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Alfred-Delp-Schule kommt in Dieburgs Süden

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Von: Jens Dörr

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Die ADS wird bald abgerissen, das Oberstufen-Gymnasium soll im Dieburger Süden neu gebaut werden.
Die ADS wird bald abgerissen, das Oberstufen-Gymnasium soll im Dieburger Süden neu gebaut werden. © Dörr

Dieburg – Bei ihrer Pressekonferenz am Freitag in Kranichstein haben der Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Kreis-Koalitionäre von SPD und CDU die Schul- und Sporthallenbau-Pläne für Münster, Eppertshausen und Babenhausen in den nächsten Jahren vorgestellt.

Dieburg – Die Präsentation von Landrat Klaus Peter Schellhaas (SPD), Vize-Landrat und Schuldezernent Lutz Köhler (CDU) sowie Holger Gehbauer (Leiter des für den Schulbau zuständigen Eigenbetriebs Da-Di-Werk) zur Investitionsplanung für die Wahlperiode 2021 bis 2026 hielt derweil besonders mit Blick auf die Vorhaben in Dieburg mehrere Paukenschläge bereit.

Vorweg: Von den einstigen „Schulrochade“-Plänen, die insbesondere auf die Amtszeit von Köhlers grünen Vor-Vorgänger Christel Fleischmann zurückgehen, ist nur noch ein Teil übrig. Seit Freitag ist besonders für die Alfred-Delp-Schule (ADS) als Oberstufen-Gymnasium, auf dem rund 750 Schüler – auch viele aus Münster und Eppertshausen – ihr Abitur machen, eine völlig neue Perspektive öffentlich. Dies gilt auch für die künftige Nutzung der Goetheschule, wenn deren Schüler einmal ihren Neubau auf der Leer bezogen haben werden (siehe Infokasten).

Teile der Kreisverwaltung sollen in die Goetheschule

Wenn die Goetheschüler in Dieburg wie im nebenstehnden Text beschrieben Ende des Jahrzehnts in ihren Neuabu auf die Leer umziehen, geben sie am bisherigen Standort mehrere Schulgebäude frei, die dann als solche nicht mehr gebraucht werden.

Auf der Pressekonferenz am Freitag überraschten Landrat Klaus Peter Schellhaas und Schuldezernent Lutz Köhler mit der Neuigkeit, dass der Landkreis dann in der Goetheschule mehrere, bislang dezentral in Darmstadt untergebrachte Teile seiner Verwaltung an der Dieburger Goethestraße vereinen will. Die betrifft beispielsweise das Jugendamt und das Da-Di-Werk. Mit der Maßnahme will der Landkreis mehrere Millionen Euro Miete pro Jahr – wie derzeit an den Darmstädter Standorten an der Rheinstraße und an der Mina-Rees-Straße – einsparen, zugleich mehrere hundert Mitarbeiter ins Kreisgebiet zurückholen.

Das alte Goetheschul-Gebäude im Osten des Geländes ist zwar denkmalgeschützt und muss erhalten werden. Die anderen Gebäude – das machte Köhler erst auf Nachfrage deutlicher – dürften indes wohl abgerissen werden. Anstelle der neueren Goetheschul-Gebäude könnte also in acht bis zwölf Jahren ein neuer Standort der Kreisverwaltung entstehen – laut Köhler mit einer Tiefgarage, weil es im Quartier kaum Parkplätze gibt.

Dies käme einem neuen „Kreishaus light“ gleich, zusätzlich zu den Standorten in Kranichstein und in der Dieburger Albinistraße. Womit der Neubau eines großen Kreishauses im Dieburger Süden zu den Akten gelegt sein dürfte. (jd)

Die ADS auf der Leer befindet sich in einem stark sanierungsbedürftigen Stahlbeton-Gebäude, das aus den 70ern stammt. Unter anderem energetisch ist die ADS extrem ineffizient. Ursprünglich sollte sie auf jener noch freien Fläche auf der Leer, die früher ein Fußball-Platz war, neu gebaut werden. Dann gab es deutliche Spannungen zwischen ADS und Fleischmann hinsichtlich des Platzangebots, den der Kreis der Schule im Neubau gewähren wollte. Durchaus mit einem gewissen Trotz kreierte Fleischmann dann die Idee, auf der Freifläche auf der Leer die Goetheschule neu zu bauen und die ADS dafür in die alte Goetheschule ziehen zu lassen.

Nun die ganz andere Lösung: Die ADS soll im Baugebiet im Dieburger Süden neu gebaut werden. Dadurch würde die Verkehrs- und Parkplatzproblematik rund um die Leer deutlich entschärft und nicht zugleich im Goetheschul-Viertel neu entstehen. Von den teils schon volljährigen Delp-Schülern kommen viele mit dem Auto. Wo genau im südlichen Baugebiet die ADS entstehen soll, verhandele der Kreis noch mit der Stadt Dieburg, so Köhler. Der ADS-Neubau soll ein 41-Millionen-Euro-Projekt werden, wofür bis 2026 der Löwenanteil von 33 Millionen Euro in der Investitionsplanung steht. Weitere acht Millionen sollen ab 2027 verbaut werden, was damit auch schon einen guten Hinweis auf den Fertigstellungstermin gibt.

Das alte Goetheschul-Gebäude (links) muss aus Denkmalschutz-Gründen erhalten werden. Die neuen Gebäude (rechts) könnten abgerissen werden.
Das alte Goetheschul-Gebäude (links) muss aus Denkmalschutz-Gründen erhalten werden. Die neuen Gebäude (rechts) könnten abgerissen werden. © Dörr

Die Goetheschule – eine Gesamtschule für die Klassen fünf bis zehn mit 961 Schülern, meist aus Dieburg, aber auch aus Münster – wird wegen des erwarteten Wachstums auf fast 1 100 Schüler (in 2026) auf dem Ex-Sportplatz auf der Leer neu gebaut. Der Neubau ist mit 62 Millionen Euro veranschlagt, von denen 53 Millionen aber erst ab 2027 ausgegeben werden sollen. Was heißt, dass die neue Goetheschule erst Ende des Jahrzehnts fertig sein dürfte. (Jens Dörr)

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