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Leihroller sind ein Ärgernis

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Von: Barbara Scholze

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Austausch in Sicherheitsfragen: Eva Scholz, Geschäftsführerin Präventionsrat, Thomas Weikert vom Kontakt-Werk und Gerald Klatt, Vorsitzender ADFC (von links).
Austausch in Sicherheitsfragen: Eva Scholz, Geschäftsführerin Präventionsrat, Thomas Weikert vom Kontakt-Werk und Gerald Klatt, Vorsitzender ADFC (von links). © Scholze

Während manche Landesaktion als Papiertiger stecken bleibt, ist die hessische Sicherheitsinitiative Kompass höchst lebendig. Das zeigte auch ein Bericht von Eva Scholz, Geschäftsführerin des Präventionsrates, beim monatlichen Frühstück im Kontakt-Werk, Treffpunkt für bürgerschaftliches Engagement an der Ludwigstraße.

Mühlheim – In gemütlicher Atmosphäre erzählte Scholz von den Grundlagen des Kompass-Programms, den bisherigen Aktionen und den Ideen für die Zukunft. Dabei zeigte sich, dass Mühlheim von einem guten Sicherheitsempfinden getragen wird. So zeugen verschiedene Erkundungstouren und Befragungen von einem eher beschaulichen Stadtleben.

„Natürlich gibt es Stellen, die wir anschauen müssen und an denen etwas zu tun ist, aber schwerwiegende Brennpunkte sind bisher nicht aufgetaucht“, sagte Scholz. Anwesende bestätigten: „Ich bin viel zu Fuß unterwegs und fühle mich erstaunlich sicher“, hieß es da. Und ebenso: „Es gibt kaum Momente, wo ich mich fürchten muss, die Kriminalität ist hier noch nicht so angekommen.“

Im September 2018 hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, an der Landesinitiative Kompass teilzunehmen. Aufgrund der Corona-Pandemie sollte es dauern, bis es richtig voran ging. Im Oktober 2021 startete eine Bürgerbefragung und es folgte eine erste Sicherheitskonferenz im Juli des vergangenen Jahres. Zusammengekommen waren dabei, so wie Kompass es vorsieht, Vertreter aus der Bürgerschaft, der Verwaltung, der Sicherheitskräfte und aus Unternehmen, Vereinen und Institutionen. „Es geht darum, alle kommunalen Akteure an einen Tisch zu holen, damit sich hinsichtlich des Sicherheitsbedürfnisses ein gutes Bild zusammensetzen kann“, so Scholz. Gemeinsam könnten dann Maßnahmen und Lösungen entwickelt werden.

Den Gesprächen und gegenseitigen Wahrnehmungen folgten Taten mit Besuchen vor Ort. „Wir haben zu mehreren Begehungen eingeladen, bei Tageslicht und auch in der Dunkelheit, mit Rollatoren und Rollstühlen und oft mehr als 40 Besuchern“, berichtete Scholz. Dabei sei an vielen Stellen durchaus kontrovers diskutiert worden, etwa bei den Touren durch den Bürgerpark oder angesichts der Verkehrssituation und der Sauberkeit im Stadtgebiet.

Im Park habe sich etwa gezeigt, dass die Spaziergänger mit der Beleuchtung der Hauptwege durchaus zufrieden waren, bei den Nebenwegen aber unterschiedliche Wahrnehmungen hatten. „Die Bäume und Büsche vermitteln im subjektiven Gefühl eher Unbehagen“, sagte Scholz. Oft würden aber Kleinigkeiten zur Besserung beitragen und manche Strecke lasse sich besser ausleuchten. Stattgefunden habe ebenso eine Verkehrsaktion vor der Kita Bürgerpark.

Weitere Themen waren Treffpunkte von Jugendlichen und die auch anderen Kommunen Sorgen bereitenden grünen E-Roller. Während Scholz in Richtung der Jungbürger feststellte: „Auch sie müssen sich treffen dürfen und haben eine Legitimation im Stadtbild“, berichtete eine der Anwesenden von Rollern, die kreuz und quer auf den Gehwegen der Stadt verteilt sind. „Außerdem rasen die Fahrer oft so, dass man Angst vor abrasierten Schuhspitzen haben muss.“ Eva Scholz bestätigte, dass die Problematik bereits bei den Begehungen aufgenommen wurde und Gespräche mit dem Betreiber stattfinden sollen.

Grundsätzlich ermutigte die Vortragende die Frühstücksgäste dazu, zivilgesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, Missstände aufzuzeigen und den städtischen Mängelmelder zu nutzen. Unterstützung kam von Sabrina Rohrbach, Stadtteilkümmerin für Markwald und Innenstadt. „Wenn mir etwas auffällt oder ich etwas höre, gebe ich es natürlich weiter.“ Ein weiteres Treffen ist im Mai geplant, unter kompass@ stadt-muehlheim.de können Themen angeregt werden. (von Barbara Scholze)

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