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Im Fokus von „momentART“

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Von: Norman Körtge

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Schlangenlinienfahrt durch Altheims Hauptstraße. Ein Fall für die Polizei? Oder ist das Kunst? Von Ralf Schreiner stammt dieses Foto, der zusammen mit sieben weiteren Fotokünstlern zur Vernissage nächsten Samstag ins ARThaus lädt. -   Foto: p
Schlangenlinienfahrt durch Altheims Hauptstraße. Ein Fall für die Polizei? Oder ist das Kunst? Von Ralf Schreiner stammt dieses Foto, der zusammen mit sieben weiteren Fotokünstlern zur Vernissage nächsten Samstag ins ARThaus lädt. © p

Altheim - „Subjektiv durchs Objektiv – der besondere Blick auf Altheim“ lautet der Titel einer Fotoausstellung, zu der für Samstag, 3. März, 18 Uhr ins ARThaus in der Hauptstraße eingeladen wird.

Aussteller sind acht Kreative, die sich als loser Fotoclub unter dem Namen „momentART“ zusammengefunden haben. Ihr Ziel: für sich und ihre Passion, das Fotografieren, zu werben. In Zeiten des Internets mit seinen unzähligen Foto-Foren und -Blogs, den Fotocommunitys und Instagram-Austauschbörsen haben sich im völlig analogen ARThaus Lichtbildner zusammengefunden, die den direkten Kontakt zueinander suchen, um sich über ihr Hobby von Angesicht zu Angesicht auszutauschen. „Wir möchten unsere Bilder nicht nur zeigen, sondern sie auch der Kritik stellen. Das Ziel dabei ist die individuelle Weiterentwicklung. Allein ist schnell Stillstand, zusammen kommt mit der Meinungsvielfalt Bewegung ins Fotografenspiel“, sagt etwa Walter Kirchhof, einer von derzeit acht Fotografen, die aus Altheim, Münster, Babenhausen und Dieburg kommen. Jeden zweiten Mittwoch im Monat ist seit knapp einem Jahr um 19.30 Uhr Treffpunkt im ARThaus, Ende zumeist offen. Seit die Ausstellung näher rückt, liegen auch die Termine enger beieinander.

Das ARThaus kam der Gruppe, die sich um den Altheimer Volkhard Sobota formierte, gut gelegen. Hier treffen sich Kreative verschiedenster Couleur, mit denen es sich ebenfalls gut austauschen lässt. „momentART“ ist eine lose Verbindung, kein Verein. Noch so locker, dass sich die Mitstreiter bislang keine Statuten oder Regeln auferlegt haben. „Uns allen gemein ist eine Leidenschaft, die jeder für sich anders auslegt, auslebt und in seinen Bildern widerspiegelt. Fotografie hat viel mit Kommunikation zu tun, und so kommunizieren wir. Nicht nur über unsere Bilder, sondern auch mit ihnen“, sagen die Lichtbildner.

Um sich selbst näher kennenzulernen, etwas gemeinsam anzugehen, aber auch um sich vorzustellen und vielleicht weitere Mitstreiter zu gewinnen, ersannen sie ihr Projekt. Sie wollten Altheim aus ihrer Sicht beleuchten. Ein jeder aus seiner Eigenen. Noch bevor sich die Gruppe den Namen „moment ART“ gab, der einmal dem zumeist sehr flüchtigen, kurzen Moment geschuldet ist, in der ein Bild in der Kamera als Rohmaterial erste Züge annimmt, und dann freilich dem ARThaus, dessen „einzig-ART-igkeit“ man gern Tribut zollt.

Auf ihr erstes gemeinschaftliches Sujet Altheim einigten sich die Foto-ARThäusler schnell. Sie wollen damit auch den Altheimer Bürgern das ARThaus näher bringen, das vormals „erste Haus am Platz“, um das sich politisch trefflich und lange streiten ließ und mit dem die Bewohner jedoch ansonsten die letzten Jahrzehnte relativ wenig verband. „Wir in Altheim für Altheim und mit den Altheimern“ lautet so ein imaginärer Untertitel der Schau.

Einmal auf diese Basics geeinigt, ging es dann schnell los. Wie sollen wir vorgehen? Wollen wir nur das schöne Dorf zeigen? Auf Problemecken hinweisen? Menschen in der Vordergrund rücken? Die alten baulichen Schönheiten beleuchten? Die herrliche Landschaft rundherum in Szene setzen? – ein jeder hatte andere Ideen im Hinterkopf. Ein jeder seine subjektive Sicht auf eine Ortschaft, die er mit seiner Kamera einfangen wollte. Durchs Objektiv.

So entstand der Titel der ersten Gemeinschaftsschau. Das große Ablichten konnte beginnen: Bekannte Ecken Altheims sollten in einem besonderen Licht oder aus ungewohnter Perspektive inszeniert werden, Details, an denen viele schon oft vorbeigegangen ist, ohne sie wirklich zu sehen, wurden in Sekundenbruchteilen eingefroren. Das Leben im Ort und stimmungsvolle Landschaften um Altheim herum sind so Motive der Ausstellung. Und weil ein jeder beispielsweise auch eine andere Sicht aufs ARThaus hat, sind bei den rund 45 ausgestellten Fotografien auch verschiedene Ansichten des Mollerbaus zu sehen. Die Kirche ist Motiv, und sicher immer wieder die herrliche Landschaft, in die eingebettet der Ort aller Betrachtungen liegt.

Außerdem lässt Volkhard Sobota in einer Multimediapräsentation 30 Menschen in und aus Altheim erzählen, was sie mit dem Ort verbindet. Nicht, ohne sie auch fotografisch-künstlerisch porträtiert zu haben. Crossmedial zeigt er auf, was aller momentARTler Ansinnen und das der Porträtierten ist: Sie wollen kommunizieren, Geschichten erzählen, die sie und ihre Umgebung - also Altheim - miteinander verbindet. (nkö)

Die Vernissage beginnt am kommenden Samstag, 3. März, um 18 Uhr im ARThaus. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 25. März.

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