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Autohaus-Anbindung zunächst nur über Feldweg

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Von: Jens Dörr

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Während der untere Rasenplatz weiter den Fußballern der FSV Münster dient, will sich das Autohaus Beck bald auf dem oberen ansiedeln. Die FSV will ihr Geld aus dem Deal in die Sanierung ihrer Sporthalle stecken.
Während der untere Rasenplatz weiter den Fußballern der FSV Münster dient, will sich das Autohaus Beck bald auf dem oberen ansiedeln. Die FSV will ihr Geld aus dem Deal in die Sanierung ihrer Sporthalle stecken. © Dörr

Eine Straße vom Edeka-Kreisel zum Neubau des Autohauses Beck auf dem Gelände der FSV Münster soll erst „langfristig“ entstehen. Auf den 2.600 Quadratmetern des hinteren der beiden Sportplätze entsteht ein zweigeschossiges Hauptgebäude.

Münster/Dieburg – Der geplante Neubau des Dieburger Autohauses Beck auf dem südlichen der zwei Fußball-Plätze der FSV Münster ist ein Thema, das beide Nachbarorte beschäftigt. Schließlich kamen für das Projekt neben der vereinseigenen Fläche der Freien Sportvereinigung im „Grenzgebiet“ auch kommunale Grundstücke sowohl auf Dieburger als auch Münsterer Gemarkung ins Spiel. Entsprechende Verkäufe von Arealen zur Ergänzung der FSV-Parzelle und zur Verkehrsanbindung spülen vor allem der Gemeinde Münster einen sechsstelligen Betrag in die Kasse. Dieburg wiederum wird (wie bisher) Standort des Renault-Händlers sein und steuerlich profitieren, weil der FSV-Sportplatz auf Dieburger Boden liegt. Nun war das Autohaus Beck einmal mehr Thema in der Dieburger Stadtverordneten-Versammlung.

Dort gaben die Stadtverordneten schon im Juni 2019 grünes Licht für das Planverfahren für das Teilgebiet auf Dieburger Gemarkung. Nun billigten die fünf Fraktionen die Aussagen des vorhabenbezogenen Bebauungsplans, der damit zum nächsten Verfahrensschritt kommt: Er wird öffentlich ausgelegt, wodurch zugleich auch die „Träger öffentlicher Belange“ angehört werden. Beides sind Prozesse, die das Baugesetzbuch vorgibt.

Von allgemeinem Interesse ist vor allem, wie das neue Autohaus für seine Mitarbeiter und Kunden angebunden wird. Der Vorhaben- und Erschließungsplan gibt Auskunft: Inzwischen steht fest, dass es keine direkte Zufahrt von der Frankfurter Straße (L3094), die Dieburg und Münster verbindet und die gegenüber des FSV-Geländes auch die Auffahrt zur B45 Richtung Hanau (sowie die Abfahrt aus Richtung „Dieburger Dreieck“ mit der B26) beinhaltet, geben wird. Eine Zufahrt von der stark befahrenen Straße und nahe an der per Ampel geregelten Ab- und Zufahrt zur B45 hätte das Projekt wohl verkompliziert und verlangsamt, zumal wegen des Status’ der Frankfurter Straße als Landstraße auch das Land Hessen hätte eingebunden werden müssen.

Stattdessen gelangen Kunden ins baldige neue Autohaus Beck, indem sie den Kreisel am Münsterer Edeka-Markt an der dritten Ausfahrt verlassen und westlich des FSV-Geländes zum Gewerbegelände fahren. Entlang des Zauns zu den zwei Sportplätzen (den nördlichen wollen die „Freien“ weiter ihren Fußballern zur Verfügung stellen), befindet sich derzeit nur ein schmaler Feldweg. Er soll für Pkw ausgebaut werden, was zwar als Provisorium gedacht ist, aber doch einige Jahre so bleiben könnte. Im Rahmen des Offenlage-Beschlusses geht man in Dieburg nur „langfristig“ von einer „neuen Straße“ aus, die das Autohaus Beck für den Kundenverkehr erschließt. Erst mal soll der Feldweg auf einer Länge von 200 Metern nur „ertüchtigt“ werden. Das so komplett über den Edeka-Kreisel geregelte Verkehrsaufkommen wird im Vorhaben- und Erschließungsplan auf „maximal 200 Pkw pro Tag“ geschätzt.

Mit insgesamt rund 1,1 Hektar stehen dem Autohaus Beck auf dem FSV-Gelände künftig 0,5 Hektar Fläche mehr zur Verfügung als am alten Standort vor dem Stihl-Areal im Dieburger Industriegebiet-Nord. Weil das von Stihl demnächst bebaut wird, ist Beck momentan interimsweise in der Groß-Umstädter Straße als Mieter im Ex-Autohaus-Schütz untergebracht. Im Grenzgebiet von Dieburg und Münster kann und will das Unternehmen auf der größeren Fläche gerade der Entwicklung im Bereich Elektromobilität gerecht werden. Für Ladestationen und Instandhaltung hat das Autohaus im Rahmen seiner Planung den anderthalbfachen Raumbedarf gegenüber dem vorherigen Standort errechnet.

Das Hauptgebäude ist dabei als Verkaufsraum und Werkstatt geplant. Neben den Flächen für den Kundenverkehr soll das Gebäude Ausstellungsflächen, Büros, Werkstatt und Sanitäreinrichtungen aufweisen. Hierfür soll laut Vorhaben- und Erschließungsplan eine Fläche von 2 600 Quadratmetern mit zwei Vollgeschossen zur Verfügung gestellt werden. Ein weiteres Gebäude mit 500 Quadratmetern nördlich des Hauptgebäudes soll überwiegend als Reifenlager genutzt werden. Weitere Flächen zur Präsentation und zum Abstellen von Fahrzeugen inklusive Service erstrecken sich im Freien im Wesentlichen im westlichen und südlichen Bereich des Plangebietes. Mitarbeiter- sowie Kundenstellplätze sind östlich der Gebäude vorgesehen. (Von Jens Dörr)

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