Ponyhof in Mühlheim: Pferde werden zu Einhörnern

Reitunterricht und Festivitäten im „Ponyclub Zauberwald“
Mühlheim – Im Ponyclub Zauberwald ist der Name Programm. Idyllisch liegt der Hof von Alexandra Hölzer, umgeben von anderen Reitkoppeln, am Waldrand im Süden des Mühlheimer Gewerbegebiets. Auf ihrer eigenen Koppel stehen die zwei Ponys und drei Pferde in unterschiedlichen Ecken und genießen eine ordentliche Portion Heu.
„Die Tiere sind das ganze Jahr draußen“, sagt Hölzer, „und nicht in Pferdeboxen, wo sie nur ab und zu ein bisschen Auslauf bekommen.“ Die artgerechte Haltung ihrer Vierbeiner ist der ausgebildeten Reittrainerin wichtig, wie sie erläutert.
Wie man die Unpaarhufer richtig behandelt, kann man bei Hölzer lernen und sich zertifizieren lassen. Auf ihrem Hof kann man den Pferdeführerschein in der Kategorie „Umgang“ ablegen. Dabei lernt man etwa das richtige Verladen oder das Führen der Tiere. Gerade erst habe eine Gruppe die Schulung abgelegt, erzählt Hölzer, nur noch die Prüfung stehe aus.
Ihre Liebe zu den Pferden hat sie schon früh entdeckt, sagt Hölzer. Mit sechs Jahren habe sie bereits mit dem Reiten angefangen. „31 Jahre ist das jetzt her“, sagt sie und lacht. Kurz darauf habe ihre Mutter für sich und ihre beiden Töchter schließlich ein eigenes Pferd gekauft, um das sie sich anschließend zu dritt als Familie gekümmert hätten.
Respektvoll Reiten lernen ohne Drill
Seit 2017 habe sie den Hof in Mühlheim, drei Jahre später, im Jahr 2020, habe sie angefangen, Kurse anzubieten, zunächst nur neben ihrem ursprünglichen Beruf im Krankenhaus. Ihr Angebot war aber so nachgefragt, dass sie nur wenige Monate später die Arbeit mit den Pferden und den Ponys zum Hauptberuf machte, sagt Hölzer.
Neben dem offiziellen Leistungsabzeichen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung liegt das Hauptaugenmerk von Hölzers Engagement im Heranführen der Kleinen an den Umgang mit den Pferden und Ponys. Auch hierbei lege sie größten Wert auf einen respektvollen Umgang zwischen Mensch und Tier. So können sich in ihrem Programm „Pony Profis“ schon die zwischen Vier- und Sechsjährigen auf ihre späteren Reitstunden vorbereiten. „Die Kleinen striegeln die Ponys und dürfen auch schon einmal geführt reiten“, sagt Hölzer.
In ihrem Unterricht verzichtet sie auf den sonst im Reitsport oft anzutreffenden Drill im Training. Im Vordergrund stünde die Kommunikation mit den Tieren. Die ist auch bei dem von Hölzer praktizierten Westernreiten wichtig, denn dabei gilt: „Zügel lang und mehr mit dem Gewicht lenken.“
Neben den Übungsstunden mit den Pferden bietet Alexandra Hölzer außerdem ein Konzentrationstraining an. Dabei werden in einer Gruppe von maximal fünf Kindern verschiedene konzentrationsfördernde Aufgaben erledigt. „Beispielsweise das Bauen eines Parcours für die Ponys“, erklärt Hölzer.
Demnächst hat die Hofbesitzerin außerdem ein gemeinsames Projekt mit der Markwaldschule geplant. In einer wöchentlichen Pony-AG sollen Kinder die Möglichkeit erhalten, in Kontakt mit den Tieren zu kommen. Außerdem bietet sie Feriencamps an.
Aber nicht nur Lernen kann man mit Alexandra Hölzers Ponys. Auch Kindergeburtstage richtet sie in ihrem Ponyclub Zauberwald aus, wo die Jüngsten die Tiere unter anderem in magische Einhörner verwandeln dürfen. „Die Kinder können die Ponys mit Fingerfarben bemalen und ihnen ein Horn aufsetzen“, schildert die Expertin und ergänzt, dass die Vierbeiner dann natürlich auch für einen Ausritt bereitstehen.
Darüber hinaus könne man sie und die Ponys auch direkt für verschiedene Festivitäten buchen. Ob Firmen-, Familienfeier oder Hochzeit, sie kämen gerne vorbei, sagt Hölzer. Für besondere Anlässe sei es zudem möglich, sich auf ihren Pferden von ihrer Freundin Julia Balthasar fotografieren zu lassen. (Philipp Bräuner)