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Ferienspiele des Nabu Mühlheim: Wolfsheulen und Insektenhotels

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Von: Michael Prochnow

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In der Natur: Die Nabu-Vorsitzenden Ernst von Hermanni und Adela Zatecki haben Kinder in den Ferien an die frische Luft gebracht.
In der Natur: Die Nabu-Vorsitzenden Ernst von Hermanni und Adela Zatecki haben Kinder in den Ferien an die frische Luft gebracht. © prochnow

Der Naturschutzbund Mühlheim-Offenbach hat mit naturbegeisterten Kindern in den Ferien ein buntes Programm rund um die örtliche Flora und Fauna absolviert.

Mühlheim – So manchem arglosen Spaziergänger haben sie mit Sicherheit einen ganz schönen Schrecken eingejagt, aber so sind die Spielregeln: Ein Rudel geht vor, stößt die über Gemarkungsgrenzen hallenden Laute wilder Tiere aus, eine zweite Gruppe antwortet und folgt dabei dem Geheule.

Diese tierische Aktion am Mühlheimer Canyon war Teil des bunten Ferienangebots des Naturschutzbunds (Nabu) Mühlheim-Offenbach, mit dessen Hilfe die jungen Naturforscher auch während ihrer schulfreien Zeit erfolgreich aus dem Haus, rein in die umliegende Natur gelockt wurden.

Es war ein halbes Dutzend Vereinsmitglieder zwischen zehn und 13 Jahren, das sich jüngst an mehreren Tagen intensiv mit Flora und Fauna rund um die Mühlenstadt beschäftigte. Dabei war auch viel praktisches Engagement gefragt: So klaubte das Team um die Nabu-Vorsitzenden Ernst von Hermanni und Adela Zatecki etwa gleich zu Beginn der Ferienspiele auf dem Gailenberg Hölzer und Zweige auf und stapelten sie zu einer Benjeshecke – einem Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Am Waldrand setzten sie zudem noch einige Maulbeerbüsche.

Das Biotop an der Rodau unterhalb der Bieber-Mündung war ebenfalls Ziel der jungen Naturschützer. Sie stiefelten um die Biberburg am Hennigweg, untersuchten mit gebührendem Abstand die Architektur. Mit einem Holzbeitel ahmten sie die Arbeit der Zähne des Nagers nach, imitierten die Vorbereitung zum Fällen.

Nachmittags stand ein Besuch des Senckenberg-Museums in Frankfurt auf dem Programm. In der Insekten-Werkstatt warfen die Nachwuchsnaturschützer einen Blick durchs Mikroskop-Okular, um einige der nützlichen Tierchen im Detail zu bestaunen.

Im Offenbacher Wetterpark wurden die jungen Mühlheimer hingegen mit den zahlreichen Auswirkungen des Klimawandels vertraut gemacht. Anschließend besah die Runde beim Geflügelzuchtverein zudem noch die Federkleider von Tauben und Hühnern.

Zum Abschluss der Aktionswoche zog es die Kids dann nochmals zurück auf den Gailenberg. Auf Steinheimer Gemarkung umarmten sie die Siebeneichen, einen uralten Baum mit sieben Stämmen. Am Wildbienen-Hotel lernten sie die Gehörnte Mauerbiene kennen, die sich in der Ansammlung von Stöcken, Zapfen und Steinen offenbar sehr wohlzufühlen scheint. Noch innerhalb der Ferien sollen die Nisthilfen für Wildbienen in der Mühlenstadt ausgebessert werden. Und auch eine Hummel-Königin landete unter der Becherlupe und offenbarte den Kindern ihre Fellzeichnung.

Einige der Schülerinnen und Schüler haben daheim zudem kleine Igel aufgepäppelt, die im Anschluss an die Osterfeiertage ausgewildert werden sollen, wie Nabu-Vorsitzender Ernst von Hermanni ankündigte. (Michael Prochnow)

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