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Münster feiert seine Feuerwehr

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Der Frühschoppen am Montag lockte hunderte Festbesucher ins Zelt auf dem Abtenauer Platz.
Der Frühschoppen am Montag lockte hunderte Festbesucher ins Zelt auf dem Abtenauer Platz. © Dörr

Durchatmen bei der Freiwilligen Feuerwehr Münster: Verein (850 Mitglieder) und Einsatzabteilung (70 Personen) haben ihre viertägige 150-Jahr-Feier auf dem Abtenauer Platz über die Bühne gebracht

Münster– Glücklicherweise blieben die Münsterer Feuerwehrleute von Freitag bis Montag von Alarmierungen verschont. Mächtig „Brand“ hatten lediglich die Dürstenden im Festzelt - und die kamen auch zum Abschluss reichlich.Denn am Montag klang Münsters größte Sause des Jahres mit einem Frühschoppen aus, zu dem das Publikum trotz des Arbeitstages strömte. „Das Festzelt war am Montag voll, auch unser Caterer hatte alle Hände voll zu tun“, freute sich Pressesprecher Michael Sühl gegen Ende des letzten Festtags. Unter anderem örtliche Betriebe und die Gemeinde seien in großen Gruppen zu geselligen Runden zusammengekommen.

Beim Essen und Rummelplatz hatte die Wehr mit externen Unternehmen kooperiert; die Getränke verkaufte man selbst, neben dem Ticketverkauf für den Freitag- und Samstagabend die Haupterlösquelle. Das finanzielle Resultat war zu Wochenbeginn zwar noch nicht absehbar, doch Sühl auch diesbezüglich optimistisch. Insgesamt resümierte er: „Unsere Erwartungen wurden erfüllt.“ Das Jubiläumsfest habe sich durch seine Vielfältigkeit und die Ansprache aller Generationen ausgezeichnet. „Unser Konzept war, dass alle Leute übers ganze Fest hinweg immer wieder von unseren Angeboten angesprochen werden: Das hat funktioniert.“

Die Eppertshäuser Feuerwehr tauchte in die Geschichte ein und zog beim Festumzug ein Löschfahrzeug aus dem Jahr 1905 mit.
Die Eppertshäuser Feuerwehr tauchte in die Geschichte ein und zog beim Festumzug ein Löschfahrzeug aus dem Jahr 1905 mit. © Dörr

So strömten am Samstag zunächst die Nachwuchskräfte zum Kreis-Kinderfeuerwehrtag. Beispielsweise die „Löschifanten“ der Dieburger Feuerwehr waren mit 23 Kids in den Nachbarort gekommen. „Der Zeitrahmen am Samstagnachmittag ist passend, die Stationen sind abwechslungsreich“, lobte Betreuerin Stefanie Ahhy die Gastgeber. An sieben Stationen konnten die Kinder kleine Aufgaben bewältigen, um am Ende das Kinderfeuerwehr-Abzeichen zu erhalten.

Dabei trat die Vielfalt der in Deutschland meist ehrenamtlich geleisteten Arbeit der Brandschützer gut zu Tage: Von der Präzision beim Löschen über Schnelligkeit beim Schwammtragen von Eimer zu Eimer bis hin zum technischen Verständnis beim Montieren von Schrauben forderten die Stationen den Kindern altersgerecht diverse Dinge ab. Die „Löschifanten“, insgesamt sogar 32 Jungen und Mädchen zwischen sechs und neun Jahren, betreut von bis zu neun Männern und Frauen, waren auch deshalb glücklich, weil sie nach zwei Corona-Jahren endlich mal wieder in großer Runde zu einem Feuerwehr-Event fahren konnten. Die Dieburger Wehr hatte 2020 ihr 150-jähriges Bestehen feiern wollen, was damals – und auch beim Nachholtermin 2021 – Corona zum Opfer fiel.

Nebenan, auf der „Straße der Feuerwehr“, zeigte die Münsterer Wehr 20 Fahrzeuge. Die 800 zahlenden Gäste im Zelt zur FFH-Party mit Moderator und DJ Daniel Fischer am Freitagabend und die ähnlich vielen zahlenden Musikfans bei den Dorfrockern am Samstagabend stellten die Hausherren ebenso zufrieden wie die 1 000 Teilnehmer und vielen Zuschauer beim Festumzug am Sonntag.

Die mitlaufenden Wehren und Vereine passierten alle auch das „Alt Münster“ an der Ecke von Altheimer und Frankfurter Straße: Es war vor 150 Jahren das Gründungslokal der Wehr gewesen, die sich damals auch in Folge eines schlimmen Brands in der Bachgasse formiert hatte. Das Lokal spendierte aus diesem historischen Anlass mit positiven Auswirkungen bis ins Münster des 21. Jahrhunderts am Sonntag Freibier. Auch die Eppertshäuser Wehr, die an den Festtagen bei der Abdeckung des Münsterer Bereitschaftsdiensts half, tauchte in die Geschichte ein und zog beim Umzug ein Löschfahrzeug aus dem Jahr 1905 mit. (Jens Dörr)

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