Vorstand der Lämmerspieler Ortsvereine tritt geschlossen zurück

Paukenschlag bei der außergewöhnlichen Mitgliederversammlung der Lämmerspieler Ortsvereine (LOV): Der Vorstand tritt geschlossen zurück.
Mühlheim –Vorsitzender Georg Fischer, dessen Einladung rund 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 19 Vereinen und Gruppierungen ins Vereinsheim des Lämmerspieler Carneval-Vereins (LCV) am Offenbacher Weg gefolgt waren, hielt mit der zweiten Hiobsbotschaft nicht lange zurück: „Trotz intensiver Bemühungen konnten wir keine Nachfolger für die Vorstandsposten finden.“
Gleichzeitig eröffnete er eine Diskussion über die Aufgaben des LOV, zu denen die Koordination der Veranstaltungen der Mitgliedsvereine, die Herausgabe des Blauen Heftes, das die Jahrestermine der Lämmerspieler Vereine allen Haushalten kostenlos zugänglich macht, die Organisation der Prinzenpaar-Vorstellung anlässlich der LOV-Gala, den Fastnachtsumzug sowie die Kerb zählen.
Georg Fischer versicherte, dass es im Vorstand keine Unstimmigkeiten gebe, sondern dass alle Mitglieder nach teilweise bis zu zwölfjähriger Tätigkeit amtsmüde seien. Die sich wandelnden beruflichen und privaten Herausforderungen würden ihr Übriges dazu beitragen.
Alfons Ott als Vertreter der Geschichtsgruppe erinnerte daran, dass die LOV viele Jahre als Vorzeigeprojekt eines Vereinsrings im Kreis Offenbach gegolten habe, betonte, dass die LOV für die Identität Lämmerspiels eine große Bedeutung habe und regte an, die Suche nach neuen Vorstandsmitgliedern so schnell wie möglich in die einzelnen Vereine zu tragen.
In einer kurzen Vorstellungsrunde zeigte sich, dass die Zukunft einiger Vereine, darunter der Sängervereinigung, der Jagdhornbläser und des Vogelzucht- und Schutzvereins durch fehlenden Nachwuchs bedroht ist.
Roland Holzberger als Leiter der TSV-Fußballabteilung monierte den fehlenden Willen vieler Eltern, sich grundsätzlich ins Vereinsleben einzubringen und betonte: „Gerade weil jeder Verein vor anderen Herausforderungen steht, brauchen wir den Zusammenschluss der LOV.“
Sandra Frey vom LCV erwähnte, dass durch die verdichtete Bebauung Lämmerspiel rasch wachse und sich dadurch den Vereinen neue Chancen eröffnen würden.
Dass Vereine mit innovativen Ideen in Lämmerspiel eine große Zukunft haben, erläuterten Sigrid Tinat und Gudrun Monat vom 2019 gegründeten Verein „Nasse Füß“, der bereits über 40 Mitglieder zählt.
Der LOV bleibt seinerseits nicht untätig: Als zusätzliche Werbemaßnahme soll eine Info-Wand mit Bildern beim traditionellen Pfarrfest an Fronleichnam, Donnerstag 16. Juni, auf, um auf die positive Arbeit der Arbeitsgemeinschaft aufmerksam zu machen.
Obergässer Sperrfest lautet der neueste Clou der vitalen Lämmerspieler Vereine und sollte Werbung genug für eine Mitarbeit in den Gremien sein. Unter dem Motto „Gesperrt iss unser Obergass – die Lämmerspieler mache was“ sind am Samstag, 27. August, von 14 bis 20 Uhr alle in die Höfe und auf die Freiflächen an der vorübergehend gesperrten Hausener Straße zum Feiern und Kennenlernen eingeladen.
Trotz des Rücktritts betonte Georg Fischer: „Die LOV-Arbeit hat mir in den zurückliegenden Jahren sehr viel Spaß gemacht und viele Menschen zusammengeführt.“ (peba)