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Wenn es ernst wird: Mühlheim bereitet sich auf den Katastrophenfall vor

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Von: Ronny Paul

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Im Bedarfsfall: Wenn in Mühlheim die Heizungen ausfallen, können wichtige Teile der Verwaltung aus dem Rathaus ins Mühlheimer Feuerwehrhaus umziehen und dort weiterarbeiten.
Im Bedarfsfall: Wenn in Mühlheim die Heizungen ausfallen, können wichtige Teile der Verwaltung aus dem Rathaus ins Mühlheimer Feuerwehrhaus umziehen und dort weiterarbeiten. © häsler

Der Krisenstab in Mühlheim bereitet sich auf einen Blackout und Gasmangellage vor. Was ist im Ernstfall geplant?

Mühlheim – Erster Stadtrat und Sicherheitsdezernent Dr. Alexander Krey (CDU) informiert, welche Vorkehrungen der eingerichtete Krisenstab bereits getroffen hat und welche noch zu treffen sind. Im Hinblick auf eine mögliche Gasmangellage beziehungsweise einen Blackout finden umfangreiche Vorbereitungen seitens des Sachgebiets Brand-, Zivil-, Katastrophen- und Hochwasserschutz, Gefahrgutüberwachung und der Freiwilligen Feuerwehr statt. Diese werden mit dem im Rathaus von Mühlheim eingerichteten Krisenstab koordiniert.

Zur weiteren Absicherung und Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit im Krisenfall wurde eine mobile Tankstelle mit 1000 Litern Fassungsvermögen bestellt, die vor Kurzem bereits geliefert wurde, teilt Krey mit. Auch ein Vorrat an Adblue, einer Harnstofflösung für Dieselmotoren, wurde beschafft. Auf Bitten des Kreises Offenbach wurden alle Tankstellen im Stadtgebiet wegen eines eventuellen Notbetriebs erfasst. Allerdings ist in Mühlheim keine Tankstelle für einen Notbetrieb ausgestattet, teilt der Erste Stadtrat mit.

Um die Wärmeversorgung der Feuerwehrgerätehäuser zu gewährleisten, wurden Radiatoren besorgt. Damit solle im Falle einer Gasmangellage Räume in den Feuerwehrhäusern beheizt werden können, um die Einsatzfähigkeit aufrechtzuerhalten, erläutert Krey. Zur Versorgung der Fahrzeughallen mit ausreichend Wärme im Fall eines Ausfalls der Heizung an allen drei Feuerwehrstandorten stehen nun entsprechende Geräte bereit. So könnten im Bedarfsfall wichtige Verwaltungszweige aus dem Rathaus im Mühlheimer Feuerwehrhaus arbeiten.

Krisenstab in Mühlheim: Feuerwehrhäuser auf Notfall vorbereitet

Die Feuerwehrhäuser in Mühlheim, Dietesheim und Lämmerspiel können über Notstromaggregate mit Energie versorgt werden. Die Lämmerspieler Feuerwehr hatte vor Kurzem die Versorgung des Gerätehauses mit Notstrom geübt. Vergleichbare Übungen seien auch kurzfristig an den anderen Standorten geplant, informiert der Erste Stadtrat.

Zur Versorgung der Einsatzkräfte mit Speisen – insbesondere bei Großschadenslagen und gleichzeitigem Ausfall der Gasversorgung – wurde die Umstellung der Küche im Mühlheimer Feuerwehrhaus auf Propangas geprüft. Diese Umstellung wäre nur einmalig möglich, erläutert Krey. Aus diesem Grund weiche man im Bedarfsfall auf die Küche der städtischen Schulbetreuung Markwald-Kids aus, die elektrisch betrieben wird.

Zur Bevorratung von Nahrungsmitteln wurde ein großer Gefrierschrank beschafft. In Planung sei lang haltende Lebensmittel wie Dosensuppen zu ordern und ebenso Trinkwasser vorzuhalten. Vom Kreis organisiert sind laut Krey zwei Satellitentelefone bestellt worden, um die Kommunikation bei Ausfall der nur kurz gepufferten Telekommunikationsinfrastruktur zu gewährleisten.

Krisenstab bereitet Mühlheim auf Katastrophenfall vor

Das in der Stadt vorhandene 250 Kilovoltampere starke Notstromaggregat sei „unter Last“ geprüft worden und habe 100 Prozent Nennleistung erreicht. Das Aggregat soll im Bedarfsfall die Anton-Dey-Halle mit Strom versorgen können.

Zudem habe man die Alarm- und Einsatzpläne für den Katastrophenfall aktualisiert. Auch ein aktualisierter Notfallplan der Stadt liege im Feuerwehrhaus. Darin seien alle wichtigen Telefonnummern von unter anderem Ärzten und Apotheken aufgelistet.

Eine Warnung der Bevölkerung könne über Lautsprecher auf Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr und des Ordnungsamtes erfolgen. „Für die neu installierten Sirenen gibt es bisher leider nur eine vorläufige Betriebserlaubnis – auf eine endgültige Inbetriebnahme wird noch gewartet“, sagt Krey. Die nächste Sitzung des Krisenstabs ist für den 14. Dezember geplant. (ron)

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