„Wichtig für den Umweltschutz“

Anwohner wollen alte Bäume an der Rote-Warte-Schule vor dem Fällen retten. Kreistagsabgeordnete Ingeborg Fischer nimmt Stellung dazu.
Mühlheim – Für den Neubau der Rote-Warte-Schule und und das Betreuungsgebäude könnten weitere Bäume in dem Landschaftsschutzgebiet gefällt werden. Es geht um alte Eichen, für deren Erhalt sich Anwohner der Birkenwald- und der Henri-Dunant-Straße einsetzen. Ein Gutachten ist in Auftrag gegeben. Gestern wurden die Bäume auf dem Teilstück zwischen Schule und Gärten der Häuser der Birkenwaldstraße von einer beauftragten Firma auf Stand- und Verkehrssicherheit überprüft.
Warten auf das Gutachten
Einige Anwohner waren währenddessen anwesend und haben auch mit Mitarbeitern der Firma gesprochen. Die Bäume seien zwar alt, aber gesund, hieß es. Weiter berichtet eine Anwohnerin, habe sie nach dem Gespräch den Eindruck, die Bäume könnten erhalten werden. Man müsse nun das Gutachten abwarten.
Auf die Berichterstattung über die Aktion der Anwohner schickt die stellvertretende Kreistagsvorsitzende Ingeborg Fischer eine Stellungnahme an die Redaktion. Als Kreistagsabgeordnete aus Mühlheim habe sie sich gemeinsam mit Karl-Heinz Stier „sehr dafür eingesetzt, dass die Rote-Warte-Schule, die ziemlich marode war und auch Risse zeigte, nun endlich abgerissen und neu gebaut wird“. Dass die Stadt auch eine Betreuungseinrichtung baut und finanziert, sei unabdingbar und verweist auf den ab 2025/26 geltenden Rechtsanspruch von Eltern auf die Betreuung von Grundschulkindern. „Im Stadtteil Rote Warte wohnen viele Kinder im Grundschulalter, und eine Schule wohnortnah mit Nachmittagsbetreuung ist für Familien unschätzbar wichtig – und sie wertet einen Stadtteil auf.“
Die Sozialdemokratin schreibt weiter, sie erinnere sich noch an 1998: „Vor dem Generationenwechsel dort gab es so wenige Kinder im Stadtteil, dass der Kreis Offenbach beabsichtigte, die Schule zu schließen.“ Sie habe zusammen mit den damaligen Mühlheimer Kreistagsabgeordneten Winfried Bodensohn (†), Klaus Muntzke und Karl-Heinz Stier „mit viel Einsatz und Erfolg um den Erhalt der Schule gekämpft, denn es war vorauszusehen, dass bald junge Familien nachziehen würden“. Dass die neue Schule auch einen Pausenschulhof in gesetzlich vorgeschriebener Größe benötige, sei ebenso unabdingbar, betont Fischer. „Die Anwohner, die sich Sorgen um die Bäume machen, können sicher sein, dass alles getan wird, sie zu erhalten, wenn es geht.“ Es gehe alles seinen geregelten Gang habe ihr die Erste Kreisbeigeordnete und Umweltdezernentin Claudia Jäger versichert. „Denn jeder Baum soll möglichst erhalten werden und ist wichtig für den Umweltschutz.“
„Wir wollen dran bleiben“
Erstaunt sei sie über die Aussage einer Anwohnerin, „eine Schule sei nun mal ein Prestige-Objekt“. Fischer dazu: „Nein, Schulen sind kein Prestige-Objekt, sondern Daseinsfürsorge, Infrastruktur, notwendig, und der Kreis als Schulträger ist verpflichtet, Schulraum zu schaffen. Kinder sind unsere Zukunft.“ Sie freue sich schon, wenn die Schüler bald wieder an die Birkenwaldstraße zurückkehren können.
Die Anwohner haben zumindest in Bezug zu der Dimension der Schule und deren Auswirkung auf den Wert ihrer Immobilie eine andere Meinung: Eine Schule sei wichtig, klar, „aber nicht so ein monströses Bauwerk“, meint eine Anwohnerin. Das mindere eher den Wert der Immobilien. Daher sorge man sich auch weiter um den Erhalt der alten Bäume. „Wir wollen dran bleiben.“ (Ronny Paul)