479 Radler treten in die Pedale

479 Bürger haben beim 48. Volksradfahren des Vereins Radsport Münster teilgenommen. In der Vereinswertung siegte der VfL Münster vor der DJK Münster und der Freiwilligen Feuerwehr Münster.
Münster – Als am Samstag und Sonntag Dutzende von Fahrradfahrern am Münsterer Bahnhof auftauchen, gingen ahnungslose Passanten erst mal davon aus, dass das Neun-Euro-Ticket wieder die Massen anzieht. Doch die Sache war anders gelagert: Die Pedalisten nahmen am Volksradfahren des Verein Radsport teil und meldeten sich vor dem Start in dessen Vereinsheim am Bahnhofsplatz an.
Die Veranstaltung stellte bereits die 48. Auflage des Volksradelns dar, womit das runde 50. Mal immer näher rückt. Mit 479 Teilnehmern, die zwischen Streckenlängen von 10, 20 und 50 Kilometern wählen konnten, blickten die Veranstalter auf eine gute Resonanz. „Alles was um die 500 Teilnehmer rangiert, löst bei uns Zufriedenheit aus“, gab Holger Schubert, zweiter Vorsitzender, zu verstehen. Die markierten Strecken konnten am Samstag und Sonntag individuell in einem vorgegebenen Zeitfenster gefahren werden. Ob normales Fahrrad oder E-Bike spielte keine Rolle.

Am Samstag schwang sich auch Silke Peter (50) mit ihren beiden Töchtern Kathrin (16) und Sarah (11) in den Sattel. „Wir fahren die 20 Kilometer“, erzählte die Mutter, die ein qualitativ hochwertiges Mountainbike ihr Eigen nennt. Die Frage, warum man am Samstag die Runde macht, brachte eine überraschende Antwort hervor: „Weil ich morgen noch die 50 Kilometer angehen möchte. Die fahre ich dann ohne die Kinder“, sagte Peter und outete sich damit als besonders sportliche Zeitgenossin. Wie sie hinzufügte, habe sie in Corona-Zeiten gut trainiert. Bezüglich der Vereinswertung wollte sich das Trio für die Pfadfinder eintragen. „Denn da waren wir früher mal dabei“, erklärte sie.
Die Vereinswertung stellte wie immer einen besonderen Anreiz zur Teilnahme dar, denn viele Münsterer wollen ihren Verein unterstützen und in der Schlusswertung ganz vorne sehen. Interessant und lustig wird es immer dann, wenn Familienmitglieder für verschiedene Vereine starten, wie bei Bärbel Rith. Die Seniorin unterstützte die Wanderer, die Tochter und der Enkel das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Schwiegersohn gab seine Energie für die Feuerwehr. Die dreijährige Pia war sogar mit ihrem Kinder-Rädchen gekommen. Da 20 Kilometer für die Kleine doch anstrengend werden können, hatten die Eltern Astrid und Sascha Braunschweig einen Fahrradanhänger für Kinder dabei, in den sie die Tochter bei Ermüdungserscheinungen samt ihrem Rädchen unterbringen konnten.
Für das Abschlussfest durfte der Verein Radsport am Sonntag das Gelände der Wandergesellschaft Frisch-Auf nutzen. Dort warteten ein Mittagessen und die Siegerehrung. Bei der Vereinswertung belegte der VfL vor der DJK und der Feuerwehr den ersten Platz. Die drei Vereine verzeichneten 67, 61 und 56 Teilnehmer, die in ihrem Namen starteten. Platz vier belegten die Wanderer (47), darauf folgten der TV (35) und das DRK (26). Insgesamt nahmen rund 20 Vereine und Gruppierungen teil, dazu 56 Einzelfahrer. Am Samstag wurden 174 Radler verbucht, am Sonntag 305. Die 50 Kilometer Strecke gingen 32 Personen an. Als ältester Teilnehmer beim diesjährigen Volksradfahren wurde Horst Stader ausgezeichnet. Im September 1930 geboren, tritt er mit 91 Jahren immer noch kräftig in die Pedale. (Michael Just)