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Spaßtheater aus Mühlheim ist zurück auf der Bühne

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Das Lämmerspieler Spaßtheater ist zurück: Es hat pandemiebedingt lange gedauert, nun hat die „unendliche Geschichte des gestohlenen Stinkerkäs“ Premiere in der TG-Halle gefeiert.
Das Lämmerspieler Spaßtheater ist zurück: Es hat pandemiebedingt lange gedauert, nun hat die „unendliche Geschichte des gestohlenen Stinkerkäs“ Premiere in der TG-Halle gefeiert. © Michael Prochnow

Endlich kann das Spaßtheater aus Mühlheim nach dem „Stinkerkäs“ suchen. Nach mehreren Absagen feiert das Stück nun Premiere.

Mühlheim – Der Käs’ stinkt auch nach zwei Jahren noch, das Stück trifft ganz den Geschmack seiner Liebhaber, denen es nun endlich serviert wird. Dreimal war „Die unendliche Geschichte vom gestohlenen Stinkerkäs“ des Spaßtheaters angekündigt, abgesagt, verschoben und wieder abgesagt worden. Jetzt verbreitet die Spezialität endlich ihren Duft in der Halle der Turngemeinde Lämmerspiel.

„Heute haben wir’s geschafft!“ TGL-Vorsitzende Carola Neumaier gibt mit ihrem Dirndl schon einen Hinweis auf die Ausgangsposition: Auf dem Oktoberfest des Schwestervereins TSV hat alles begonnen. Bevor sich die Konturen einer durchzechten Nacht im Scheinwerferlicht abzeichnen, wirbt die Sprecherin vorm Vorhang noch für das Sicherheitskonzept der Theaterleute: Masken sind da, Abstand kann durch freie Plätze eingehalten werden, zwei Lüftungspausen sind in die Aufführung eingebaut.

Regisseurin Dagmar Blöcher schwärmt von den „vielen und treuen Fans“ und findet’s „wunderschön, dass so viele ihre Karten aufgehoben haben. „Heute wollen wir Corona vergessen, lachen ist ausdrücklich erlaubt.“ Das Publikum soll mitmachen, erst mal nach einem Gutschein suchen, der unter einem Stuhl versteckt. Eine Dame am Mittelgang wird fündig und gewinnt eine Flasche Spaßtheater-Sekt.

Spaßtheater aus Mühlheim: Erst mal keine Erleuchtung bei der Krimikomödie

Josef Hämmerle (Rolf-Walter Klös) sucht auch, ist aber weniger erfolgreich. Tatsächlich hat er mit Schuh, Geldbeutel und Gebiss auch einen Teil seines Gedächtnisses verloren. Frank (Adrian Adjinschi), der Sohn des Schreiners, verfügt nun über einen Fensterladen vom Zimmer Tinas (Regisseurin Blöcher), der Schwester seiner Braut Evi (Geertje Adjinschi). Als er Evis Tränen mit einem fremden Schlüpfer trocknen will, liegen die Hochzeitspläne erst mal auf Eis.

Auch Polizeioberkommissar Siegmund Eiferling (Lothar Schumacher) muss Schläge einstecken. Ihm fehlen eine Schnupftabakdose und das Verständnis seiner Frau Klara (Carmen Schneeweis). Die hat Haare auf den Zähnen und bezichtigt auf der Suche nach ihrem uniformierten Pantoffelheld das Publikum der Kollaboration, gewinnt in Pauline Hämmerle (Ingrid Falk) eine Verbündete im Kampf gegen die berauschte Männerwelt.

Dann taucht noch Eugenie auf, die resolute Haushälterin des Pfarrers (Wilfried Schutt), deren Rolle sich Marion Picard und Andrea Alexander teilen. Ihr ist der Stinkerkäs gestohlen worden, den sie für den Seelsorger auf der Fensterbank aufbewahrt hat. Auch Häberle-Tochter Tanja (Petra Wassmann), Papa Hubert (Udo Bernhard) und der Kapellmeister vom Oktoberfest (ebenfalls gespielt von Schutt) tragen zunächst wenig zur Erhellung der vorausgegangenen Nacht bei.

Mühlheim wird immer wieder in die Krimikomödie des Spaßtheaters eingearbeitet

Als Frank erkennt, dass sein Vater die Hose des Beamten trägt und umgekehrt, ist das Chaos perfekt. „Das bedarf jetzt intensiver Ermittlungen.“ Bröckchenweise erfahren die Beteiligten, dass der Käsedieb von Eugenie festgehalten worden und in ihr Bett gefallen ist, der Kapellmeister Tinas Fensterladen mitgenommen hat. Der Ledergeldbeutel und die Tabakdose dagegen sind dort aufgefunden worden... „Ich erkläre den Fall für abgeschlossen“, entscheidet Polizist Siegmund hastig.

Immer wieder tauchen Plätze, Vereine und Promis der Mühlenstadt auf. Die Darsteller spielen in einer liebevoll ausgestatteten Kulisse mit viel Verve, großen Gesten und intensiver Mimik. Sie bringen die permanente Action der Komödie von Bernd Gombold kraftvoll auf die Bühne, die Freunde der leichten Muse kommen rundum auf ihre Kosten. Dafür sorgen auch Souffleuse Ulrike Dzony, das Ton- und Licht-Team mit Sven Neumaier, Klaus Lämmlein und Andreas Lichter. (Michael Prochnow)

Karten: Für die Vorstellungen am 27. und am 29. Mai sind unter theater@tgl-1905.de noch einige Karten zu haben.

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