenende regnen? Das haben sich wohl einige der Standbetreiber gefragt, die ihre aussortierten Gegenstände auf den Hofflohmärkten feilgeboten haben. Zwar haben viele das kühle Nass vermisst, doch zumindest in Dietesheim kommt es zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Denn so mancher Interessierte von auswärts und viele Basaltköpp hat nach dem Schauer am Samstagmorgen seinen Bummel über die Flohmärkte abgeblasen.
Dabei gibt es dort allerlei zu erstehen: Die Beschickerinnen und Beschicker, die in den mit bunten Luftballons am Tor markierten Einfahrten sitzen, sind teilweise überhaupt nicht zu sehen. Schließlich verdecken Türmen aus gestapelten Gesellschaftsspielen, aufgehängten Winterjacken oder aufgereihten Teddybären und Puppen ihre Gesichter. Und dabei wagen die Standbetreiber sich, wohl angesichts des Wetters, im Vergleich zu der vergangenen Ausgabe der Aktion auch nicht hinter ihrer Ware hervor. Beim letzten Mal waren sie noch zwischen ihren Tapeziertischen und Kleiderständern unterwegs, ständig im Gespräch mit Kundinnen und Kunden. Dieses Mal jedoch steht vielen der Sinn nach Gemütlichkeit.
Und während sie auf Abnehmer ihrer Schätze warten, beschäftigen sich insbesondere die jungen Leute mit ihren Smartphones. Andere hingegen schmökern in einem Buch oder unterhalten sich mit ihrem Nachbarn. Wozu ihnen meist ausreichend Zeit bleibt, denn selten verirrt sich ein potenzieller Käufer vor die Auslagen.
Den größten Ansturm haben die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Hofflohmärkte schon vor dem offiziellen Start erlebt. „Da kamen sie mit Lieferwagen mit Wiesbadener Kennzeichen“, hat Roswitha Müller an der Mühlstraße beobachtet. Sie hätten Antiquariat oder Modeschmuck gesucht, ist auch von anderen Dietesheimern zu hören. „Dann wollen sie für teure Spiele nur einen Euro geben“, schildert die 15-jährige Mona. Sie und ihre ein Jahr jüngere Freundin Emilia sind aber ganz zufrieden mit ihrem Verkauf. 60 Euro haben sie zur Mittagszeit schon eingenommen. Ein riesiger weißer Eisbär am Eingang lockt an ihren Stand, dazu gepflegte Sportschuhe, gut erhaltene Kleidung und ordentlich sortierte Kinderbücher.
Eigentlich hat es nur beim Aufbauen geregnet, resümieren die Teenager. Aber das war zur Frühstückszeit. Und bei Kaffee, Brötchen sowie Toastbrot haben wohl so manche Stammkunden entschieden, daheim zu bleiben. Diesen Eindruck kann Marion Winter nicht bestätigen. Ihre Adresse an der Basaltstraße ist allein durch ihr Ladengeschäft bekannt und ihre ausgelegte Ware findet immer wieder Liebhaber. (Michael Prochnow)