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Mühlheimer Künstler Josef Weidner erhält internationalen Preis

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Mit dem Internationalen Preis Leonardo da Vinci wurde jetzt der Künstler Josef Weidner aus Mühlheim für sein Werk ausgezeichnet.
Mit dem Internationalen Preis Leonardo da Vinci wurde jetzt der Künstler Josef Weidner aus Mühlheim für sein Werk ausgezeichnet. © Prochnow

Drei weiße Insekten, eine Mischung aus Ameisen und Grashüpfern, balancieren auf dem dünnen Kraterrand. Es ist eine leuchtend gelbe Flüssigkeit, die sie verlockt. Darunter vermengen sich leuchtende Farben zu einer Art brodelnden Magmastrom. „Honey on the brain“ hat Josef Weidner seine Phantasie in Acryl auf Leinwand getauft, „Honig im Hirn“.

Mühlheim - Das Bild war im Palazzo Borghese in Florenz zu sehen, wohin der Kunsthistoriker Salvatore Russo zum „4. Internationalen Preis Leonardo da Vinci“ eingeladen hatte“. 40 Maler waren dabei, berichtet der Mühlheimer. Jedem ist in der Kunstzeitschrift „ART International Contemporary Magazine“ eine Seite gewidmet, präsentiert er stolz ein Exemplar.

Die handgearbeitete da-Vinci-Skulptur mit seinem Namen erhielt er jedoch nicht für eine einzelne Arbeit. „Sie würdigt mein künstlerisches Schaffen“, erläutert Weidner, der im Neu-Isenburger Rathaus Ansprechpartner für Klimaschutz und Energiewende ist. „Die Jury hat mein künstlerisches Schaffen, meinen Werdegang verfolgt“, sagte er.

Bei italienischen Ausstellern zählt der Ingenieur zu einem Kreis von 152 Talenten aus 140 Nationen, die regelmäßig Werke zeigen. Seit Beginn der Pandemie war das Internet wiederholt die Galerie. Weidners „Honey“ leuchtet im Original auf einer Fläche von 70 auf 90 Zentimeter. Der „Krater“ erscheint als geöffneter Kopf auf einem langen „Hals“, darüber springt ein „Tier“.

Der langjährige Stadtplaner ist ein international ausgezeichneter Künstler – „vielleicht weil ich die Kunst nicht zum Beruf gemacht habe, sondern die Architektur“, meint der Markwälder. Der gebürtige Bayer aus Neustadt an der Waldnaab hatte sich erst 2021 unter mehr als 600 Kunstschaffenden am Wettbewerb des Circle Quarterly Art Review Magazine bewährt. „Die virtuellen Termine steigern den Bekanntheitsgrad“, sagt er.

Statt seine großformatigen Bilder kostspielig zu versenden, reicht er digitale Fotos davon ein. So kann er an mehreren Veranstaltungen teilnehmen. Der spontane Verkauf an Besucher fällt jedoch aus, „aber von manchen Leinwänden kann ich mich sowieso nicht trennen“, gesteht der Hobbymaler. Schon als Teenager experimentierte Weidner mit Öl, erkannte, „Acryl ist die bessere Wasserfarbe“. Sie lasse sich schichtweise auftragen, bereits nach wenigen Stunden könne er drüber malen, nachbearbeiten, denn „ich muss meine Ideen in einer gewissen Zeit rausbringen“. Heute nehme er „die Farbe raus“, bevorzuge dezente Pastelltöne.

Seine Ansichten entstehen auf einem „Grundgerüst“ während des Malens. Dabei schaffe er Figuren, die aber nicht zwingend Menschen ähneln. Und dennoch sei in seinen Bildern „immer eine Person sichtbar“. Viele Ergebnisse seien abstrakt oder eine Kombination. Die Objekte verteilt er asymmetrisch auf der Leinwand, mit einem Hintergrund stellt er Tiefe her, die dritte Dimension.

„Ich möchte immer wieder was Neues ausprobieren“, betont Weidner. Dann greift er zu Bilder auf, die er kurz zuvor kreiert hat, und überlegt, ob er sie überarbeitet oder nicht. „Je größer desto besser“, findet der Mühlheimer, „da kann ich mich richtig ausleben, ich bin nicht der Typ für Klein-klein“. (Von Michael Prochnow)

Infos im Internet

josef-weidner.com

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