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Party zwischen Hallenbad und Rathaus

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Volker Hatzebruch wird von der Gemeinschaft der Müllerborschen im voll besetzten Zelt mit großem Hallo begrüßt.
Volker Hatzebruch wird von der Gemeinschaft der Müllerborschen im voll besetzten Zelt mit großem Hallo begrüßt. © M

Die Menschen in Mühlheim feiern wieder ihre Kerb. Volker Hatzebruch, 26. Müllerborsch, wird und von der Gemeinschaft der Müllerborschen im voll besetzten Zelt mit großem Hallo begrüßt.

Mühlheim – „Endlich wieder ein echter Mühlheimer!“, sagt der vertriebene Nordhesse aus Dietesheim, der nach dem Exil-Bayern mit Sack und Kittel und Mütze die Mühlenstadt repräsentierte. Drei Jahre war Kurt Pfaff im Dienst, zur Eröffnung der Kerb am Freitagabend gab er die Insignien des Müllerborschen weiter. Der neue Würdenträger und waschechte Mühlenstädter heißt Volker Hatzebruch, der von der Gemeinschaft der Müllerborschen und einem voll besetzten Zelt mit großem Hallo begrüßt wurde.

Die Stadt feiert wieder! Das ist nicht überall so, aber im Festzelt zwischen Hallenbad und Rathaus treffen sich in diesen Tagen Hunderte. Der Rummelplatz mit seinen Fahrgeschäften zieht nach Jahren der Entbehrung die Jugend an, im Festzelt tummeln sich alle Generationen an Garnituren und im gleißenden Scheinwerferlicht. Der Kerbverein hat keine Kosten und Mühen gescheut und neben dem Borsch große Namen auf die Bühne gestellt.

Nach dem Bieranstich durch Bürgermeister Daniel Tybussek verbreitete die Band Helium6 mit wummernden Saiten und rauen Stimmen rockige Rhythmen. Ein musikalischer Leckerbissen nicht nur für die reiferen Dirndl- und Lederhosenträger brachten die Schilehrer aus den Alpen an die Rodau. Als hätte es nie Corona gegeben, standen die Fans in den südländischen, gestickten Trachten auf den Bänken und wirbelten über den Holzboden. Festliche und volkstümliche Klänge verbreitet auch das Blasorchester der Sport-Union, das gestern zum Frühschoppen aufspielte. Traditionell trafen sich Mitglieder in T-Shirts mit Wappen, Logos und Schriftzügen ihrer Vereine an reservierten Tischreihen. Den Familiennachmittag im Zelt gestalteten der SUM-Nachwuchs an den Instrumenten. Sie nennen sich Dancing Stars und Küken, Dance Kids und Royal Teen, Zumba Kids und Purzelgarde, junge Tanz-Talente vom Mühlheimer und vom Lämmerspieler Karnevalverein, von TSV, TG und Kolpingfamilie verbanden Hits mit flotten Melodien. Wer’s idyllisch und im Grünen mag, genoss die Kerb unter freiem Himmel aus einem Biergarten.

Der Bürgermeister freute sich zum Auftakt wie Bolle, dass es endliche wieder losgeht – und dass so Viele mitmachen. Wie Stadtverordnetenvorsteherin Gudrun Monat überreichte er flüssige Präsente an die Symbolfigur der Mühlenstadt. Ein dickes Dankeschön für die zahlreichen Helferinnen und Helfer an den Theken.

Der 26. Müllerborsch Volker Hatzebruch knüpfte bereits früh Kontakt zur Vereinswelt, sang als Bub im Knabenchor des Sängerkranz. „Mit dem Fußball hat’s nicht so gut geklappt“, blickt er selbstkritisch zurück, er wandt sich darum Kegel und Kugel zu. Im SKV bekleidet er bereits seit 28 Jahren das Amt des ersten Vorsitzenden. Der gelernte Informationselektroniker ist beruflich bei den Offenbacher Stadtwerken tätig, in der GBM-Servicegesellschaft. „Glücklich verheiratet“ beschreibt er seinen Familienstand, und das bedeutet, dass ihn die Ehefrau neben dem Kegeln auch sein zweites Hobby ausüben lässt, das Boule-Spielen. Zweimal holte Hatzebruch schon den Stadtmeistert-Titel. Heute Abend wird er im Festzelt gewogen. Bislang brachte der 1,84-Meter-Mann 86 Kilogramm auf die Waage, zum Abschluss der Kerb sollten es mehr sein. Denn das Gewicht bestimmt die Menge an Weck, die der Borsch auf dem Weihnachtsmarkt verteilen darf. (Von Michael Prochnow)

Im Festzelt tummeln sich alle Generationen und der Rummelplatz mit seinen Fahrgeschäften zieht die Jugend an.
Im Festzelt tummeln sich alle Generationen und der Rummelplatz mit seinen Fahrgeschäften zieht die Jugend an. © Prochnow, Michael

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