Abstimmung über Varianten des Mobiliars auf der Bahnhofstraße

Ausgestattet mit Mitteln aus dem Landesförderprogramm „Zukunft Innenstadt“ können die Mühlheimer daran gehen, ihren beliebten Kernbereich aufzuhübschen und sogenanntes Stadtmobiliar für die Bahnhofstraße auszusuchen. Zur Wahl stehen Sitzgelegenheiten, Pflanzen, Fahrradständer und Hochbeete.
Mühlheim – Eine erste Online-Befragung für die künftige Gestaltung des „Wohnzimmers Bahnhofstraße“ hat bereits stattgefunden. Darauf basierend hat das Landschaftsarchitekturbüro Götte aus Frankfurt Ideen entwickelt. Jetzt müssen die Bürger ran, Bürgermeister Daniel Tybussek (SPD) hat im Rathausfoyer eine entsprechende Ausstellung mit Konzeptideen für das Stadtmobiliar eröffnet. Zu sehen sind die Vorschläge dort noch bis Ende März.
In gleich zwei Förderrunden des Landesprogramms war Mühlheim mit der maximal erhältlichen Summe erfolgreich. Im Jahr 2021 gab es 250 000 Euro aus dem Fördertopf, ein Jahr später erneut sogar 300 000 Euro. Dabei sehen die eingereichten Konzepte unter anderem den Neubau eines Stegs vor, der die Innenstadt mit der historischen Brückenmühle verbinden soll. Und darüber hinaus auch eine Gestaltung des Zentrums mit urbaner Ausstattung. Die Umbildung soll Begegnung ermöglichen, die Attraktivität der Geschäfte betonen und so dem „digitalen Einkauf vom Sofa aus“ entgegenwirken.

Um festzulegen, welcher Look die Innenstadt künftig ziert, hat eine Planungswerkstatt mit Vertretern aus Bürgerschaft, Handel und Politik erste Pflöcke gesetzt, darüber hinaus erbrachte eine Online-Befragung der Stadtverwaltung interessante Ergebnisse. So steht an vorderster Stelle der Wunsch nach einer Weiterführung des Wochenmarktes, gefolgt von dem Anliegen, mehr Müllbehältnisse aufzustellen. Gewünscht werden Sitzmöbel und Grünflächen, während Trinkwasserbrunnen und Wegweiser nicht so bedeutend erscheinen. Auch Parkplätzen wird nicht die Hauptpriorität eingeräumt.
Aufgestellt werden soll das Stadtmobiliar in der nördlichen Bahnhofstraße, bis Ende des Jahres muss der Prozess nach den Regeln des Landesprogramms abgeschlossen sein. Anlässlich der Präsentation im Rathaus stellte Martin Schaper vom Büro Götte die Ideen vor. „Wir zeigen Typen und geben Anregungen, die letztendliche Auswahl treffen aber sie“, betonte er. So präsentierte der Landschaftsarchitekt etwa die Variante „schlicht und solide“ mit Beton und breiten Holzbrettern als Sitzen, die auch zwischen dem vorhandenen Baumbestand aufgestellt werden können. Filigraner gehe es dabei auch mit schmalen Fahrradständern aus Metall, betonte Schaper. Das Modell „grün und sitzen“ hat Holzsitzflächen, die jeweils einer kleinen Grünfläche zugeordnet sind. Das kann der Baumbestand sein, aber auch kleine Blühflächen. Die Fahrradabstellplätze sind aus Metall gefertigt und mit Holzlatten verkleidet, ebenso die Abfalleimer. Richtig farbenfroh kommt die Version „bunt und rund“ daher, mit hellgrünen, gelben und pinkfarbenen Sitzflächen aus Kunststoff. Sogenannte Sitzloops schlängeln sich zwischen den Bäumen durch, orangefarbene Abfalleimer und Liegen in Pastellfarben runden die Idee ab. Die Variante „modular und aufgelegt“ schließlich bietet Sitzmodule aus Holz mit integrierten Pflanzinseln.
Zur Bepflanzung der vorgesehenen Flächen schlägt der Planer Immergrün-Gewächse vor wie Nistkopfgras und Efeu, ebenso Wintergrünes aus Mispel oder Storchschnabel. Vor allem vor den Gastronomiebereichen soll es eher einheitlich grünen und blühen.
Nachfragen zu dem Konzept kamen unter anderem zum Thema Nachhaltigkeit und Pflege. „Alle Elemente, die wir ausgewählt haben, sind sehr robust, außerdem schauen wir, wo das Material herkommt“, sagte Schaper. Hinsichtlich des engen Zeitplans meinte er: „Wir sollten das bis Ende des Jahres hinbekommen, das meiste Zubehör ist innerhalb von sechs bis acht Wochen lieferbar.“ (Barbara Scholze)