Tansania-Allianz nominiert Alexander Krey (CDU) als Bürgermeisterkandidat

Die Spatzen hatten es schon von den Dächern gepfiffen, nun ist es offiziell: Die Allianz für Mühlheim (CDU, Grüne, Bürger für Mühlheim, FDP) schickt den amtierenden Ersten Stadtrat Dr. Alexander Krey (CDU) ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus. Damit ist Krey nach Helge Kuhlmann (Die PARTEI) der zweite Kandidat, der seinen Hut für die Abstimmung am 12.
Mühlheim – März 2023 in den Ring wirft. Ob der Amtsinhaber Daniel Tybussek (SPD) sich zur Wiederwahl aufstellt oder ob die SPD mit einem anderen Kandidaten oder einer Kandidatin um die Wählergunst wirbt, ist noch nicht bekannt.
Krey ist jedenfalls kein reiner CDU-Kandidat, er weiß die regierende Tansania-Allianz hinter sich. Mit 100 Prozent der Stimmen wurde der 40-Jährige bei einer gemeinsamen Mitgliederversammlung im Pfarrheim St. Lucia zum Kandidaten gekürt. Zuvor hatte Krey in seiner Bewerbungsrede einen Politikwechsel angekündigt: „Ich will endlich die lähmende Blockade beenden und zu einem guten Miteinander der Demokraten in Mühlheim zurückkehren.“ Es müsse in der Stadt vorangehen, „dafür braucht es einen Macher“. Er wirbt für einen offenen Umgang zu allen demokratischen Parteien. Es dürfe nicht sein, dass Parteitaktik über das Wohl der Stadt gestellt wird. „Politik muss verlässlich sein“, fordert der Volljurist. Insbesondere die vielen Ehrenamtlichen in der Stadt, die zahlreichen Vereine und Initiativen bräuchten Planungssicherheit und verlässliche Förderung. „Mit der Vereinskultur spielt man nicht.“
In seiner Ansprache kündigte der Erste Stadtrat zudem an, „Mühlheim in zentralen Politikbereichen schneller voranzubringen“. Die Planungen für die Umgestaltung der B43 seien ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen dürfe, meint er. „Ambitioniert gestartet, dann aber ohne Elan, ohne echte Bürgerbeteiligung durchgeführt und nun ein Dauerprovisorium mit Lego-Steinen, so darf man zentrale Projekte nicht durchführen.“ Vielmehr brauche es gute Konzepte mit engagierter Bürgerbeteiligung. Dass sich die Allianz selbst nicht sicher ist, ob sie nun die Bundesstraße ein- oder zweispurig gestalten will, sehe er nicht als Hindernis. Aktuell sei noch keine Entscheidung möglich, da die Kosten nicht bekannt seien. Wenn dem so sei, wolle er die Bürger befragen und eine „intensive Diskussion starten“.
Auch sprach sich Krey für ein Stadtentwicklungskonzept aus, das schnell mit den Bürgern erarbeitet werden solle. „Nur mit einem Plan für die Zukunft können wir die Zukunft auch gemeinsam gestalten.“ In wichtigen Politikfeldern wolle er mit einem Sofortprogramm starten. „Wenn sich Bürgerinnen und Bürger zur Sicherheit in Mühlheim äußern, wird immer die Notwendigkeit von mehr Kontrollen betont. Deshalb will ich so schnell wie möglich die Ordnungspolizei personell verstärken, um beispielsweise gegen Raser und Umweltsünder noch besser vorgehen zu können.“
Beim Umwelt- und Klimaschutz will Krey „endlich vorankommen“: „Wir haben in Mühlheim zu lange geschlafen und allenfalls punktuell etwas für den Klimaschutz erreicht. Konsequent muss in einer Strategie und mit einem Klimaschutzmanager an herausragender Stelle in der Stadtverwaltung an der klimaneutralen Stadt gearbeitet werden. Wir sind es unseren Kindern schuldig“.
Mit Blick auf eine Mainquerung will der 40-Jährige die Diskussion befrieden: „Ohne Zweifel hat Mühlheim mit der Fähre eine wichtige Verbindung verloren. Ich will nach vorne schauen und mit einer Machbarkeitsstudie alle Möglichkeiten einer neuen Mainquerung – ob als reine Fußgänger- und Fahrradlösung oder auch als echte Straßenverbindung – ergebnisoffen prüfen.“ Wenn die Machbarkeitsstudie des Regionalverbandes vorliegt, will Krey sich die Argumente der Bürgerinitiative anhören, und sie prüfen und bewerten.
Ein „besonderes Anliegen“ sei ihm die wirtschaftliche Situation der Stadt. Er habe den Eindruck, Teile der Politik hätten sich mit der roten Laterne, dem letzten Platz Mühlheims in beinahe allen Statistiken zur wirtschaftlichen Lage, einfach abgefunden. „Es ist leicht, mit einem Federstrich die Grundsteuern massiv zu erhöhen, wie jüngst geschehen. Ich will den schweren Weg gehen, ohne massive Steuererhöhungen, dafür mit einer Standortstrategie und einer nachhaltigen Ansiedlung von Unternehmen in Mühlheim.“ (ron)