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Mühlheim setzt auf weitere Fördermittel für die Innenstadt

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Von: Barbara Scholze

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Mühlheimer Wahrzeichen: Die Brückenmühle soll im Zuge der zweiten Förderrunde des Programms „Zukunft Innenstadt“ zu einem Treffpunkt für alle Generationen weiterentwickelt werden.
Mühlheimer Wahrzeichen: Die Brückenmühle soll im Zuge der zweiten Förderrunde des Programms „Zukunft Innenstadt“ zu einem Treffpunkt für alle Generationen weiterentwickelt werden. © ron

Einstimmig, wenn auch nach einem inzwischen fast üblichen Schlagabtausch zwischen Dr. Jürgen Ries, Fraktionsvorsitzender der Bürger für Mühlheim, und Bürgermeister Daniel Tybussek, hat die Stadtverordnetenversammlung den Antrag zur Teilnahme an einer zweiten Runde des Landesprogramms „Zukunft Innenstadt“ bestätigt. Erneut ist Mühlheim eine der Gemeinden, die mit der Förderung bedacht werden.

Mühlheim - Fließen können so von Landesseite aus bis zu 300 000 Euro. Gestärkt werden soll damit vor allem die weitere Entwicklung der historischen Brückenmühle, dieses Mal mit Schwerpunkt auf dem ehemaligen Wohnhaus, sowie die Innenstadt im Bereich der Bahnhofstraße.

In einer ersten Förderrunde hatte Mühlheim bereits die maximale Fördersumme in Höhe von 250 000 Euro erhalten. Mithilfe des Geldes soll ein Steg als direkte Verbindung zwischen dem Wahrzeichen Brückenmühle und der Bahnhofstraße als Hauptgeschäftsbereich der Innenstadt entstehen. In der Fortschreibung dieses Projektes schlägt die Stadt vor, auch das ehemalige Wohnhaus zu sanieren und einen zentralen Treffpunkt für alle Generationen zu schaffen. Darüber hinaus stehen die Außenbereiche im Fokus. Vorgeschlagen ist, die Sondernutzungsflächen und das Stadtmobiliar für die Einzelhändler auszubauen und in Richtung Mühle zu erweitern. Dabei beträgt die Förderquote bis zu 90 Prozent.

In ihren Ideen bezieht sich die Verwaltung auch auf eine Planungswerkstatt, die im April stattgefunden und zahlreiche Betroffene zusammengebracht hat, sowie auf die gute Zusammenarbeit mit Gewerbetreibenden, dem Gewerbeverein, weiteren Vereinen und Interessierten. „Wir hatten fruchtbare Diskussionen zu der Brückenmühle, dem Parkplatz und zum Stadtmobiliar“, sagte Tybussek. Darüber hinaus erinnerte er an die Empfehlung von Frank Achenbach, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Offenbach, der vorgeschlagen hatte, das Konzept der ersten Förderrunde im zweiten Antrag weiterzuentwickeln. Verlaufe alles wie geplant, erhalte Mühlheim am Ende mehr als 500 000 Euro. „Das ist eine Stange Geld“, betonte der Bürgermeister.

„Wir stimmen der Vorlage zu, es wäre sonst zum Schaden für die Stadt“, sagte Bürger-Fraktionschef Ries. Das Gebäude zu renovieren und Zugang zu schaffen, sei gut, aber: „Aus unserer Sicht findet eine Entwicklung der Bahnhofstraße im Wesentlichen nicht statt.“ Im Gegenteil, Ries wunderte sich, dass in der Vorlage von neuen Geschäftsmodellen die Rede sei. „Was sind denn diese Modelle, vielleicht Wettbüros?“, fragte er süffisant. Es sei vielmehr erforderlich, dass auch „auf der anderen Seite“ der Brückenmühle etwa passiere. Außerdem forderte Ries erneut eine stärkere Bürgerbeteiligung.

Indes verwies Tybussek weiterhin darauf, dass gerade die Zeit der Pandemie genutzt wurde, den öffentlichen Raum gemeinsam mit den Gewerbetreibenden zu gestalten. „Die Zusammensetzung der Innenstädte ändert sich und wir müssen eine Mischung aus Konsum und Verweilen schaffen.“ Auch Marius Schwabe, Fraktionsvorsitzender der CDU, hob hervor: „Wir müssen einen Ort mit Aufenthaltsqualität schaffen, nicht nur für Einkäufe.“

Derzeit offen ist noch die weitere Planung für die Gestaltung des Parkplatzes an der Brückenmühle. Wie berichtet, kursieren dazu zwei sich widersprechende Beschlüsse aus vergangenen Sitzungen der Stadtverordneten. Danach erging zum einen ein Auftrag zu Konzept und Realisierung an die Verwaltung, zum anderen soll ein Ideenwettbewerb stattfinden, der richtlinien- und formgemäß sein muss. „Ich gehe davon aus, dass wir das in der nächsten Sitzungsrunde konkretisieren“, sagte der Bürgermeister. (Von Barbara Scholze)

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