Duo folgt auf Klaus Grimm

Die Ökumenische Sozialstation Dieburg des Caritasverbands Darmstadt hat zwei neue Leiterinnen. Die Münstererin Sylvia Schiavon und die Groß-Zimmernerin Sandra Braun folgen als Duo auf den Münsterer Klaus Grimm, der sein Amt nach 37 Jahren niedergelegt hat.
Münster/Dieburg – Seit 1978 betreibt der Caritasverband Darmstadt die Ökumenische Sozialstation Dieburg, die seit 1996 im Münsterer Storchenschulhaus sitzt und mit ihrem ambulanten Pflegedienst gleichsam Menschen in Münster, Eppertshausen, Dieburg und Groß-Zimmern betreut. Aus diesem Beritt kommen auch die neuen Leiterinnen: Die Münstererin Sylvia Schiavon und die Groß-Zimmernerin Sandra Braun sind das neue Führungsduo, das auf den in Ruhestand gegangenen Münsterer Klaus Grimm folgt, der die Dienststelle 37 Jahre lang geleitet hatte.
Schiavon und Braun sind damit für eine 51-köpfige, nach dem Abschied von Grimm rein weibliche Belegschaft verantwortlich – und für die (meist einmal wöchentlich bis zweimal täglich beanspruchte) Versorgung von 280 Patienten in den vier genannten Kommunen. Team und Patientenstamm könnten sogar noch größer sein: „Die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen ist groß, es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht etwas absagen müssen“, berichtet Schiavon.
Die 63-Jährige weiß genau, wovon sie spricht: Seit rund drei Jahrzehnten arbeitet die examinierte Krankenschwester für die Ökumenische Sozialstation. Zuvor leitete sie unter anderem die Intensivstation des Frankfurter Marien-Krankenhauses, ehe sie Anfang der 90er via Minijob bei der (damals noch im Klein-Zimmerner St. Josephshaus untergebrachten) Caritas-Institution einstieg. „Damals waren wir höchstens acht Leute“, blickt sie zurück. „Auch Pflegehelfer gab es damals noch nicht, wir waren alle examinierte Krankenschwestern.“ Schiavon arbeitete sich immer tiefer ein, absolvierte 2007 eine Ausbildung zur Pflegedienst-Leiterin. Nun, auf der Zielgeraden ihres Berufslebens, ist sie von der Stellvertreterin ins gleichberechtigte Führungsduo mit Sandra Braun aufgestiegen.
Braun ist gelernte Krankenschwester, arbeitete unter anderem in Kliniken und einem Pflegeheim, begann 2008 bei der Sozialstation Dieburg und leitete zuletzt seit 2014 die Dienststelle in Bürstadt. Nun ist die 48-Jährige beruflich wieder näher an ihrem Wohnort Groß-Zimmern und seit dem 1. August zurück im Münsterer Storchenschulhaus. Hier verantworten Braun und Schiavon jetzt in vorderster Front die Organisation des Büros, über das Vertrags- und Finanzierungsangelegenheiten geregelt werden. Die Mitarbeiterinnen im Außendienst – Altenpflegerinnen, Gesundheitspflegerinnen und Pflegefachkräfte – schwärmen täglich mit klarem, individuell auf den Patienten abgestimmten Arbeitsauftrag nach Münster, Eppertshausen, Dieburg und Groß-Zimmern aus.
Es dürften, wie eingangs erwähnt, sogar noch mehr sein. Besser: Es müssten noch mehr sein. „Wir sind personell unterbesetzt“, sagt Braun. Zusätzlich zu den 51 Mitarbeiterinnen (darunter viele mit Migrationshintergrund und zwei Auszubildende) „müssten es schon jetzt vier bis fünf mehr sein“, fügt sie an. Was sich noch verschärfen könnte, wenn einige in absehbarer Zeit altersbedingt ausscheiden. „Es wäre auch die Kapazität für einen weiteren Azubi da“, sagt Braun. Überdies sei man „auch für Quereinsteiger aus dem pflegerischen Bereich offen“, um den Bedürfnissen der Patienten gerecht werden und neue aufnehmen zu können.
Insofern springen auch die neuen Leiterinnen sporadisch in der Versorgung der Patienten ein, wenn beispielsweise kurzfristige Krankheitsfälle im Team auftreten. „Wir kommen zwangsläufig raus“, erzählt Braun. „Das ist zwar eine nette Abwechslung zum Büro, sollte aber die Ausnahme bleiben.“ Neben dem Erhalt der Pflege- und Beratungsqualität wird also die künftige personelle Sicherung bei Pflegekräften, Übungsleiterinnen (zum Beispiel der Demenzgruppen) und auch in der Verwaltung der Ökumenischen Sozialstation Dieburg die zentrale Aufgabe für Sandra Braun und Sylvia Schiavon sein. Infrastrukturelle Wünsche für den Standort im Storchenschulhaus, wo die Gemeinde Münster der Vermieter der Caritas ist, haben sie hingegen nur überschaubare: „Ein Glasfaser-Anschluss und ein besserer Sonnenschutz wären schön.“ (Jens Dörr)