Sparen, ohne dass es weh tut

Hohe Inflationsrate, gestiegene Gas- und Strompreise – aktuell werden die Portemonnaies der Bürgerinnen und Bürger aber auch der Unternehmen arg strapaziert. Wie man den Geldbeutel trotz angespannter Lage entlasten kann, treibt die Menschen um.
Mühlheim – Das bekommt auch Wolfgang Kressel, Geschäftsführer der Stadtwerke, mit. Üblicherweise melden sich verstärkt Kunden bei den Stadtwerken, wenn die Jahresabrechnung zu hoch ist. Im vergangenen Jahr aber hätten Kunden schon im Spätsommer und im Herbst Kontakt zu den Stadtwerken gesucht und um Rat gefragt, was sie tun könnten, um die Kosten zu senken. „In beinahe jedem Haushalt oder Unternehmen gibt es sicherlich noch Möglichkeiten, Energie einzusparen.“ Denn das diene zum einen der Versorgungssicherheit und dem Klimaschutz, entlaste zum anderen aber auch den Geldbeutel.
„Alles abdrehen ist einfach“, sagt Kressel. Es gebe aber auch Möglichkeiten zu sparen, „ohne dass es weh tut“. So seien etwa viele alte Heizungen nicht mehr optimal eingestellt, „ein Fachmann kann da meistens etwas tun“. Zum Thema „Optimales Energiesparen ohne Komfortverlust“ informieren Kressel und Ingenieur Klaus Weber Interessierte während einer Fragestunde im Gemeindezentrum St. Markus.
Auch den Versorger treffen die gestiegenen Preise. „2022 haben sich die Steigerungen und die Inflation noch nicht so bemerkbar gemacht, wir konnten die Preise halten, weil wir konservativ eingekauft haben“, sagt Kressel. Allerdings rechnet er für den Verbrauch der Stadtwerke in diesem Jahr mit einer Steigerung von etwa 15 Prozent. Die meiste Energie „frisst“ das Hallenbad, das vom Blockheizkraftwerk – das auch das Rathaus und rund 150 Wohnungen der Wohnbau mit Nahwärme versorgt –, einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sowie zur Ergänzung mit Gas gespeist wird. An der Wassertemperatur werde man nicht mehr drehen, versichert Kressel. Für etwa vier Wochen habe man die Wassertemperatur im Becken von 29 auf 26 Grad abgesenkt. Da sich aber zu viele Badegäste darüber beklagt hätten, habe man wieder auf 28 Grad hochgedreht.
Auch beim Pumpstrom fürs Wassernetz rechnet Kressel im Vergleich zu 2022 in diesem Jahr mit etwa 20 Prozent höheren Energiepreisen. Ebenso seien die Preise für Rohre, Pumpen und allgemein für Material gestiegen. Auf die Kunden werde die Steigerung zunächst nicht abgewälzt, versichert der Stadtwerke-Geschäftsführer, darauf habe man sich verständigt. Obwohl Kressel einräumt: „Eigentlich wäre es Zeit für eine Neukalkulation der Trinkwasserpreise.“ (Ronny Paul)
Infos im Internet: stadtwerke-muehlheim.de