Vorfreude aufs Kneippen: Kommende Woche soll der Bau der Wassertretanlage starten

„Heißer Kopf und kühles Bein, ja das muss die Lösung sein.“ Sie lässt allerdings auf sich warten. 13. September lautet der Termin für den ersten Baggerbiss für die Wassertretanlage auf dem Gelände am Freibad, erfuhren die Besucher des Aktionstags. Sie bekamen im Garten der Familie Tinat „Nasse Füß’“. Der jüngste Verein Lämmerspiels informierte über sein Vorhaben und die Vorzüge des Kneippens.
Mühlheim –„Pfarrer Kneipp hätt‘ seine Freud, könnte sehen er mich heut’“, schmetterte Rudi Eitel mit baren Beinen im Bottich. „Wassertreten – Aufguss Arm, erst ist’s kalt und dann wird’s warm, von dem Fuß bis an die Ohr’n, fühl ich mich wie neu gebor’n“, schwärmte Mühlheims Barde XXL weiter. „Wassertreten – ziemlich forsch, Schritt für Schritt so wie ein Storch“, gab er mit einem eigens geschriebenen Lied die Anleitung für das Gesundheitskonzept.
„Gesundheit bekommt man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel.“ Mit dieser Erkenntnis leitete Physiotherapeutin und Vereinsgründerin Sigrid Tinat Übungen zur Atemtherapie. Ärztin Dr. Beate Knaur erläuterte zahlreichen Zuhörern unter freiem Himmel, wie sie mit „Wickeln, Umschlägen & Co.“ durch die nächste Erkältungszeit kommen. Martina Kurz gab Tipps zur Stressreduktion.
Zum Abschluss spazierten Vereinsmitglieder mit Interessierten zum Standort der künftigen Kneipp-Anlage. Sie wird auf dem vorderen Teil der Wiese in unmittelbarer Nachbarschaft zum Freibad eingerichtet, direkt am Weg von der Hausener Straße. Dort entsteht ein Wassertretbecken, dazu werden Sitzgelegenheiten aufgestellt.
Bis dahin können sich Gesundheitsbewusste mit Rudi Eitels Strophen fit halten. Er sang im Duett mit Gudrun Monat, wobei die Kommunalpolitikerin verborgene Talente erkennen ließ: „Diese Kneipptour ohne Bier, die empfehle ich auch dir, ob du alt bist oder jung, Kneippen bringt auch dich in Schwung. Nimm dir einfach mal die Zeit, krempel hoch und sei bereit, Zeit und Geld brauchst du nicht viel, zur Kneipentour nach Lämmerspiel.“
Die Stadtverordnetenvorsteherin zählt mit Sigrid Tinat und Reiner Lins zu den Initiatoren des Projekts und zum Vorstandsteam. Es hat sich für ein größeres Becken entschieden, muss darum rund 17 000 Euro an die Stadt zahlen und sammelt dazu noch Spenden. Der Bauhof werde den Weg zum Becken pflastern, Mitglieder legen ein Schotterbett und Platten verschiedener Materialien, die einen Barfußpfad imitieren. Auch die Bepflanzung übernimmt der Verein in Eigenarbeit. Im kommenden Frühling sollen dann Gesundheitsbewusste durch kühles Nass staken können. (Von Michael Prochnow)