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Photovoltaik stark nachgefragt

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Von: Ronny Paul

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Photovoltaikanlagen sind aktuell bei den Stadtwerken Mühlheim stark nachgefragt. Allerdings fehlt es an Handwerkern und technischen Komponenten.
Photovoltaikanlagen sind aktuell bei den Stadtwerken Mühlheim stark nachgefragt. Allerdings fehlt es an Handwerkern und technischen Komponenten. © Symbolfoto: panthermedia.net Andreas Weber

Für viele Haushalte werden Gas- und Strompreise zum Jahreswechsel steigen, da ist Mühlheim keine Insel. Auch die Stadtwerke Mühlheim GmbH kommen nicht drum herum, die Preise anzuheben. Deren Kunden wurden dieser Tage angeschrieben und über die Anpassungen informiert.

Mühlheim – Vor allem der Kohlepreis auf dem Weltmarkt, der innerhalb eines Jahres von etwa 65 auf 136 US-Dollar pro Tonne gestiegen ist, macht’s den Strom- und Gasanbietern nicht leicht, die Preise konstant zu halten. Und doch gibt es bei den Versorgern Unterschiede, betont Wolfgang Kressel, Geschäftsführer der Stadtwerke. Zwar musste der kommunale Versorger die Preise bei Strom und Gas je nach Tarif im Schnitt um etwa fünf Prozent anheben, dennoch habe es kaum Kündigungen von Gaskunden gegeben. „Im Gegenteil – viele Kunden sind zurückgekommen.“ Kressel führt das auf die Planung bei den Stadtwerken zurück: „Wir denken generell sehr langfristig bei der Beschaffung von Gas und versuchen, die Bedarfsmengen so gut es geht zu schätzen.“ So habe man die Preise einigermaßen stabil halten können und müsse nicht wie Discounter zu den aktuell hohen Preisen am Spotmarkt einkaufen. Allerdings nehme man aktuell keine Kunden außerhalb von Mühlheim, Dietesheim und Lämmerspiel mehr auf, informiert Kressel. „Für neue Kunden müssten wir auch Gas nachkaufen, aber zu den aktuell hohen Preisen – die Tarife wären dann nicht attraktiv.“ Beim Blick in die Zukunft sieht Kressel momentan keine Entspannung am Gasmarkt, die Einkaufspreise für die Jahre 2024/25 seien derzeit schon eineinhalb Mal so hoch wie jetzt. Wie es sich auf die Preise auswirke, wenn die Gaspipeline Nordstream 2 in Betrieb gehe oder die Krise sich in der Ukraine verschärfe sei ein Blick in die Glaskugel, „das kann keiner seriös beantworten“, sagt der Stadtwerke-Geschäftsführer.

Photovoltaik: Es fehlt an Handwerkern und technischen Komponenten

„Auch bei den Strompreisen beobachten wir einen sehr hohen Anstieg“, das sei eng verknüpft mit den Kohlepreisen, immerhin hänge die Stromerzeugung in Deutschland immer noch ein Drittel an der immer teurer werdenden fossilen Energiequelle. Zudem gebe es eine Verknappung am Markt wegen des bevorstehenden Atomausstiegs, erläutert Kressel. Da mache es auch keinen Unterschied, ob man nun konventionellen oder Ökostrom anbiete. Die gestiegenen Preise hätten aber unter den Stromkunden der Stadtwerke nicht zu vermehrten Kündigungen geführt: „Der eine geht, der andere kommt.“

Neben dem ökologischen Aspekt treiben die Preissteigerungen viele Bürger an, sich um alternative Stromquellen zu bemühen. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen sei stark gestiegen, verrät der 55-Jährige. Allerdings können die Stadtwerke die potenziellen Kunden nicht so bedienen, wie sie es gerne würden. Zum einen fehle es an verfügbaren Handwerkern und zum anderen an durch die Pandemie kaum lieferbare technische Komponenten. „Der Markt ist leer gefegt.“ Vor allem hinsichtlich fehlender Handwerker klingt er weniger optimistisch: „Woher sollen die kommen? Ich glaube nicht, dass sich die Situation entzerrt.“ Daher müssen sich die Interessierten an Photovoltaikanlagen momentan mit einem Platz auf der Warteliste trösten, denn anderen Anbietern gehe es nicht anders.

Zumindest in Sachen Kiosk am Hallenbad ist Kressel optimistisch, es gehe mit den Bauarbeiten wieder voran. Aktuell werden Lüftung und Elektrik eingebaut. Insofern sei er weiter frohen Mutes, dass die Arbeiten im Frühjahr fertig sein werden. (Ronny Paul)

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