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Radschnellverbindungen im Rhein-Main-Gebiet: Bau geht schleppend voran

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Von: Ronny Paul

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Quer durch Mühlheim: Diese Streckenführung für die Radschnellverbindung zwischen Frankfurt und Hanau bewertet der Regionalverband Rhein-Main unter verschiedenen Aspekten als die im Kosten-Nutzen-Verhältnis beste Variante. Jedoch ist die zunächst nur Teil der Machbarkeitsstudie. Das letzte Wort haben die Stadtverordneten. grafik: Regionalverband
Quer durch Mühlheim: Diese Streckenführung für die Radschnellverbindung zwischen Frankfurt und Hanau bewertet der Regionalverband Rhein-Main unter verschiedenen Aspekten als die im Kosten-Nutzen-Verhältnis beste Variante. Jedoch ist die zunächst nur Teil der Machbarkeitsstudie. Das letzte Wort haben die Stadtverordneten. grafik: Regionalverband © -

Neun Radschnellverbindungen sollen die Wege im Rhein-Main-Gebiet verkürzen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Mühlheim – Alle Wege mit dem Rad führen nach Frankfurt – so lautet die Wunschvorstellung des Regionalverbandes Rhein-Main und der Kommunen. Insgesamt plant der Verband neun Radschnellverbindungen, kurz FRM genannt, mit den entsprechenden Nummern 1 bis 9. Auch für Mühlheimer soll es künftig schneller mit dem Velo in die umliegenden Städte gehen. Doch noch ist es nicht soweit.

Noch existiert die südmainische Radschnellverbindung FRM8 zwischen Frankfurt und Hanau nur auf dem Papier. Bis deren bauliche Umsetzung beginnt und tatsächlich auf einer durchgängigen nur für Radfahrer ausgelegten Strecke zwischen Frankfurt, Offenbach, Mühlheim (Kreis Offenbach) und Hanau in die Pedale getreten werden kann, wird noch viel Wasser den Main hinunterfließen.

Radschnellverbindungen nach Frankfurt: Prüfung von Trassenführungen durch Mühlheim

Festlegen, wann es soweit ist, wollte sich auch die Expertin nicht: Es sei schwierig zu sagen, wie lange es noch dauert, sagte Antje Quitta nun im Mühlheimer Rathaus. Schließlich bildet die Machbarkeitsstudie nur die Basis für die dann nötigen politischen Entscheidungen in den Stadtparlamenten. Und dann ist immer noch kein Spatenstich getan.

Die Radverkehrsbeauftragte beim Regionalverband Frankfurt Rhein-Main gab den Stadtverordneten nun einen speziell auf den Mühlheimer Abschnitt zugeschnittenen Überblick über den Stand der noch laufenden Machbarkeitsstudie, die die vier Kommunen sowie der Kreis Offenbach in Auftrag gegeben haben. Die Kosten von rund 100 000 Euro werden laut Quitte zu etwa 60 Prozent durch Fördermittel vom Land und der Restbetrag dann zu jeweils gleichen Anteilen von den Kommunen und vom Landkreis getragen. Mit einer fertigen Machbarkeitsstudie rechnet Quitta im Herbst.

Nachdem der Regionalverband vier verschiedene Trassenführungen durch Mühlheim unter die Lupe genommen hat (wir berichteten), wurden diese unter anderem nach Streckenverlauf und -länge, Attraktivität, der Lage an Wohngebieten, Arbeitsplätzen und Bildungseinrichtungen, aber auch auf die Verkehrsverträglichkeit, die baulichen Gegebenheiten und den Aufwand überprüft.

Radschnellverbindungen FRM in Mühlheim: Strecke nach Frankfurt wird aus verschiedenen Abschnitten bestehen

Herauskristallisiert hat sich eine Streckenführung, die Radler von Westen über die Offenbacher und die Friedensstraße entlang lotsen soll. Nach dem Rathaus verlässt die Streckenführung die Bundesstraße und läuft ein Stück an der Dammstraße entlang, um dann von der Goethe- auf die Schillerstraße (B 43) zu gelangen. Von dort führt der Radschnellweg vorwiegend weiter entlang der Bundesstraße Richtung Hanau. Es werde auf allen Abschnitten ein Angebot geben, das den Qualitätsstandards eines Radschnellwegs entspricht, versicherte Quitta auf Nachfrage der Stadtverordneten.

Die Strecke wird aus verschieden gestalteten Abschnitten bestehen, so rät der Regionalverband auf dem Abschnitt der Offenbacher Straße zu einem Radfahrstreifen. Nach dem Bepo-Kreisel auf der Friedensstraße habe sich ein baulicher Radweg als günstigste Variante herauskristallisiert. Die kurze Abbiegung von der Friedensstraße auf die Dammstraße wird als selbstständige Wegeverbindung geführt, der Abschnitt Dammstraße würde nach den Vorstellungen des Regionalverbands in eine Fahrradstraße umgewandelt werden. Ab der Schillerstraße ist dann wieder ein baulicher Radweg vorgesehen.

Radschnellverbindungen FRM in Mühlheim: Gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis

Das Nutzen-Kosten-Verhältnis der zugrunde liegenden Streckenvariante bewertet der Regionalverband mit 1,3 – „davon träumen andere Projekte“, sagte Quitta. Damit seien auch die Voraussetzungen für eine Förderung durch das Land gegeben, man könne mit bis zu 80 Prozent rechnen. Insgesamt schätzt die Expertin, kommen Kosten von rund zehn Millionen Euro für das Projekt auf Mühlheimer Gemarkung zusammen.

Da die Kosten aber in Baulastträgerschaft aufgeschlüsselt werden, würden die Abschnitte auf der Bundesstraße auf Hessen Mobil zurückfallen. Zwar habe man Kostensteigerungen in der Kalkulation berücksichtigt, allerdings könne sich an der Kostenschätzung noch etwas ändern, sagte Quitta. Normalerweise rechne der Regionalverband mit etwa zwei Millionen Euro an Kosten pro Kilometer. (Ronny Paul)

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