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Kreis Offenbach: Winter will Bürgermeister in Mühlheim werden

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Von: Ronny Paul

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Die Mühlheimer Genossen stehen geschlossen hinter ihrem Bürgermeisterkandidaten: Ex-Stadtverordnetenvorsteher Harald Winter (Mitte) will Rathauschef werden. Er wird flankiert von Amtsinhaber Daniel Tybussek (links) und Heusenstamms ehemaligem Bürgermeister Halil Öztas, der die Mitgliederversammlung der SPD leitete.
Kreis Offenbach: Die Mühlheimer Genossen stehen geschlossen hinter ihrem Bürgermeisterkandidaten: Ex-Stadtverordnetenvorsteher Harald Winter (Mitte). © p

Harald Winter tritt für die SPD bei der Bürgermeisterwahl an. Amtsinhaber Tybussek verzichtet aus „privaten und persönlichen“ Gründen auf eine erneute Kandidatur.

Mühlheim – Lange wurde in der Mühlenstadt spekuliert, wer gegen die bislang schon bekannten Kandidaten Helge Kuhlmann (Die PARTEI) und Dr. Alexander Krey (CDU) bei der Bürgermeisterwahl am 12. März 2023 antritt und ob der Amtsinhaber weitere sechs Jahre als Rathauschef anstrebt.

Nun ist die Katze aus dem Sack: Bürgermeister Tybussek hat sich entschieden, nach zwölf Jahren an der Spitze der Verwaltung am 30. Juni 2023 aufzuhören. Er habe es sich „wohl und lange überlegt“, sagt der 45-Jährige. So ein Amt abzugeben sei keine einfache Entscheidung. Schließlich seien ihm in seiner Heimatstadt die Menschen und vor allem die Kolleginnen und Kollegen im Rathaus sehr ans Herz gewachsen. Zudem sei „Mühlheim eine aktive, lebendige Stadt. Ich möchte kein Fest und keinen Termin missen und werde bis zum letzten Tag hart für die Stadt arbeiten“. Andererseits tue nach zwölf Jahren ein neuer Impuls der Stadt wohl gut, vermutet Tybussek.

Tybussek in Mühlheim: „Das hat meine Arbeit beeinflusst, aber nicht meine Entscheidung“

Sein Entschluss sei unabhängig von den politischen Streitigkeiten mit der regierenden Allianz für Mühlheim (CDU, Grüne, Bürger für Mühlheim, FDP) seit der vergangenen Kommunalwahl gefallen. „Das hat meine Arbeit beeinflusst, aber nicht meine Entscheidung“, sagt Tybussek. Tatsächlich sei der Umgang im Parlament in den vergangenen Jahren nicht in Ordnung gewesen. Es sei teilweise respektlos mit dem Amt des Bürgermeisters umgegangen worden. Für ihn bleibt dennoch hängen, „zwölf Jahre mit Leib und Seele für meine Heimatstadt gearbeitet zu haben“.

Die Entscheidung fiel vor allem zugunsten seiner Frau und seiner drei Kinder, „die in den vergangenen Jahren an sehr vielen Stellen auf mich verzichten mussten“. Jetzt sei der geeignete Zeitpunkt, mehr für die Familie da zu sein und sich auch beruflich neu zu orientieren. „Ich stehe mitten im Leben, es ist Zeit für etwas Neues“, sagt der gelernte Bank- und Diplomkaufmann. Was nun komme, darüber habe er sich noch keine Gedanken gemacht.

Kreis Offenbach: SPD stimmt für Fraktionschef Harald Winter als Kandidat

Sehr wohl Gedanken haben sich Tybussek – „für mich ist immer wichtig, zu wissen, wie es weitergeht“ – und die SPD seit dem Sommer über einen geeigneten Kandidaten für die Bürgermeisterwahl gemacht. Die Wahl fiel einstimmig auf einen Dietesheimer, für den bei der jüngsten Mitgliederversammlung die versammelten Genossen stimmten, ihren Fraktionschef Harald Winter. „Für die Mühlheimer SPD ist Winter der beste Kandidat“, sagt Tybussek, davon seien die Mitglieder überzeugt.

Der 51-jährige Familienvater habe zehn Jahre lang als Stadtverordnetenvorsteher gezeigt, „dass er eine hochrangige Position in der Stadt mit klarer Linie und parteiübergreifend ausführen kann“, wirbt der Amtsinhaber und ist sich sicher: „Wir werden mit dem klaren Kurs von Harald Winter die besten Karten haben.“

Wahl in Mühlheim: SPD-Kandidat arbeitet seit elf Jahren in Offenbach

Der SPD-Kandidat, seit elf Jahren als technischer Angestellter bei Danfoss in Offenbach tätig, sagt von sich, als Stadtverordnetenvorsteher habe er immer probiert, Brücken zu bauen: „Das will ich als Bürgermeister auch“, denn die Bevölkerung erwarte, „dass die Politik handelt, das ist in letzter Zeit zu kurz gekommen“.

Als Bürgermeister wolle er sich vor allem für Soziales, Ehrenamt und Vereine, Umweltschutz, bezahlbaren Wohnraum und Stadtentwicklung stark machen. Er wolle Entscheidungen zusammen mit den Bürgern treffen und sich dafür einsetzen, dass die Tochtergesellschaften Stadtwerke und Wohnbau in den Händen der Stadt bleiben. „Ich will etwas für meine Stadt tun“, sagt Winter.

In Mühlheim ist er aufgewachsen und bis heute verwurzelt, Mitglied in rund einem Dutzend Vereine und seit 23 Jahren in der SPD. Der Kickers-Dauerkartenbesitzer rechnet sich gute Chancen für die Wahl aus. Und dann wolle er als Bürgermeister nach dem Credo handeln: „Weniger meckern, mehr machen.“ (Ronny Paul)

In Mühlheim feiert eine Parlamentsgruppe ihr 30-jähriges Bestehen.

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