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Wiese gesperrt: Biber schränken Betrieb im Mühlheimer Freibad ein

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Von: Jan Lucas Frenger

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Das Freibad in Mühlheim-Lämmerspiel steht kurz vor der Eröffnung. Aufgrund von Überschwemmungen durch Biber bleibt die dortige Wiese jedoch gesperrt.

Mühlheim – Ob vergnügtes Planschen, sportliches Bahnenschwimmen oder einfach nur Sonnenbaden auf der Wiese: Das alles geht ab Montag, 15 Mai, endlich auch wieder in Mühlheim-Lämmerspiel (Landkreis Offenbach). Dann öffnet das dortige Freibad seine Pforten und läutet offiziell die diesjährige Saison ein. Aktuell erledigen die Mitarbeiter der betreibenden Stadtwerke noch letzte Arbeiten, entfernen Unkraut, sorgen für eine angenehme Wassertemperatur.

Während der Großteil der jährlichen Reparatur- und Reinigungsmaßnahmen laut dem stellvertretenden Bäderleiter und Schwimmmeister, Thomas Eitel, „ohne Probleme und unvorhergesehene Verzögerungen“ über die Bühne gegangen sind, kommt es im hinteren Bereich des Areals zu Komplikationen. Dort locken normalerweise Fußballtore und Tischtennisplatten auf einer Spielwiese insbesondere jüngere Besucher an. „Wir haben diesen Bereich auch deshalb eingerichtet, um Bälle und andere Spielgeräte von der Liegewiese im vorderen Teil fernzuhalten“, erläutert Eitel.

Wohl temperiert: Stellvertretender Betriebsleiter Thomas Eitel und sein Team liegen bei den Reinigungs- und Reparaturmaßnahmen in den letzten Zügen.
Wohl temperiert: Stellvertretender Betriebsleiter Thomas Eitel und sein Team liegen bei den Reinigungs- und Reparaturmaßnahmen in den letzten Zügen. © frenger

Biber schränken Betrieb im Mühlheimer Freibad ein: „Die Wiese ist durchtränkt“

Wenn das Schwimmbad am Montag den Betrieb aufnimmt, wird die Grünfläche, die direkt an die Rodau grenzt, nun jedoch vorläufig gesperrt sein – sie ist schlichtweg zu nass. „Es ist einfach viel zu rutschig und die Verletzungsgefahr daher zu hoch“, sagt der stellvertretende Betriebsleiter. Aufgrund des weichen, matschigen Bodens hätten er und sein Team das Areal auch nur stellenweise mähen und in Schuss bringen können. „Wir haben es versucht, sind aber immer wieder eingesunken“, berichtet der 58-Jährige. „Die Wiese ist wirklich richtig durchtränkt – das hatten wir bislang noch nie.“

Verantwortlich für diese Misere ist der Biber, der bereits seit einiger Zeit für teils hitzige Debatten in der Mühlenstadt sorgt und nun auch vermehrt in Lämmerspiel aktiv ist. So haben die Nager erst Ende vergangenen Jahres in direkter Nähe zum Freibad einen Damm errichtet und in der Folge für eine Überflutung der Spielwiese gesorgt. Dabei sei das Wasser auch in die zahlreichen Maulwurfgänge, die unter dem Areal verlaufen, eingedrungen und habe die Fläche somit noch zusätzlich aufgeweicht.

„Das dauert jetzt natürlich, bis alles wieder trocken und sicher für die Gäste ist“, gibt Thomas Eitel zu bedenken. Seine Kollegen und er versuchten zwar alles, um die Wiese noch in dieser Badesaison wieder benutzbar zu machen. Ob das auch wirklich gelingt, bleibt jedoch fraglich. „Es kann durchaus sein, dass wir uns jetzt die Mühe machen, nur damit der Bereich am Ende doch wieder überflutet wird.“ Der Schwimmmeister fürchtet, dass sich an der Situation rund um den Biber in absehbarer Zeit nichts ändern wird, im schlimmsten Falle würde die Wiese dann wohl dauerhaft gesperrt.

Kein englischer Rasen: Wegen matschigen Untergrundes kann das Spielfeld nicht vollständig gemäht werden.
Kein englischer Rasen: Wegen matschigen Untergrundes kann das Spielfeld nicht vollständig gemäht werden. © Frenger, Jan Lukas

Wiese wegen Biber im Mühlheimer Freibad gesperrt: Umsiedlung des Tiers ist Wunschlösung

„Wunschlösung wäre natürlich eine Umsiedelung der Biber, denn sie sorgen ja auch an anderen Stellen in der Stadt für Probleme“, sagt Eitel. Die Chancen dafür stuft er jedoch als gering ein. „Ich glaube, dass wir uns künftig einfach irgendwie mit dem Thema und den Auswirkungen arrangieren müssen.“ Überlegungen, wie mögliche Lösungsansätze oder Präventivmaßnahmen vor Ort aussehen könnten, gebe es derweil noch nicht.

Immerhin: Eitel zufolge sind Überschwemmungen durch Nager in den restlichen Teilen des Bades kein Thema. Er hofft, auch in diesem Jahr wieder die Besucherzahlen aus 2022 zu erreichen – trotz gesperrter Spielwiese. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir das auch schaffen“, so der stellvertretende Bäderchef. (Jan Lucas Frenger)

Infos

Das Freibad in Lämmerspiel (Am Schwimmbad 6) ist ab Montag, 15. Mai, täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Für Erwachsene kostet der Eintritt drei Euro, Kinder, Rentner sowie Schwerbehinderte zahlen zwei Euro.

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