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Stadtbus vor dem Aus: Stadtverordnete entscheiden über Zukunft des OF-31

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Von: Ronny Paul

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Nächster Halt Abstellgleis? Ob die Stadtbuslinie OF-31 auch über das Jahr 2023 hinaus zwischen Mühlheim und Lämmerspiel pendelt, entscheiden die Stadtverordneten in ihrer nächsten Sitzung.
Nächster Halt Abstellgleis? Ob die Stadtbuslinie OF-31 auch über das Jahr 2023 hinaus zwischen Mühlheim und Lämmerspiel pendelt, entscheiden die Stadtverordneten in ihrer nächsten Sitzung. © nj

Die Stadtbuslinie OF-31 in Mühlheim steht vor dem Aus. Ob sie auch über das Jahr 2023 hinaus zwischen Mühlheim und Lämmerspiel pendelt, entscheiden die Stadtverordneten.

Mühlheim – Über die stark schwankende Auslastung des Stadtbus OF-31 wird schon länger diskutiert. In den Morgenstunden sind die Busse voll mit Pendlern und Schulkindern, den Rest des Tages besteht allerdings kein Grund zur Sorge, man könnte auf der Fahrt zwischen Lämmerspiel und dem Mühlheimer S-Bahnhof keinen Sitzplatz bekommen. Streckenweise Leerfahrten sind keine Seltenheit.

Und doch ist die Verbindung wichtig – eben für Schüler und Pendler. Nun steht die Entscheidung über die Zukunft des OF-31 an.

„Braucht Mühlheim den Stadtbus noch?“ Politiker entscheiden

Nachdem die Stadtverordneten im vergangenen Jahr für die Einführung des von der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (KVG) betriebenen Hoppers in Mühlheim gestimmt hatten, müssen sie in ihrer nächsten Sitzung am 17. Februar, 18 Uhr, in der Willy-Brandt-Halle (unter 3G-Regel) die Frage beantworten: „Braucht Mühlheim den Stadtbus noch?“

Auf der Agenda steht eine Magistratsvorlage, nach deren mehrheitlicher Zustimmung das Parlament die Stadt als Gesellschafter der Stadtwerke beauftragt, den OF-31 zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 einzustellen und zudem von der KVG fordert, die Schulkindbeförderung und den Pendlerverkehr sicherzustellen.

Mühlheim: Stadtbus-Betrieb bis 2023 gesichert - doch was kommt dann?

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke, in dem neben Bürgermeister Daniel Tybussek Delegierte von CDU, Grünen, Bürgern für Mühlheim, SPD und Arbeitnehmervertreter sitzen, hat Ende November beschlossen, die Verlängerungsoption für den Stadtbus mit der Urberacher Omnibusbetrieb GmbH bis Dezember 2023 zu ziehen. Bis dahin ist der Betrieb gesichert und die maximale Vertragslänge mit dem Betreiber erreicht, erläutert Wolfgang Kressel, Geschäftsführer der Stadtwerke Mühlheim GmbH. „Wenn die Stadtverordneten sagen, wir wollen den Stadtbus über 2023 hinaus betreiben, müssen wir den Betrieb neu ausschreiben und uns beeilen“, sagt Kressel. Eine Neuausschreibung der Verkehrsleistungen müsste schon im ersten Halbjahr dieses Jahres erfolgen.

Kressel plädiert für einen Verzicht auf den Stadtbus ab 2024. Die Stadtwerke würden dadurch jährlich nicht nur rund 700 000 Euro Unterhaltungskosten einsparen, für die Bürger steige „die Qualität des Systems“ , betont der Stadtwerke-Geschäftsführer. „Das wird viel besser für die Fahrgäste.“ Zudem gebe es eine eineinhalbjährige Übergangsphase, in der sowohl Hopper als auch OF-31 fahren und in der man das System optimieren könne, sagt Kressel.

Hopper-Start in Mühlheim ist für Juli vorgesehen

Mit den Buslinien OF-120 und OF-32 stünden neben dem Hopper ÖPNV-Angebote zur Verfügung, die auch im neuen Nahverkehrsplan Berücksichtigung finden sollen, dadurch werde insbesondere die Schulkindbeförderung und der Pendlerverkehr sichergestellt, heißt es in der Magistratsvorlage. Kressel meint: „Ein weiterer Betrieb des OF-31 würde sich da nicht mehr lohnen, die Verkehrsleistung wird zu mehr als 100 Prozent von den OF-Linien und vom Hopper übernommen.“

Andreas Maatz, Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (KVG), sagt auf Nachfrage, der Hopper-Start in Mühlheim ist für Juli vorgesehen. Ziel sei es, um den 1. Juli herum mit sechs bis acht Fahrzeugen den On-demand-Service zu etablieren. Im nun in der Entwicklung befindlichen Nahverkehrsplan sei zudem eine Ausweitung der OF-32-Linie über Mühlheim bis Offenbach-Ost vorgesehen. „Ein Vorschlag, den wir als vernünftig erachten“, sagt Maatz. Details seien aber noch zu klären. Der Nahverkehrsplan, so schätzt der KVG-Geschäftsführer, liegt bis spätestens nach den Sommerferien vor. (Ronny Paul)

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